Vorstellung und Fragen zur Gemischeinstellung

  • Hallo Forumsteilnehmer,


    ich wollte mich mal Vorstellen nachdem ich bisher eher der schweigende Leser war.
    Wie mein Forumsname schon zeigt heiße ich Benjamin, etwas über 30 und aus der Nähe von Stuttgart.
    Ich habe mir vor etwa 3 Wochen eine neue HK 500 gekauft. Es war mehr so ein Spontankauf. Gekannt habe ich die Lampe zwar, war mir aber nicht darüber im klaren wie interessant es sein kann aus einem Treibstoff Licht zu produzieren.
    Naja, jedenfalls ist es jetzt so das ich gestern zusätzlich eine NOS 62er BW HK 500 gekauft habe :D
    So und nun kommt der interessante Teil. Meine erste Lampe habe ich auf Spiritus umgebaut. Hierzu habe ich verschiedene Umbauten im Intenet gefunden.
    Da ich keine Drossel in das Mischrohr einsetzten will habe ich mir Kupferhülse mit Bohrungen in 0,5 mm Schritten beginnend bei 5,5mm angefertigt. Die größte Bohrung ist 11mm.
    Zusätzlich habe ich eine Düse mit einem 0,3mm Bohrer auf einer Drehbank aufgebohrt (ich war mit bez. der 0,4mm die immer wieder genannten werden nicht sicher).
    Daraufhin habe ich versucht das "Gemisch" und somit die Flammenfarbe einzustellen.
    Infos darüber habe ich zwar gefunden ("Wenn es zu dunkel wird und die Flamme rötlich wird dann ist es zu fett, wenn das Mischrohr glüht dann ist es zu mager"), aber so richtig hilft mir das nicht weiter.


    Daher jetzt endlich meine Frage. Wer kann mir weiterhelfen und mir mitteilen wie man das Gemisch optimal einstellt.


    Erst mal vielen Dank


    Benjamin


    P.S. Ich schreib mit einem Tablet. Und das ist alles andere als einfach bez. Fehler und Rechtschreibung. Man möge es mir verzeihen.

  • Servus Benjamin und ein herzliches :welcome: !


    Also, ich habe zwei Latüchten zu Alkoholikern gemacht.
    Die eine ist eine ungemarkte Anchor (PX-Klon), das andere eine Mewa 351 ...
    Bei beiden habe ich keine starre Drossel eingebaut,
    sondern jederzeit die Möglichkeit, sogar unter dem Betrieb,
    mal mehr bzw. mal weniger Luft beiströmen zu lassen.


    Weil ich nämlich die Erfahrung gemacht habe,
    daß es unter versch. Bedingungen zum jeweiligen Luftbedarf kommt.
    Mal lag es wohl an der Spritqualität (habe mal E85 und mal 96%igen Sprit im Einsatz)
    und ein anderes Mal an der vorhandenen Außentemperatur (??).


    Da reguliere ich eben solange, bis ich bei warmer Lampe ein möglichst helles
    und dabei möglichst weißes Licht am Socken habe.
    Rötliches Licht hatte ich bei Spritverleuchtung (E85 / Spiritus) noch nie am Socken,
    dafür aber so ein aschfahles, kraftloses Gefunzel, selten mal ein gelbliches.


    Genausowenig konnte ich selbst bei miesester Einstellung noch nie Mischrohrglühen erzeugen.
    Meiner Erfahrung nach, funktioniert MiRo-Glühen nur bei Petroleum.


    Mit dem Einstellen ist es so eine Sache des Fingespitzengefühls vom Beleuchter,
    das mußt einfach selbst austifteln - eine konstante Regel gibt es da m.E. nicht.


    Hell muss das Licht den Socken bzw. die Latüchte verlassen, nicht gelblich, nicht kraftlos
    und das alles bei niedrigen Drücken auf dem Kessel (max. 0,5 - 1,0 bar).
    Genug Druck ist, wenn es nicht mehr heller wird beim Aufpumpen.


    Das also als meine 10 Cent zu meinen Erfahrungen dazu.
    Vielleicht haben andere Foristen ja andere Erfahrungen bzw. Tipps für Dich parat?
    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Rüdiger,



    Danke für dein Feedback bezüglich des richtigen Einstellens der Lampe.
    Was mich halt so verunsichert hat is die Tatsache das ich eine Hülse mit 6 mm Durchmesser eingesetzt hab und die Lampe relativ dunkel war. Nach Einsetzen einer 9mm Hülse war sie sehr weiß leuchtende aber auch relativ "fauchend". Mischrohrglühen könnte ich weder noch erkennen. Ich hab dann eine 7,5mm Hülse eingesetzt als Kompromiss sozusagen. Allerdings flackert sie ein wenig trotz eingesetzte Messinggaze.
    Aber wenn du meinst das eine einstellbare Drossel besser wäre muss ich mir da wohl doch was einfallen lassen.
    Seltsam fand ich auch das ich Anleitungen im Internet gefunden hab wo zu einer 6mm Hülse geraten wird, der "Gebauer" Umbau aber einen Rohrdurchmesser von 9,5mm empfiehlt. Woher kommt diese Differenz?


    Grüße Benjamin

  • Auf Lampenmaxe.de wird aber bei einer 0,4 mm Düse einmal von einer 6mm Bohrung (im Kupferrohr) und einmal von der Mischrohrreduzierung auf 9,5 mm geschrieben. Selber Düsendurchmesser aber 2 total verschiedene Bohrungsdurchmesser.
    Daher meine Ratlosigkeit.

  • Hallo Benjamin,


    In ein 9,5mm Kupferröhrchen bohrst Du seitlich ein 6mm Loch rein - was ist daran Unverständlich?


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Hallo zusammen,


    um mal den aktuellen Stand des Spiritusumbau zu dokumentieren hier mal mein erfolgreicher Umbau:


    Düse auf 0,3mm aufgebohrt auf einer Drehmaschine
    Kupferhülse mit Bohrung Durchmesser 6,5mm eingebaut. Den "richtigen" Durchmesser habe ich durch Versuche ermittelt. Diese waren zwar langwierig (Einbau, Betrieb der Lampe, Erkenntnis ziehen, Dokumentiren, Abkühlen lassen, Einbau einer anderen Hülse und wieder von vorne).
    Ergebnis ist eine Lampe die mir ausreichend hell ist (Indoor und auf dem Balkon) und nicht zu laut faucht.
    Daher werd ich sie erst mal so lassen.
    Heute hat der Bote auch noch ein 1962er NOS Lampe geliefert.
    Die Lampe sieht mir nach NOS aus, keine Spuren von Ruß oder sonstigem Betrieb. Weitere "NOS" Hinweise:
    Karton am Haltegriff, Tank trocken und staubig, Farbiger Hinweiszettel in der Lampe, Mischrohr Messing glänzend, und die Düsennadel stand gefühlt 4mm aus der Düse - so konnte die nie laufen.
    Ich hab sie erst mal gereinigt (Thoriumpanik :D ) und einen Drucktest durchgeführt. Seit 2 Stunden keine Druckverlust.
    Da ich nun eine "alte" sowie eine aktuelle Variante habe muss ich euch recht geben - die alten sind von der Materialanmutung, Verarbeitung sowie der Optik den neuen weit überlegen.
    Leider gibt es auch ein Problem. Die Lampe sieht so gut aus, die kann ich nie und nimmer entnosen.
    Daher werd ich mich wohl auf die Suche nach einer dritten Lampe machen müssen.
    Muss ja schließlich für Licht sorgen :applaudit:

    2 Mal editiert, zuletzt von Leuchtender Benjamin ()

  • Klarer Fall von -


    Dich hat der Virus voll erwischt


    Heilung nahezu unmöglich, Linderung
    nur durch gelegentlichen Lampenkauf
    denkbar, wobei gelegentlich relativ ist


    .


    Glückwunsch zu der Lampe, aber in Stand
    setzen musst Du sie, auch wenn sie nicth
    leuchten soll, man weiss ja nie ob man sie
    nicht eigentlich doch irgendwann mal dringend
    braucht :-) und dann sollte sie auch leuchten
    können


    .

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Hallo Eugen,


    was meinst du mit Instandsetzten? Ich hab die Lampe gestern Abend unter Druck gesetzt (kein Brennstoff in der Lampe). Heute Morgen war auf dem "Schätz-" Manometer kein Druckverlust zu erkennen.
    Sollte ich trotzdem etwas warten / tauschen oder nach "Never change a running system" vorgehen?


    Benjamin

  • Moin Benjamin!


    Vermutlich meint Eugen, dass die Leuchte "auf Abruf" betriebsbereit sein sollte, wie etwa Dornröschen. Mach sie sauber, wechsele ausgehärtete Dichtungen, stelle Düsen und Abstände ein usw. Das bliebe im Rahmen von NOS. Solange gilt sie auch als ungebrannt.


    Wenn dann doch mal der Tag x kommt, wäre sie bereit: Tanken und zünden.


    Eins bleibt: Es sind Deine Entscheidungen.



    Freu Dich über das gute Stück, der Neidfaktor steigt ...


    Gruß, Klaus

    Dieses Posting stellt nur meine private, unzensierbare Meinung dar. Es ist fast sicher, daß diese Meinung völlig falsch ist. Von jeglicher Nachahmung wird abgeraten, jede Haftung wird ausgeschlossen.

  • Hallo Benjamin,

    Sollte ich trotzdem etwas warten / tauschen oder nach "Never change a running system" vorgehen?

    auf jeden Fall würd ich die Nadel in der oberen Stellung über der Düse abzwicken, oder die Länge der Nadelstange justieren.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Jepp,


    so war das gemeint, alle Dichtungen erneuern


    am besten direkt in Viton, dann Benzinbeständig
    und z.B. die Düsennadel und alle Einstellungen
    richtig einstellen und einen Strumpf anbinden.


    Dann eine Flasche Petroleum und etwas Spiritus daneben
    stellenund eine Schachtel Streichhölzer und alles ist gut


    .

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Hallo zusammen,


    also die Nadel hab ich gestern schon auf 0,75mm Abstand zur Düsenoberkannte eingestellt.
    Der Enterhacken der da oben raus schaute war ja nicht mit anzusehen :D
    Ansonsten nur sauber gereinigt sowie den Tank mit 2 Bar Druck beaufschlagt (Drucktest).
    So steht sie jetzt mal da und wartet auf alles weitere.
    Ich werd am besten so vorgehen wie ihres vorgeschlagen habt (vorbereiten zum evtl. Einsatz) und ansonsten mich am super Zustand der Lampe erfreuen.
    Nur eine Frage hab ich noch. Ich hab die Lampe als NOS gekauft. Vieles deutet auch darauf hin das Sie ungebrannt ist (Mischrohr glänzt, Brenner sauber, Abdeckkappe ohne Hitzespur, Warnhinweiszettel in der Lampe, Tank pfurz trocken usw.).
    Nur die Wendel vom Vergaser - die sieht ein wenig "gebraucht aus". Weil wenn ich mir bei google Bilder der Vergaser anschau sieht diese immer glänzend aus. Meine is eher Matt und dunkel.
    Kann es aber sein das die Wendel sich verfärbt, der Rest der Lampe aber nichts abbekommt hat? Oder kann die Lampe vor mehr als 50 Jahren so ausgeliefert worden sein?


    Grüße Benjamin

  • Nabend Benjamin,


    [...] Nur die Wendel vom Vergaser - die sieht ein wenig "gebraucht aus". [...]

    Die alten Wendeln waren immer so, die alten Ersatzteile auch. Die neuen glänzen halt.... :juggle:

    Gruß Rüdiger [iogear1]
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling: