Feuerhand 201 am Tankverschluß undicht :/

  • Hallo Leute,


    gerade habe ich mich durch viele Themen zum Thema Undichtigkeit gelesen und mich dennoch dazu entschlossen, den 1001. Thread zu diesem Thema zu starten.

    Es geht um die FH 201 aus meinem anderen Thread. Diese habe ich entlackt und in der Elektrolyse ausgiebig entrostet. Bei der Lampe war nichts durchgerostet, nur hier und da Flugrost.

    Ich habe sie mit Zinkspray vorbehandelt und anschließend mit zwei dünnen Schichten Auspufflack lackiert und das ganze eingebrannt.

    Das Ergebnis sieht echt super aus!


    Etwa zwei Stunden nach der ersten Befüllung bildete sich ein kleiner runder Fleck aussen am Tank, genau dort, wo die Einfüllöffnung für das Lampenöl ist. Dieser Fleck wurde dann über Nacht größer und geht mittlerweile bis zum Lampenboden.


    Ich habe den Tank nicht überfüllt, würde ich zumindest sagen. Beim Ankippen der Lampe - vorhin probiert - konnte ich sie bis ca. 35 Grad auf die Tanköffnungsseite kippen, bis ich die Flüssigkeit langsam innen am unteren Ende der Auffüllöffnung gesehen habe.


    Unter dem Brenner ist auch alles trocken. Und um die Öffnung war vor dem Lackieren keinerlei Korrosion oder ähnliches zu sehen.


    Könnt Ihr mir etwas dazu sagen?


    VG Seb

  • Moin Seb,


    so ganz ohne Bild ist das ein wenig schwierig, aber ich versuchs mal im Blindflug.


    Die Lampen wurden seinerzeit im Werk zusammengesetzt / verpresst und anschließend im Tauchbad verzinnt. Daduch waren die „Fügestellen“ an dem Luftrohren etc. aber auch am Tankstutzen gleich mit „verlötet“. Das meint jetzt nicht eine richtige Lötung zur Stabilisierung, aber ein bissl zum Halt hats schon beigetragen und eben auch abgedichtet.


    Und im Laufe der Jahre, aber auch durch deine Elektrolysebehandlung ist an dieser Stelle offensichtlich eine Undichtigkeit entstanden.

    Da Petroleum in gewissen Grenzen kriechfähig ist (schönen Gruß vom Wundermittel WD40) übt es diese Fähigkeig wie von dir beschrieben auch aus....

    Ich habe einen vergleichbaren Effekt an meiner Eternity von 2015.


    Vorschlag zu Lösung:


    Da Du wohl kaum den Lack durch Löten abbrennen willst, würde ich meinen, das Petroleum raus, die Stelle gut (!!!) mit Alkohol entfetten und den Falz des Füllstutzens am Tank mit Sekundenkleber ausfüllen ...


    Viel Erfolg!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Da Du wohl kaum den Lack durch Löten abbrennen willst, würde ich meinen, das Petroleum raus, die Stelle gut (!!!) mit Alkohol entfetten und den Falz des Füllstutzens am Tank mit Sekundenkleber ausfüllen ...

    Genau so, wie der Christian es beschrieben hat. Und wie ich es gestern bereits in einem anderen

    Thread geschrieben habe, der Kleber muss dünnflüssig sein, so daß er per Kapillarkraft in die

    Falznaht eindringen kann. Sekundenkleber mit der so beliebten gelartigen ("tropffesten") Konsistenz

    bleiben an der Oberfläche und werden auf kurz oder lang wieder undicht.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo Ihr beiden,


    ich danke Euch für die Antworten.

    Am Tage meines Posts hab ich den Tank noch entleert und den Lack mit Alkohol gereinigt.

    Bereits am nächsten Morgen hat sich dennoch wieder ein feiner dunklerer Kreis um die Tanköffnung, sowie ein weiterer um die Pfalz am Tankboden gebildet. Ich hänge mal ein paar Bilder an.


    Gilt für die Naht am Tank das gleiche wie von Euch geschrieben, oder sollte man dann mit Epoxydharz vorgen, was ich wo anders schon mal aufgeschnappt habe?


    VG Seb



  • Hallo Seb,

    das sieht aber nicht weltbewegend aus. Solange sich unter der Lampe an den Auflageflächen

    zum Untergrund kein Abdruck bildet, würde ich da ber noch nichts machen. Solche Flecken

    können ja schon durch Bruchteile von Millilitern entstehen. Das ist meiner Meinung nach noch

    völlig im grünen Bereich.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Die Flecken sind im bereits entleerten Zustand wieder gekommen. Gefüllt war es deutlich mehr. :o

  • Hallo Seb,

    Vorschlag meinerseits:

    Entferne sämtliche Petroleumreste mit Alkohol und gieße den Tank mit Epoxidharz aus. Damit sollte Dein Problem gelöst sein.

    Sonnige Grüße vom Niederrhein

    Sandra

    Das Leben ist viel zu kurz um normal zu sein!

  • Hi Sandra,


    ich habe gestern mal Epoxydharz bestellt, und mich hier im Forum schon etwas belesen.

    Eine genaue Anleitung habe ich jedoch nicht gefunden, immer nur Ansatzweise..


    Wie genau verwende ich das Zeug dann? Dass ich auf das richtige Mischungsverhältnis achten muss, ist mir klar.

    Dann rein in den Tank (wie viel Harz sollte ich da nehmen?), Im Tank kreisen (wie lange?).. Setzt sich das sofort an die Oberfläche, oder braucht das eine gewisse Zeit? Muss die Anwendung dann wiederholt werden?


    So viele Fragen..


    VG Seb

  • hi Seb.

    Ich hatte dir eine persönliche Nachricht geschickt.

    Ich bevorzuge halt bootslack zum abdichten .

    Wenn du noch nie mit dem einen oder anderen Material gearbeitet hast,schlage ich dir vor:

    Geh in die Küche, bei Mutti oder frau/ Freundin.

    Nehme eine Bratpfanne ,Größe deiner Wahl,2bis drei Löffel in verschiedenen größen.

    Salatöl, und dann testest du mit dem Öl und den Löffeln, wie viel du in die Pfanne geben mußt, damit sie gut benetzt ist.

    Fange mit der kleinsten Menge und Löffel an.

    Auch kannst du mit der Pfanne das schwenken des Tanks üben.

    Errechne die Fläche A der Pfanne,und B der feuerhand 201.

    Somit kannst du die Menge C an Harz ausrechnen ,was du brauchst.

    Schütte überschüssiges Harz in einen Behälter,damit die Umwelt nicht darunter leidet.

    Dieser Text ist nur ernst für dich,für alle anderen ein Beitrag zur Erweiterung.

  • So viele Fragen..

    Die man pauschal schlecht beantworten kann.

    Fragen zu Mischungsverhältnissen, Offenzeiten u. Verarbeitungstemperaturen werden über die beigelegte "Literatur" des gekauften Produktes zu klären sein. Da mußt Du Dich genau dran halten.

    Vor allem brauchst Du dazu geeignetes Werkzeug, wie z.B. ein paar Meßbecher mit ml-Graduierung, Rührer usw. - gibt es alles z.B. im Farben-Fachhande, NICHT im Baumarkt, evtl. auch im Modellbau-Laden. Dort kann man Dir sicher auch ein paar Tipps geben können.

    "Frei Schnauze" geht da nix, dazu braucht man Erfahrung.

    Aber vlt. meldet sich ja noch jemand und erklärt Dir das hier grob (Sandra, Marcus, Julian ... die haben das schon öfters gemacht)?


    Am besten Du experimentierst da mal eben selbst, z.B. mit einer "Thunfisch-in-Öl"-Dose.

    Denke, das kommt der Sache mit der Laterne am nächsten.

    Weil oben offen, kannst Du sehen, wie das noch flüssige Harz verläuft, wie es haftet und wie lange es braucht, bis es fest ist.

    Zuviel Härter im Gemisch, zu wenig Härter, Abhängigkeit von der Verarbeitunstemperatur usw. ...?

    Kein Hexenwerk ansich, aber Sorgfalt ist schon vonnöten.


    Zumal es ja auch davon abhängt, wie gut Du Dein Werkstück vorbereitet hast.

    Nämlich den Tank absolut öl- und fettfrei machen, bedenke dabei, daß der Tank zwei "Decken" hat.

    Nur mal eben in Benzin ausschwenken wird nicht genügen, Aceton ist da schon besser geeignet.

    Den schon der feinste Rückstand von Petroleum wird Dir das Ergebnis vermiesen.


    Über die Kristallkugel hast Du nichts gefunden zum Thema?


    Edit:

    :done:

    Die Idee von Thomas mit der Pfanne ist auch gut!


    PS:

    Mische zuerst (wenn es an die FH geht) nicht gar zuviel an.

    Lieber ne zweite Mischung ansetzen, man kann damit auch Schicht über Schicht arbeiten.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Du meine Güte,

    wie oft habe ich hier in den letzten Wochen Tanksiegellack bei Problemen wie diesen empfohlen?! :besserwisser:

    Einfach in der Anwendung: Dose auf, 20 oder 50 ml-Spritze rein, entsprechende Menge Lack ab in den leeren

    Laternentank, 3-5 min. den Lack im innern schwenken, Rest dann in kleines Marmeladenglas (ebenfalls leer!)

    abgießen. Prozedur evtl. am nächsten Tag nochmals wiederholen. Laterne dann offen stehenlassen (Lack härtet über Luftfeuchtigkeit aus).

    Nach zwei Tagen ist der Siegellack einsatzbereit und die Laterne kann mit Grilli befüllt werden.

    Also wirklich: einfacher geht's bald nicht mehr - der Tip mit der Flächenberechnung über Muttis Bratpfanne ist wirklich putzig! :done:


    Macht es doch nicht so schwer, Leute!
    Ich hab' auch erst vor gut einem 3/4 Jahr mit der Laternenaufarbeitung angefangen. Das ist alles gar nicht kompliziert und man stößt zum Glück auf gute Tips im Netz - auch hier - die einen so manchen überflüssigen Arbeitsgang ersparen.


    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Moin zusammen


    Seb, das Mischungsverhältnis entnimmst Du bitte der Anweisung des Herstellers Deines Harzes.

    Von der Menge her genügt ein kleines Schnapsglas.

    Bitte bedenke, dass Du sowohl die Tanköffnung wie auch den Brennerstutzen mit einem Korken verschließen musst!

    Ist das Harz einmal im Tank, solltest Du den so lange in alle nur erdenklichen Richtungen drehen, wie das Harz gemäß der Herstellerangabe braucht um auszuhärten (ca. 15 Minuten..). Dann die Korken entfernen und noch 24 Stunden stehen lassen, damit es komplett durchhärtet.

    Unabdingbar ist eine gründliche Reinigung vorweg!!

    Gruß vom Niederrhein

    Sandra

    Das Leben ist viel zu kurz um normal zu sein!

  • Hallo Seb,

    ich habe mich mal mit dem Härter vergaloppiert und zu wenig

    hineingegeben. Das Harz hat 6 (in Worten:Sechs) Monate gebraucht,

    bis es soweit ausgehärtet war, daß ich die Lampe das erste mal

    einsetzen konnte. Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Epoxidharz.

    Einerseits sehe ich die Vorteile, wo es aber noch irgendwie geht, löte ich

    lieber.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Tanksiegellack

    Das stimmt wohl.

    Der Fragesteller hat aber explizit nach E-Harz gefragt.

    :krank:


    PS:

    Meiner einer hat auch schon farblosen Nagellack genommen.

    Gabs für wenig Kreuzer auf dem Flohmarkt.

    Und nein, ich mußte mich nicht erklären.


    Der Riss in einem Glasbassin einer Petroleum-Tischlampe ist immer noch dicht.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • Moin,


    da es sich hier um ein sehr sehr sehr kleines Loch handelt und man nicht genau erkennen kann wo es leckt hätte ich auch zu Tankversiegler aus dem Zweiradbereich geratwn. Der ist sehr flüssig und kommt überall hin.

    Epoxidharz halte ich für mit Kanonen auf spatzen schießen.


    Gruß


    Julian

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern schon mal kurz reingelesen, hatte aber keine Zeit zum antworten.

    Danke für die vielen wertvollen Tips!

    Wie es der Zufall wollte, wurde das Konto des Epoxydharz-Verkäufers bei eBay gesperrt und ich kann neu kaufen.

    Wenn Epo zu übertrieben ist, werde ich es wohl mit dem Bootslack oder Tankversiegler versuchen.


    Bei beidem muss der Tank ebenfalls komplett vom Lampenöl befreit sein, richtig?


    hi Seb.

    Ich hatte dir eine persönliche Nachricht geschickt.

    Die kam leider bis heute nicht an.


    VG Seb

  • Bei beidem muss der Tank ebenfalls komplett vom Lampenöl befreit sein, richtig?

    Ja sicher doch!

    Öl wirkt wie Trennmittel.

    Aceton ist IMHO hier das Mittel der Wahl.

    A. ist allerdings relativ ungesund beim Einatmen, sehr leichtflüchtig und damit sehr zündwillig,

    deswegen draußen damit arbeiten, ohne dabei zu rauchen! Gefäß anschl. dicht verschließen!

    Den Tank großzügig damit ausschwenken und zusehen, daß auch die "Kapillaren"

    in der Dichtfalz was davon abbekommen.


    Anschließend wie oben vorgeschlagen weiter verfahren.

    Suche Dir was raus - das billigste wäre farbloser Nagellack oder Sekundenkleber.

    Tankversiegelung bzw. Epxydharz sind gemessen an der benötigten Menge schon etwas kostspieliger.

    Deine Entscheidung ...


    PS: ... einen Dichtheitstest würde ich nicht gleich wieder mit Grillie machen,

    sondern mit Spiritus, der ist schön dünn, ölt nicht und trocknet relativ gut ab.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Tankversiegelung bzw. Epxydharz sind gemessen an der benötigten Menge schon etwas kostspieliger.


    Deine Entscheidung ...

    Wenn es geht, würde ich ein 1K-Produkt verwenden. Wie ich oben schon geschrieben habe,

    dosierst Du den Härter falsch, kann es mehrere Monate dauern, bis das Zeug durchgehärtet

    ist. Und es ist eine Riesensauerei, solltest Du dann versuchen, das Harz wieder herauszuholen.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Was ein aufwändiges Wesen für ne 201 ...

    Tankversiegler ist ja auch nicht immer 1-K, soviel ich weiß.


    Von daher:

    Lampe nach der Aceton-Kur unten herum gut anwärmen (Heißluft!),

    eine Buddel Nackellack kaufen oder bei der großen Schwester mopsen,

    rein damit, halbe Stunde gemächlich rollieren und ein paar Tage in die Sonne stellen.

    Dauert halb solange, wie die never-ending-story hier im Forum.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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