Motor Sich PT-2 Kocher Laufverhalten und Anleitung

  • Hallo zusammen,


    als Backup für unseren Hummel 4 - Kocher habe ich noch einen ukrainischen Motor Sich PT-2 (das stehende Modell) angeschafft.

    Im Lieferzustand ist das ein ziemlich grob gemachter Bausatz, aber mit etwas Nacharbeit hier und da läuft er jetzt.

    Im Gegensatz zum Hummel zischt er aber nicht gleichmäßig vor sich hin, sondern macht eher ein Geräusch wie eine Dampfmaschine, also wuff-wuff-wuff....

    Hat das so seine Richtigkeit, oder kann man ihn noch zu einer kontinuierlicheren Verbrennung bewegen? Bei Bedarf könnte ich mal ein Video hochladen.


    Ach so, hat jemand eine Anleitung in deutsch oder englisch - vielleicht steht die Antwort ja da schon drin!


    Viele Grüße,


    Bob

  • Na das klingt nach dem "Leidenfrost"-Effekt, Lösungsmöglichkeit ähnlich, wie bei den Lampen: Eine Vergaserstopfung mit Oberflächen-vergrößernder Messing-Gaze.

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • In einem Youtube-Video auf russisch hat einer ein Stück Fahrrad-Bremszug in das Rohr geschoben. das über den Kocher führt. Hinterher "dampflokte" sein Kocher aber trotzdem. Ein andere Russe fuchtelte in seinem Video mit Kupferlitze aus Elektrokabel herum, aber ich konnte nicht erkennen, was er damit vorher gemacht hat. Sein PT-2-Kocher lief jedenfalls kontinuierlich.


    Wäre das eine Vergaserstopfung, wie Du sie meinst, Sockenleuchter?

  • Richtig.

    Dieser Russe mit der Kupferlitze hat eine Vergaserstopfung gebastelt, so wie man das bei Vergaserlampen auch macht. Vorher die Kupferlitze natürlich von der Plastikisolierung befreien. Und unbedingt Kupferlitze nehmen, keine Alukabel aus uralten Zeiten.


    Sinn der Sache ist, den Leidenfrost-Effekt zu beheben., dieses Pulsieren.

    Man vergrößert die Verdampfungsfläche zum einen und bremst die Bewegungen des Mediums innerhalb der Vergaserröhre zum anderen.


    Bei den Lampen geht das einfacher, da das Vergaserrohr gerade ist. Siehe auch die Messinggaze aus dem Shop. Von der nimmt man ein Stück und rollt es ganz eng zusammen, daß es noch in den Vergaser paßt, aber in der Mitte noch ein Durchlaß für die Nadelstange bleibt und schiebt dieses gerollte Stück Gaze ins Vergaseroberteil. Dann wieder zusammenbauen.


    So einfach funktioniert das bei einem Kocher leider nicht, da die Leitung ja gebogen ist. Deswegen die Kupferlitze, die man so positionieren müßte, daß sie oberhalb des Brenners "liegen" würde. Kenne das Viedeo nicht ...

    Könnte mir aber vorstellen, daß er evtl. diese Kupfelitze von außen um das Vergaserrohr gewickelt hat. Die Litze quasi nochmals stramm drillen und dann in engen Windungen um das Rohr wickeln ...?

    Zum dauerhaften Positionieren dann gegenläufig der aufgewickelten Spirale noch einen robusten, nicht zu dicken Eisendraht wickeln.

    Ne schöne Frickelarbeit, von der ich mir aber schon einen Erfolg versprechen würde, dieses dampflok-artige Pulsieren (Leidenfrost-Effekt) zu beseitigen.


    Gibt es evtl. andere Vorschläge von Kollegen?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • OK. Das mit dem Bowdenzug war ja nur zum Reinigen.

    Man kann sehen, was da an Kohle alles raus kam ...

    Das ist aber nicht das, was mit Stopfung gemeint ist.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
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  • So: Ich habe 9 Kupferdrähte á 0,4mm aus einer dicken Litze mit ca. 16mm² geglättet und dann zusammen verdreht. Dann habe ich sie in das Rohr eingefädelt. Dabei bin ich durch zwei Knicke bis zum dritten Knick gekommen.


    Ergebnis: Der Kocher dampfmaschint immer noch etwas, aber deutlich weniger als vorher. Das gefällt mir so schon viel besser!


    Mein Kupferdrahtbündel habe ich gerade so eben mit immer wieder Verdrehen eingefädelt bekommen. Der Rohrquerschnitt ist nur teilweise gefüllt. Das Ende habe ich 10mm überstehen lassen, damit ich die Dräht ggfs. wieder rausziehen kann. Ein Bündel aus dünneren Drähten wäre vermutlich schwieriger einzufädeln gewesen.

  • Ich habe so einen älteren Mehrstoffkocher (Primus Himalaya MultiFuel).
    Bei dem ist in dem Vergaserrohr ein Stahlkabel, das das Rohr zum grossen Teil ausfüllt.
    Dort erfüllt es, neben dem besseren Vergasen, auch die Funktion, dass man es zum Reinigen des Rohrs benutzen kann.

  • Hallo RJ,


    danke für den Link! Bei mir hat es mit den Kupferdrähten gut gewirkt. Ob es dabei um Wärmeleitung, Oberflächenvergrößerung oder die Strömungsverhältnisse im Rohr geht, kann ich nicht einschätzen. Beeinflussen tut der Draht ja alle drei Faktoren.


    Viele Grüße,


    Bob