Benzinlötkolben

  • Hallo liebes Forum,


    ich hätte da mal eine allgemeine Frage zu Benzinlötkolben:


    Sind Benzinlötkolben generell lageunabhängig (zb. Überkopf, senkrecht nach unten, usw.) betreibbar oder bildet sich da durch austretendes flüssiges Benzin eine Stichflamme aus ?


    Ersuche höflich um belastbare Antworten.


    Recht herzlichen Dank im Voraus


    brandstof :weizen: yeah

  • Servus!
    Wenn man sich mal mit dem Aufbau solche einer Lötlampe befaßt, kommt man eigentlich von alleine drauf.


    Zuerst einmal sollte man aber die Begriffe kennen und richtig sortieren!


    Die Lötlampe ist das Teil "hinten", also das Ding, wo sich der Treibstoff drin befindet mit der Apparatur zur Erzeugung der Flamme dran, welche dann den Lötkolben selbst erhitzt oder was auch immer.


    Also Kolben ist das Teil ganz vorne, sofern vorhanden ...
    Ein Eisenstück, mit dem man dann sein Werkstück und das Lot bearbeitet.
    Diese Kolben gibt es in versch. Ausformungen und Stärken,
    die Lötlampen selbst besitzen entsprechende Befestigungen dafür.


    Was Du also sehr wahrscheinlich meinst, heißt Lötlampe.


    In deren Tank befindet sich ein Dochtbündel, welches den Brennstoff nach oben in die Vergaserkammer leitet, dort geht der flüssige Brennstoff in den nächsten Aggregatzustand über, er wird also zu Gas und wird nach vorne heraus, durch die Düse, ausgetrieben.


    Damit das auch richtig funktioniert, muß man die Vergaserkammer, samt dem Brennerkop ordentlich vorheizen - bei noch geschlossener Düse und nur wenig Druck auf dem Tank. Vorzugsweise nimmt man Spiritus zum Vorheizen, das stinkt und raucht nicht.
    Wenn man genügend vorgeheizt hat, kann man den Brenner langsam öffnen und das austretende Gas entzünden.
    Das gelingt manchmal auch durch die Flammen vom Rest des noch verbrennenden Spiritus - ansonsten mit einer externen Flamme.
    Brennt die Flamme einigermaßen unterbrechungsfrei, pumpt man nun den Tank etwas mehr auf, wobei der Druck aber nichts mit "pralle" zu tun haben muß, weil sich die Lötlampe im Betrieb von selbst genügend aufheizt, um ausreichend Druck zu erzeugen.


    Sobald die Flamme der Lötlampe nun gleichmäßig brennt, ohne Spotzen und Flackern, kann man die Flamme so einstellen, wie man sie zum Aufheizen des (schon vorher) angeschraubten Lötkolbens oder des zu erwärmenden Materials braucht.


    Über Kopf oder in extremen Schräglagen arbeiten geht nicht, weil sich dann der Brennstoff im Überfluß in die Vergaserkammer ergießen kann oder das darin befindliche Gas zuweit abkühlt, daß die Flamme nicht mehr gleichmäßig brennen wird, möglicherwiese sogar abreißen kann, was unter ungünstigen Umständen auch zu unkontrollierten Verpuffungen führen könnte, Stichflammen eingeschlossen.


    Deswegen gibt es ja auch verschiedene Ausführungen von Lötkolben bzw. Lötlampen, die schräg nach oben oder sogar (fast) senkrechte ausgerichtete Brenner besitzen.


    Also, direkt über Kopf arbeiten geht aus Sicherheitsgründen nicht.


    Was auch zu beachten ist, daß man ordentliche Lederhandschuhe (voll aus Leder, sogen. Schweißerhandschuhe) anzieht.
    Nicht diese Dinger für einen Euro aus dem Baumarkt! Die haben Textil, was sofort wegbrennt und viel zu dünnes Leder, wenn sie überhaupt aus echtem Leder sind.


    Das wäre jetzt meine Erklärung dazu.
    Die klugscheißerische Formulierung ist gewollt so gewählt,
    weil ich finde, mit solchen Sachen muß man umsichtig umgehen!
    "Früher" gab es wegen unsachgemäßem Umgang mit diesen Teilen
    gräßliche Unfälle, weswegen strenge Betriebsvorschriften entwickelt wurden.
    Vor allem muß man wissen, mit was man da hantiert, also Sachkenntnis vom Gerät selbst besitzen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Nun ja,


    der langen Rede möchte ich kurz anmerken:


    1) Es ist zwar tatsächlich richtig, dass es diese Lötkolben aus einem Kupferklotz mit Griff gibt, der dann von einer Lötlampe erwärmt wird. Wenn der Teil mit dem Kupferklotz fest mit dem Rest verbunden ist, ist das ganze Gerät ein Lötkolben und es gibt keinen Grund, das Gerät noch in Kolben und Lampe zu unterscheiden. Das ist das, was ich unter "Benzinlötkolben" verstehen würde.


    2) Bei sehr vielen Lötkolben (und Lötlampen) ist das Anschlussrohr zum Brenner mit einem saugfähigen Docht gestopft, dessen Ende einen guten Teil des Tanks ausfüllt. Genau das ermöglicht es dann auch, das Gerät in allen Lagen zu betreiben, weil die Öffnung nicht mehr unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegen muss. Der nasse Docht hält die Flüssigkeit eine ganze Weile in und vor der Spritleitung und saugt durch Kapillarkraft auch noch Flüssigkeit nach.
    Am besten ist es, mit einer kleinen Taschenlampe in den Tank zu gucken. Dann sieht man schon, ob der Kolben so ausgestattet ist.
    Wenn der Lötkolben in Ordnung ist, tritt auch in keiner Lage Benzin aus. Schlimmstenfalls geht der Kolben einfach aus...
    Natürlich sollte man es trotzdem nicht übertreiben und den Kolben längere Zeit so halten, dass sich der Brenner direkt unterhalb des Tanks befindet.


    Grüße
    Stefan

  • Hallo,


    Nein, lieber ABurger ich meine keine Lötlampe. Ich meine einen Benzinlötkolben.


    Weil eine Lampe hat mit Licht zu tun. Also meine ich keine Lampe.


    EIn Kocher mit Kochen zu tun. Also meine ich auch keinen Kocher.


    Ein Lötkolben hat mit löten zu tun. Deshalb meine ich auch einen Lötkolben.


    Und es ist eindeutig was ein Lötkolben machen soll, nämlich wie der Name sagt, löten. Nicht leuchten wie eine Lampe oder kochen wie ein Kocher.


    Und dann unterscheide ich noch zusätzlich das Betriebsmittel. Spiritus, Petroleum oder Benzin. Und mich interessiert Benzin.


    Also meine ich, wie von mir gesagt, auch einen Benzinlötkolben. Und damit ist klar was ich meine.


    Übrigens die Unterscheidung in Druck- oder Docht- versagt hier wohl leider. A


    uch eine Unterscheidung nach Kolben oder nicht Kolben versagt, weil man kann mit einem Benzinlötkolben auch nur mit der Flamme ohne Kolben problemlos löten, wenn man das so möchte.


    Und damit der Klugscheißmodus perfekt angewandt wurde, ist das Eisenstück auch noch verkupfert, weil herkömmliches Lot auf Eisen schlecht haftet, dafür aber auf Kupferoberflächen wiederum sehr gut.


    Soviel zum Begriffe kennen und richtig sortieren. Also eigentlich ist Lötlampe daher ein inkonsistenter Begriff. Weil entweder löten oder Licht. Der Unterschied sollte unter Fachleuten und jenen, die sich dafür halten schon klar sein.... Und ich löte sicher nicht so lange damit bis mir ein Licht aufgeht. :)


    Liebe Grüße


    brandstof

  • Okay, ich gebe mich geschlagen.
    Erbsen zählen, gerne, bin dabei.
    Aber vlt. binsch auch zu doof?


    Wie wäre es denn mal mit einem :foto:?
    Damit ich mir das besser vorstellen kann, was Du meinst ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Hallo und willkommen in diesem Forum :welcome:
    "Benzin-befeuerte Löt-Geräte", egal ob mit Kolben, oder ohne...sofern mit Docht ausgestattet und mit Überdruck betrieben, würde ich grundsätzlich als Lage-unabhängig funktionierend ansehen. Es sei denn, die BDA weist explizit auf die vorgesehene Gebrauchslage hin.


    Ansonsten, was die Diskussion mit dem Aschaffenburger betrifft - hole ich mir mal Popcorn :D

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Ansonsten, was die Diskussion mit dem Aschaffenburger betrifft - hole ich mir mal Popcorn

    Dann mach mal.
    Wirst aber alleine dasitzen, weil ich eh raus bin.
    :rofl:
    Abschließend:
    Wie man unzweifelhaft lesen kann, habe ich eine bestimmte Vorstellung davon, ohne jemals so ein Teil zerlegt zu haben
    und auch, wie ich vorgehen würde, um es zu erfahren. Zumal ICH keine Benken hätte, daß mir so ein Ding um die Ohren fliegt, wenn ich es falsch halte, denn wo soll eine Stichflamme rauskommen und wohin würde sie blasen?
    Und jetzt: Ende meiner Sendung zum Thema.
    :rauch:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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