Unerwartete Feuerhand

  • Moin zusammen!

    Na, das ist ja ein Ding: da erwartest du eine günstig in der Bucht geschossene Vorkriegs- Feuerhand 275 - und was erscheint? Eine deutlich seltenere FH 276 aus dem Baujahr 1938! <froi>

    Zwar muß die Laterne noch vom Flugrost befreit werden, aber sowohl Brenner als auch Tankverschluß sind gängig. Außerdem ist das Originalglas mit gut erhaltener Beschriftung vorhanden. Letzteres war ja auch der Grund, warum ich auf diese vermeindliche "275" geboten hatte. Zwei spätere 275 aus den Jahren 1952/53 habe ich schon im Bestand. Daß jetzt diese seltene Vorkriegs-276 dazukommt, war echt die Überraschung des Tages. Hier Fotos von dem Fund - die Laterne geht nun aber estmal ab ins Säurebad zum Entrosten.


    Gruß, Micha.



    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Moin Micha,


    na das ist doch mal ein super Fang!

    Über soetwas freut man sich immer besonders :)

    Ist mir auch schon passiert, dass ich etwas anderes erwartet habe und das was ich bekam war noch um welten besser.


    Gruß


    Julian

  • Hallo Micha,

    ich kann dem Julian nur zustimmen. Eine 276 Vorkrieg bekommt man wirklich nur

    selten zu Gesicht. Gerade auch mit dem originalen Glas ist es fast schon eine

    Rarität. Glückwunsch zu dem Fund.:wiegeil:


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Ja, Glück muß man haben - deswegen auch von mir herzlichen Glühstrumpf!

    :applaudit::done:




    Mir ist sowas letztens auch passiert.

    Auch aus der Bucht geangelt (spart Rennerei & Sprit).


    Brauchen noch ein wenig Zuwendung, bin aber zuversichtlich ...

    Die erste (die blaue) ist eine FH 275 aus alten Tagen

    und die zweite (in rot) eine FH 225 Medium.


    Die blaue hat nur noch schwach erkennbare, die originale Markung auf dem Glas,

    bei der roten ist die Markung schon total verblaßt, schade dafür, aber man kann nicht alles haben.




    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin Rüdiger!


    Ja, auf so eine 275 wie bei dir abgebildet, war ich eigentlich scharf. Ich hatte zwei Exemplare davon schon im letzten Jahr aufgearbeitet, sie dann aber doch wieder verhökert, um "was anderes" (tm) anzuschaffen.

    Interessant in dem Zusammenhang ist, daß in dem online verfügbarem FH-Katalog 296 (Mai 1938) nur die Frischluft-Laternenmodelle 75, 175, 225, 235 und 275 erwähnt sind (neben den üblichen Mischluft-Laternen natürlich) - von der 276 ist in dem Katalog nichts zu finden, auch nicht im Bereich "Ersatzgläser".

    Tja, wo kommt diese 276 her? Gute Frage. Meine Lüchte hat schon die Blakerprägung *FEUERHAND*, dazu das alte Logo auf der Tankrückseite, keine Prägung auf dem Tank vorne und den alten zweiteiligen Brenner. Der Schornstein-Abschluß ist waagerecht statt schräg, die Lampe war auf alle Fälle verzinnt (Reste sind erkennbar).

    Wer dazu noch eine Idee zur Datierung hat, immer her damit! :welcome:


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Meine Begeisterung ist mit dir! Hab ich noch nicht gesehen.

    Sie hat auch schon die neue Befestigung der Glashebergestänges, nicht wie die 275er......hm.....

    Ich kann die Aufregung um die Datierung nicht verstehen, ist halt nach Anfang 1938, und vor der Einstellung der Verzinnung.

  • Ach so, das geänderten Markenlabel war ja aber schon 1936. Also rückt sie wohl mindestens 2 Jahre, maximal aber bis etwa 1934 vor. Dem lokalen Katalog würde ich an dieser Stelle weniger trauen, dafür ging zu viel in den Export.


    siehe auch hier, sieht für mich nach einem Flyer von 1936 aus.

    http://feuerhand.info/index_htm_files/8577.png


    wie immer gilt: FH läuft bei mir nur unter "weitere Hersteller", ggf auf die Antwort der Spezis warten.

  • Alles klar. Mir sind ein paar Einschätzungen wichtig, denn ich kann mich nur auf das Material beziehen, was online - u.a. bei dir und auf anderen Sammlerseiten - dazu veröffentlicht wurde. Bisher war ich davon ausgegangen, daß die größeren Veränderungen ggü. der ersten Serie (keine Blakerprägung, schräger Schornsteinabschluß, 2. Glashalteblech, Logo und Brenner) im Laufe des Jahres 1937 stattgefunden haben.

    Wie dem auch sei - ich freue mich über das seltene Stück, und daß es so günstig war.


    Soweit erstmal,

    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Du hast schon recht , gerader Blaker und altes Logo ist ein sehr enges Zeitfenster was da in Frage kommt, eigentlich fehlt da ein bischen Überlappungsbereich. Ich kann das auch nicht näher aufklären.

  • So, und weil es so schön war wiederufe ich gleich mal meine letzten Argumente nachdem ich auf einen Irrtum aufmerksam gemacht wurde. Es bleibt bei der ursrünglichen Einschätzung:

    nach Anfang 1938, und vor der Einstellung der Verzinnung. Also so 1938/39. ( Weil ab 1939 mit Kriegsbeginn der Export arg zusammenbrach)


    Die Sache mit dem Markenemblem war ein Schnellschuß, denn das neue Emblem mit Banner wurde nicht unmittelbar auf den Laternen verwendet sondern zunächst nur im Printbereich. Ich glaube sowas nennt man eine weiche Einführung :-)


    nun aber, byPö

  • Ja, okay - mit der Einschätzung kann ich gut leben.

    Gestern habe ich die Laterne auseinandergebaut, und das Schöne war, daß der Tank im Innern zwar leicht mit Rückständen verdreckt war, er ansonsten blank ist. Die Verzinnung ist hier sehr gut erhalten. Der Tank ist übrigens dicht. Die Laterne schrubbe ich nachher noch ab, und dann geht sie eine Woche in die Z-Säure.


    Das Endergebnis stelle ich hier noch fotografisch rein.

    Erstmal, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Die Laterne schrubbe ich nachher noch ab, und dann geht sie eine Woche in die Z-Säure.

    Eine Woche, meiner Meinung nach aber etwas arg lang.:/ Auf der Latüchte ist ja

    nun auch keine zentimeterdicke Rostschicht. Wenn Du den losen Rost vorher entfernst,

    sollten 1-2 Tage aber locker reichen. Du kannst den Umwandlungsvorgang auch

    beschleunigen, indem Du die Lösung erhitzt. Mein Frauchen hat mir dafür einen

    augemusterten Kochtopf gegeben, worin ich so etwas machen kann. Bei ausreichender

    Hitze ist eine dünne Rostschicht bereits nach wenigen Stunden umgewandelt. Je nachdem,

    wie Du die Lampe nachbehandeln willst, lackieren oder ölen, werden eventuelle Reste

    von der Schutzschicht "in schach gehalten". Wichtig halt, die Säure gut neutralisieren.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • hallo

    eine feuerhand 235 habe ich am wochenende auch auf dem flohmarkt ergattert.

    es scheint die version für das rücklicht zu sein lampe ist am tank gemarkt mit RT 63

    genauso wie das glas welches einen aufdruck RT 63 hat.

    gruß olaf

    früher auch bekannt alsÖle

    Einmal editiert, zuletzt von oele ()

  • Danke, Marcus, für deine Tips, aber ich bin nun mittlerweile ein Jahr mit der Laternensammelei und -aufarbeitung dabei und habe bestimmt einige Dutzend Laternen behandelt - entweder mit Z-Säure oder im Galvanikbad. Zur Zeit nenne ich 30 Laternen mein eigen, die größtenteils von mir aufgearbeitet wurden und allesamt funktionstüchtig sind. Etwa genauso viele habe ich in der Zwischenzeit wieder verkauft. Das mit dem Säurebad habe ich schon unter Kontrolle, keine Bange - ich denke auch, daß es max. zwei Tage dauert.

    Die alte FH 276 liegt seit heute Nachmittag in der Wanne, in dieser Woche kommen noch zwei 175er, eine Chalwyn Lynx und vielleicht noch eine 276 STK-70 rein. Zum Aufarbeiten habe ich also genug zur Zeit... :bounce:

    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • So, Freunde der Sonne,


    die FH-276 von 1938 ist jetzt fertig. Fotos vom Endzustand will ich euch nicht vorenthalten.

    Beim Boden hatte ich etwas Bedenken, ob der noch dicht wäre, denn er sah doch sehr rostig aus und am Rand hing einiges an Mörtel (!). Jetzt ist dennoch alles blitzeblank und der Tank ohne kleinstes Lock. Die Lüchte hatte vorletzte Nacht ihr First-Light - alles bestens.


    Micha.



    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()

  • Marcus,

    hast du entfernt davon eine Ahnung, was das jedesmal für ein Aufwand ist?! :foto: Nja - mindestens 3 Minuten... :done:

    Bis zum nächsten Mal (morgen kommt eine FH-225 rein),

    Micha.



    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<