Hallo!
Ich habe in einem abbruchreifen Haus zwei Petroleumlampen gefunden, mit intaktem Glas, aber in schlechtem Zustand. Kann sie jemand identifizieren? Ist es möglich und sinnvoll, diese beiden Lampen wieder funktionsfähig zu machen? Wie zerlegt man sie überhaupt?
Auf der Feuerhand-Lampe (die möglicherweise eine Stalllampe war) steht auf dem Unterteil "D.R. PATENT". Ansonsten weiß ich nichts über die Exemplare.
TIA, Mandi
Hallo,
soweit man an den Bildern mehr schlecht als recht sieht scheinen die Laternen vollständig zu sein, das ist schon mal gut. Sofern die Tanks dicht sind und man einen korrekten, sauberen Docht hat, und der Brennertrieb fördert, hat kann man die in Betrieb nehmen.
Das Linke ist wohl eine Ditmar 801 / Favorite. Die müßte in dem Fall am Tank auch entsprechend gemarkt sein. Frühe Nachkriegsversion.
Das Rechte ist mitnichten eine Feuerhand sondern eine Fledermaus-Laterne, so grob aus den 1920ern, da ist nur ein Glas von Feuerhand drin.
Beide Laternen benötigen ggf. einen 7''' Docht
Moin Mandi!
Willkommen im Forum! 
Mein Identifizierungsversuch:
- die erste Laterne stammt vermutlich aus China - vielleicht findest du irgendwo den chinesischen Fluch eingeprägt.
- die zweite scheint mir eine "Fledermaus" 2849 oder 2850 zu sein, nur eben mit Feuerhand-Glas. (Die Typnummer ist oben auf dem Deckelchen der Luftrohre unter dem Heberring eingeprägt.) Ist diese Laterne schief? Ist der Brenner vorhanden?
Das Zerlegen beginnt mit dem Herausnehmen des Glases: Bei der ersten Lüchte zieht man oben an dem kleinen Henkel vom Lampendeckel. Das Glas wird dann nach hinten abgekippt, sobald der Deckel das Glas freigibt. Bei Laterne Zwei entfernt man den Glasschutz nach oben und löst dann oben die Halteklammer für das Glas. Dieses wird dann nach vorne herausgenommen. Was dann noch übrig bleibt, sind der Tankdeckel und zwei Bauteile des Brenners (Brenner selbst und Glocke mit Bajonettverschluß).
Viel Erfolg beim Aufarbeiten!
Micha.
Servus Mandi.
Wie der Sirko (Poe) schon schrieb:
Die Laternen sind es allemal wert, daß sie wieder zum Leuchten kommen.
Wie das geht, darüber findest Du tonnenweise Informationen im Forum.
Zur Identifikation: Halte Dich an Sirkos Aussagen darüber.
Die linke ist definitv eine Dirmar 801, made in Austria by Ditmar!
Hallo Mandi,
ebenfalls und viel Spaß hier im Forum.
Ich möchte noch ergänzen, die Chinesin ist ein einfacher Nachbau der Dietz No 20 Junior.
Das Glas des Originals passt, die Nachbauten haben aber oft einen 5''' Docht. Mit der Aussage,
daß beide einen 7''' Docht benötigen, wäre ich dementsprechend vorsichtig. Sollte der
Brenner 5''' sein, kommt es häufig zu deutlicher Geruchsbildung, da der Luftdurchsatz und dadurch
die Sauerstoffversorgung der Flamme schlechter ausfällt.
Grüße
Marcus
P.S.: Ich hätte jetzt auch auf eine Chinalampe getippt. Eine Ditmar komplett ohne Markung?
Ziemlich unwahrscheinlich.
Tschuldigung - ich hab' gestern wohl etwas zu schnell gelesen: Wenn auf der ersten Lüchte irgenwo "Ditmar" geprägt ist, dann wird es auch eine sein. Heutzutage wird viel in ähnlicher Form produziert, was mehr oder weniger alles aus China stammt. Das hatte mich ins Schleudern gebracht.
Micha.
Hallo und Danke für die freundliche Aufnahme!
Die Aufschrift DITMAR kann man trotz des Rosts noch recht gut lesen. Ansonsten wär' ich ja gar nicht auf die Idee gekommen, dass sie von diesem Hersteller ist. 
Ich bin mir ziemlich sicher, es ist auch diese Lampe auf der (zu meiner Überraschung) unten "Fabriquee en Autriche" steht. (Ich hab die Lampen gerade nicht bei mir.)
Hat schon mal jemand eine Lampe, die vorher in eher bescheidenem Zustand war, verzinnt oder verzinkt, um einen endgültigen Rostschutz zu erreichen?
LG, Mandi
Hm, ja das sieht nicht schlecht aus, 15er ist das heute übliche Maß.
Noch ein paar Infos dazu, kann man auch selber nachmessen falls Zweifel an der 7''' der Ditmar bestehen, aber dies ist ein Originalbrenner wies aussieht, und meine sind 7''', also sollte es eigentlich passen.
https://petro.wikia.com/wiki/Linie
endgültiger Rostschutz.... nun, eine fette Vergoldung wäre ein halbwegs endgültiger Rostschutz :-). Weder Zinn noch Zink sind endgültiger Natur. Sofern hier an Galvanik gedacht wird..... da wird zwar viel geredet, bei einem komplexen 3D Objekt wie einer Laterne, mit vortgeschrittener Korrossion, ist das sehr, sehr, sehr schwierig.
Ich würde mich zum Auftakt erst mal auf entrosten und herkömmlichen Korossionsschutz entsprechend deiner Möglichkeiten beschränken. Hier ist die Situation bei jedem anders.
Mal ein Zwischenbericht: Den Rost konnte ich gut entfernen, aber der dunkle Dreck, der in den zahlreichen, tiefen Rostnarben auf der Lampe haftet, ist sehr hartnäckig. Ich tauche die Lampe in ca. 50°C warmes Spülwasser und schrubbe dann mit einer Messing- oder Stahldrahtbürste. Schnell bildet sich ein schwarzer Dreckfilm, der sich leicht abschwemmen läßt. Man kann das immer und immer wieder wiederholen, aber die Lampe wird nur sehr geringfügig heller.
Würde die unbeliebte Natronlauge hier helfen?
Hallo Mandi,
ich würde da die Kirche im Dorf lassen. Es handelt sich ja schließlich nicht
um ein Neuteil. Nur wenn Du das Gerät lackieren oder mit Rostumwandler behandeln
willst, müsste man eventuellnoch mit Azeton entfetten, damit der Lack auch
ordentlich haftet, bzw. der Umwandler nicht abperlt. Sonst ist es doch so gut, wie es ist.
Grüße
Marcus
Das was da in den Poren sitzt ist kein Dreck, das ist weiterer Rost. Daher auch der Begriff Rostporen, wenn man selbigen mal raus hat, nicht wahr?
Du bekommst das weg mit weiterer Entrostung, aber man muss sich klar sein das man damit den Weg von der Laterne zum Küchensieb einschlägt. Je älter und rostiger das Material , umso wichtiger ist es die Ballance zwischen entrosten und konservieren (einschließlich Restrost) zu finden. Nicht jedes Exemplar schafft es mit seiner Substanz zurück zu altem Glanz...
Die Fledermaus ist mal soweit fertig. Ein paar Fotos:
Speckig glänzen tut sie nicht, anscheinend haben die Hinweise im Forum, sehr sparsam mit dem Owatrol-Öl zu sein, geholfen.
Im Deckel befinden sich ein paar kleine Rostlöcher. Der Tank scheint aber dicht zu sein.
Der Docht ist neu, von irgendwas muss der Forenbetreiber ja auch leben...
Muss man den Tank innen konservieren? Falls ja: Ich nehme an, dass das Owatrol-Öl gegen Petroleum nicht dauerhaft beständig ist, oder?
Danke für all die hilfreichen Hinweise.
LG, Manfred
die Richtung passt schon mal, mit der Fledermaus oben auf dem Kamin läßt sich das nach derzeitiger Wissenslage einschränken auf 1918/19. Vorher gabs keine Markung , danach die 2850. Der Rest passt auch dazu.
Und ich würde nicht zu geizig mit dem Konservierer sein....
Schöne schöne lampe. 
Hier nun die Fotos der Ditmar 801 Favorite:
Der Tank hatte ein 0,5mm großes Loch am Boden. Mal sehen, ob meine 
-Weichlöterei das dauerhaft geschlossen hat.
Der Gedanke, sie noch silberfarben zu lackieren, ist vorhanden. Eure Meinung dazu?
LG, Manfred
Hallo Manfred,
Just my two cents:
Heute bin ich mehr und mehr geneigt, in die Zukunft nur mit Owatrol oder Leinöl zu arbeiten.
Früher lackierte ich auch jede Lampe...
Aber solche alten Lampen möchten durchaus etwas Patina haben, denke ich jetzt.
Schicke Lampen, gratuliere dazu!
MfG aus Belgien,
Christophe
Ich mage das effekt des Owatrol sehr viel. Die zeit steht still und das effekt des Owatrol ist nicht aufdringlich.
Danke für schauen.
