Coleman Kerosene 214B

  • Hallo Gemeinde,


    mit dieser Leuchte habe ich mich immer wieder geärgert weil nach einiger Zeit das flammende Inferno im Betrieb erfolgte.
    Martin hat in Urloffen ein Bild davon gemacht :baby:


    ich habe heute bei ca. 12°C Aussentemperatur ( und mit Spätburgunder Weißherbst) ein wenig empirisch rumgespielt:
    Bekannt ist , dass die unzureichende Erwärmung des Generators/Vergasers dieser Petroleumlampe zu Problemen führen
    Nach einigen Versuchen mit Druckvarianz und nadeln habe ich dann die Anzündöffnung in Nähe des Vergasers bzw. Handrades einfach mit einem Stück Alufolie verschlossen. Ergebnis: Lampe läuft stabil ohne eine Neigung zu fackeln.
    Offensichlich reicht diese Anzündöffnung aus , den Vergaser soweit zu kühlen dass es unterhalb der notwendigen Betriebstemperatur fällt.l
    Wie dem auch sei. Die Entwickkler hatten wohl nur US Durchscnittstemperaturen von >20°C im Kopf
    Bei höheren Aussentemperaturen (18...22°C) macht sich dieses Problem nicht oder nur selten bemerkbar.


    Als nächste Massnahme werde ich eine stramme Wicklung aus Cu-Draht aussen um den Vergaser versuchen, in der Hoffnung, durch mehr Wärmespeicherkapazität und Oberfläche das Thema weiter zu entschärfen.
    Offensichtlich reichen ein paar Kelvin Tmperaturunterschied aus, diese Lampe vom stabilen in den instabilen Zustand zu versetzen.
    Die Zufälligkeiten beim Glühstrumofabstand zum Vergaser spielen sicher auch eine Rolle.
    Brennstoff ist Franzosensprit für unter einem Euro/Liter.


    Liebe Grüße


    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

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  • Hi, evt. liegt es ja tatsächlich an dem zu dünnen Vergaser der damit zu wenig Masse hat um Hitze zu halten. Meine 249 Scout ist ja auch eine "single mantle" Kerosen aber der Vergaser ist mindestens doppelt so dick und ausgefüllt mit 2 ineinander steckenden Messing Federn. Die Lampe leuchtet mit einem 250 2C-HG Socken ohne Zicken. Das Zündloch ist hier auch direkt neben dem Vergaser. Meine bekommt auch nur Franzosen Pippi. Optisch schöner wäre versuchsweise eine komplette Aufdoppelung des Vergasersdurchmessers durch überstülpen eines saugend passenden Messingröhrchens.
    CU Bernd

  • Moin,


    was für einen Glühstrumpf benutzt Du? Einen runden birnenförmigen oder einen länglichen? Die US Lampen werden nämlich eigentlich, wahrscheinlich genau wegen dem benannten Problem, mit länglichen Strümpfen benutzt. Die erhitzten am Vergaser nämlich mehr Oberfläche. Das Problem konnte bei meinen Lampen oft durch die Nutzung solcher länglichen Strümpfe behoben werden. Nur so als Idee...


    MfG Carsten

  • Hii Bernd, Carsten,


    die fehlende Wärme ist definitiv das Problem, bei dem nicht mal bleistiftdickem Röhrle kein Wunder.


    Ein saugend passendes Rohr zu finden dürfte das Problem sein. Daher der Gedanke mit dem Cu Draht oder ein passend gebogenes Cu-Blech.
    Vielleicht passen auch die altenTransistoren-Kühlkörperchen, die man auf das Transgehäuse gesteckt hat, um den Vergaser, mal schauen was sich in meiner Elektroniksammlung findet.


    Als Strumpf habe ich einen eher kugeligen Coleman Socken drauf (aus der Coleman-Benzinerfraktion).
    Hast recht mit der länglichen Form, die wäre besser. Nur welche kannst Du empfehlen, die Funzel ist eher bei vergleichsweise 125W.


    Naja, jedenfalls hilft die "Loch-zu Lösung" erst mal weiter, bis der ewig haltende Socken mal gewechselt werden möchte.


    Ein schönes Osterfest wünscht


    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Nun die Lösung von Carsten ist sicher die „natürlichste“ :D Die Lampe funktioniert ja bei anderen sicher auch. Wenn es nur am falschen/unpassendem Socken liegt und man die rel. leicht bekommt wäre das sicher die beste und einfachste Lösung.
    CU Bernd

  • Hallo Bernd, hallo Erich,


    wie gesagt wenn mir jemand sagt, welche 100er Socken dort lang sind und gehen freue ich mich auf Info.
    Ich bin inzwischen recht sicher, dass der montierte aus der Verkaufspackung war, die Coleman gehen bei mir seltenst übern Jordan, das war schon früher so als ich die Benzin Colemänner durch die Gegend karrte.


    Mit dem Graphitband ist auch ne Idee, nur keines da.
    Und die optik ist mir eigentlich relativ wurscht, die Lampen sollen einfach leuchten und fertig. Ich sehe die bis auf ein oder 2 ungebrannte Vergaserlampen einfach als Gebrauchsgegenstand an.
    Das mag mancher anders sehen, geht für mich auch in Ordnung.


    Grüße
    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Also.meine beiden 214 haben manchmal auch das Problem, aber dann gibts nen Schluck Benzin dazu und gut ist es! Aber die anderen Vorschläge sind auch interessant.

    Gruß Martin
    Immer Zwei Fingerbreit Petroleum im Tank!!

  • Was mir noch dazu einfällt. Wenn man keine Möglichkeit hat selber zu drehen oder drehen zu lassen, Messingröhrchen bekommt man in fast jedem Durchmesser und Innendurchmesser in der Bucht. Kleinste Abgabemenge 25 cm.
    CU Bernd

  • moin zusammen,
    wenn das verschliessen der anzündöffnung schon etwas
    besserung brachte, würde ich diesen weg weiter gehen.
    dazu sollte man luftöffnungen im bodenblech an der
    vergaserseite veschliessen. dadurch könnte sich die
    temperatur zwischen glühstrumpf u. vergaser erhöhen,
    da keine luftströmung diesen bereich abkühlt.
    dies ist zumindest mein denkansatz.


    wenn die vergasermasse erhöht werden soll, muss schon
    mindestens ein rohr mit 1mm wandung formschlüssig
    über den vergaser gepresst werden. am besten mit
    thermischer aufschrumpfung. das problem ist die
    luft zwischen den bauteilen. diese wirkt als isolator.
    es genügen minimale luftspalte um den wärmefluß massiv
    zu beeinträchtigen.


    genau aus diesem grund ist die umwicklung mit grafitband
    unsinnig, bzw. würde das problem sogar noch fördern.



    gruß
    thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Wüstenfuchs ()

  • Hallo Andy,


    wenn die Sache mit "Loch zumachen" gut funktioniert - warum nicht dabei bleiben ?
    Du brauchst nur etwas, was du schnell rausnehmen (beim anzuenden) und wieder draufstecken kannst und was dann fest klemmt und hitzeresistent ist. Mir fällt da auf Anhieb das ein, was der Schornsteinfeger bei meinem Kamin nach Emissionsmessung in das Sondenloch steckt, vllt. passt das ja (Kurze suche im Internet: "Prüflochverschluss") oder eine ähnliche (Eigen-) Konstruktion.


    CU Matt.

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten,
    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "der Hobbit")

  • Hallo Thomas,

    das problem ist die
    luft zwischen den bauteilen. diese wirkt als isolator.
    es genügen minimale luftspalte um den wärmefluß massiv
    zu beeinträchtigen.


    genau aus diesem grund ist die umwicklung mit grafitband
    unsinnig, bzw. würde das problem sogar noch fördern.

    Damit zwischen dem Graphit und dem Vergaser kein Luftspalt besteht
    sollte man das Graphitband auf den Vergaser kleben.
    (Link hier etwas weiter Unten)



    Aber das wird in diesem Fall wohl eher nichts bringen, da ich auf eine
    Verkokung im inneren des Vergasers tippe, da sollte man erstmal
    ausbrennen oder ausbohren oder gleich einen Neuen einbauen.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Insgesamt sind das alles ja interessante Aspekte.


    Da die Lampe noch keine 5l hinter sich hat und der Vergaser noch ordentlich ausschaut möchte ich den ausschließen.
    Das Problem ist eigentlich nur im Außenbetrieb und bei Temperaturen so unterhalb 14°C präsent. Die Luftbewegung/Wind kühlt noch dazu...
    Für mich sind 2 Möglichkeiten zur Vergasererwärmung bzw. dem erhöhen der Wärmekapa schnell durchzuführen:
    -Enge Spirale aus Cu-Draht, habe einiges an Lackdraht da oder halt das 1,5mm² um den Vergaser legen
    -temporärer Veschluss eines Teils der Zuluft.
    Matt, du hast mich noch auf ne Idee gebracht: ich werde einfach einen passenden Magnet nehmen.....


    Grüße
    Andy (der das jetzt bei 2°C eigentlich nochmal auf der Terrasse testen sollte.....)

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo Andy
    das mit dem Magnet ist eine gute Behelfsidee. Versuch macht klug!
    Thomas hat nach meinen Erfahrungen betreffend die graue Theorie grundsätzlich Recht hinsichtlich der Umwicklung eines Vergaseroberteils mit Graphitband. In der Praxis wirkt sich das von ihm dargestellte Phänomen jedoch deutlich geringer aus, als von ihm dargestellt. Meine PX 500 wird beim Betrieb in arktischen Bereichen wie folgt umgerüstet:
    Das Vergaseroberteil erhält eine satte Füllung aus Messinggaze, aussen wird es, ca. 1,5 cm oberhalb der Verschraubung am Vergaserunterteil mit einem ca. 1 mm starken Graphitband umwickelt, eben dem Zeugs, welches gerade in der Werkzeugkiste greifbar ist. Das Graphitband wird mit Blumenbindedraht, eng gewickelt, bis unterhalb der Vergaserwendel fest angepresst. Damit ist die "Steigleitung" ausreichend isoliert.
    Das Graphitband nimmt sowohl Wärme auf, speichert diese und gibt sie an das Messing weiter. Desweiteren wird die Wendel ja auch erhitzt, ebenso das Oberteil mit den Wendelanschlüssen.
    Wegen der Auskühlung im Kaminbereich ist ein Hitzeschild oberhalb der Mischkammer angebracht. Der lichte Abstand zwischen Aussenkante Hitzeschild und Innenmantel beträgt zwischen 3mm und 5 mm. Damit ist auch eine ausreichende Reduzierung der Abwärme erfolgt.
    Bei Aussentemperaturen von kälter als -30°C ist die Verwendung von Petroleum utopisch. Da geht dann nichts mehr!
    Flugkerosin wäre denkbar, hier muss jedoch der Tank vorgewärmt werden.
    Im Benzinbetrieb kann eine so modifizierte Lampe noch problemlos bei -60°C bis -80°C eingesetzt werden.
    Der von Peter beschriebene Umbau ist natürlich die Toplösung. Nur muss die Lampe auch gelegentlich auch mal in tropischen Gefielden Dienst machen. Und bei den Temperaturen wird ihr dann ziemlich warm.
    Da das persönliche Gepäck in meinem Job nach kg begrenzt ist, scheidet das Mitführen eines "Ersatzteillagers" aus.
    Daher ist eine kurzfristige Umbaumaßnahme, entsprechend der regionalen Gegebenheiten oft unabdingbar.
    Anzumerken ist, dass die Coleman-Nutzer in unserer Gruppe die Vergaser ihrer Lampen schon seit Jahren ebenso modifizieren.
    Grüsse
    Helmut

  • Hallo Markus,
    ich halte mich beruflich viel im Bereich Nordkanada aber auch Sibirien oder der Arktis und der Antarktis auf, ebenso wie gelegentlich im Tropengürtel; der Aufenthaltsort bestimmt sich danach wie der Auftrag reinkommt.
    Diese Orte sind überwiegend fern von jeglicher Stromversorgung. Kleingeneratoren sind zwar vorhanden, werden jedoch nur zur unbedingt notwendigen Stromversorgung benutzt, z.B. Funk und elektrische Messeinrichtungen, ebenso sind Akkublocks vorhanden. Jeder Tropfen Brennstoff muss eingeflogen werden und da heisst es haushalten, zumal das Wetter sehr wechselhaft ist, und wenns dumm läuft, dann hast Du oft für Wochen keine Grundversorgung aus der Luft.
    Im Gegensatz zu den Hobbisten hier werden unsere Gasdrucklampen zur Lichterzeugung eingesetzt, wir sind darauf angewiesen, dass die Dinger funktionieren. Die Abwärme dient zu Heizzwecken.
    In diesen Kältezonen sind Temperaturen bis -60°C als vollkommen normal anzusehen; bei Blizzards kann dann die Temperatur schnell auch mal unter -100°C absinken.
    Hältst Du Dich dann für längere Zeiträume bei Temperaturen unter -30°C im Freien auf, was im Übrigen vollkommen normal ist, dann empfiehlt es sich, um einem Erfrieren der Lunge vorzubeugen, eine Atemschutzmaske zu tragen.
    Solltest Du immer noch Wert auf die Teilnahme an solchen Exkursionen legen, dann kannst Du gerne einen Arbeitgeberwechsel durchführen. Allerdings gehst Du dann, insbesondere in Bezug auf die körperlichen Belastungen, in die absoluten Extreme! Stellt sich demnach nur noch die Frage, ob Du Dir das wirklich antun willst und insbesondere was Deine :frau: und die KIDs dazu meinen.
    Grüsse
    Helmut

  • moin,
    musste eben nochmal im chemie handbuch für
    analysetechnik nachlesen.


    da wird angegeben:
    -benzin (motorenbenzin) stockpunkt ca. -45 grad
    -petroleum (paraffinfrei) stockpunkt ca. -70 grad


    diese angaben sind jedoch nur technische näherungswerte.



    gruß
    thomas

  • Andy, das mit Magnet mag eine Zeitllang gutgehen - aber "Hitze zertstört Magnetismus" auf Dauer.
    Physik siebte Klasse oder so :-)
    Habe die Erfahrung selbst gemacht bei einem Terrasen-Kaminfeuer, wo ich das Funkenschutztürchen
    mit Neodym-Magneten "fixiert" hatte

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten,
    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "der Hobbit")

  • Tolle Werte Thomas :thumbsup: :thumbsup:
    und durchaus für den mitteleuropäischen Raum gültig!
    Nur Du hast leider eine Kleinigkeit übersehen!
    Brennstoff für Extremkältebereiche enthält zusätzliche Frostschutzmittel und Fliessverbesserer.
    Nur als kleines Gedankenbeispiel zum besseren Verständnis: Flugkerosin enthält ebenfalls Frostschutzmittel, welches die Bildung von Eispartikel (sprich Wassereinschlüsse) unterbindet, ebenso Fliessverbesserer, welche natürlich auch den Stockpunkt deutlich herabsetzen. Mit dem Standard-Flugkerosin ist eine Betriebssicherheit bis -200°C gewährleistet. Eine Absicherung auf noch tiefere Minusbereiche ist denkbar. Entsprechendes Material muss individuell geordert werden!
    Und ebenso verhält es sich mit Benzin, welcher in vielen arktischen Bereichen eingesetzt wird.
    Nachteil: Du hast dann nen richtig tolle Chemiesuppe.
    Grüsse
    Helmut :trink: :trink:


    PS:
    Motoren und Motorfahrzeuge in diesen Extrembereich verfügen über elektrische Brennstoffvorwärmungssysteme, ebenso Kühlsystem- und Ölkreislaufsystemheizungen; sofern nicht über ein stationäres Aggregat betrieben, dann über leistungsstarke Akkus (dies ist jedoch nur eine Notlösung). Ist das Motorenöl soweit erstarrt, dann hilft auch der zündfähigste Sprit nichts mehr, dann kannst Du nämlich mit der Lötlampe unter der Kiste liegen und den Motor vorwärmen.

  • ist ja Toll, was eine 214er so an spannenden, interessanten Begleitthemen mit sich bringt. Den kalten Job von Helmut wollte ich aber nicht machen


    Ja Matt, das mit der Curietemperatur und dem Magnetismus stimmt schon, nur ob ich da unten an der Lampe in diesen Bereich komme, ich versuchs einfach mal und es wird ein einfacher Ferrit sein, kein Neodym aus der seltenen Erden Fraktion, der nacher nicht mehr weggehen will. .
    Eine zusätzliche Stopfung des dünnen Vergaserröhrles ist eher schwierig, vielleicht gingen noch ein paar Cu Drähte reingeschoben, mehr Platz ist da nicht bei der 214er.


    Dann danke ich noch einmal für den gesamten Input und wünsche ich allen weiterhin eine angeregte Diskussion.


    Grüße


    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !