Hi!
Interessant fände ich, wenn es sich einmal klären ließe, welche Emissionen eine Starklichtlampe nun wirklich produziert! Interessant ist ja, dass sie - richtig eingestellt - völlig geruchlos ist.
Gemerkt habe ich das bei meiner 500er Maxe im Benzinbetrieb. Anfänglich hat man noch ganz leicht den Benzingeruch im Abgas wahrgenommen, nach einem Verschluss des Paddels mit Auspuffkitt war damit Schluss. Ein entsprechender Test im Keller hat gezeigt, dass auch dann, wenn man die Lampe im geschlossenen Raum aufstellt und nach 15 Minuten zurückkehrt lediglich Luftfeuchtigkeit, aber keine Gerüche wahrnehmbar sind. Bei meiner Coleman ist das ebenso.
Das spricht ja erst einmal dafür, dass Benzin, Aromaten (insb. Benzol) und sonstige Additive - die verdampft werden - vollständig verbrennen und keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe zurück bleiben, sondern zu H2O und CO2 verbrannt werden.
Interessant wäre aber, wie viel Feinstaub (Ruß und Asche) bzw. Kohlenmonoxid (CO) übrig bleiben. Gerade vor CO wird ja immer gewarnt, wobei ich mich ernsthaft frage, ob das sachlich begründet ist oder eher Ausfluss der heute verbreiteten Panik gepaart mit Halbwissen ist (es wird ja schon ständig CO und CO2 verwechselt...).
Fakt ist: CO bleibt als Endprodukt der Verbrennung nur zurück, wenn die Verbrennung unvollständig verläuft, d.h. Sauerstoffmangel auftritt (das heißt nicht, dass es nicht im Prozess der Verbrennung als Zwischenprodukt entstehen kann, aber das interessiert uns nicht). Bei einer Gas-Verbrennung mit blauer Flamme entsteht praktisch kein CO, da genügend Sauerstoff da ist. Letztlich sogar so viel, dass der Kohlenstoff so schnell verbrannt wird, dass er nicht einmal glüht und damit leuchtet.
Nun hört man häufiger, das sei bei flüssigen Brennstoffen ja anders. Richtig, aber nur, wenn sie auch als Flüssigkeit verbrannt werden. Dann kann beliebig viel verdampfen (es verbrennt ja nur das Verdampfte), sodass aus Sauerstoffmangel Ruß (Kohlenstoff) und CO übrig bleiben. Unsere Lampen vergasen den Brennstoff aber in begrenzter Menge und vollständig, es handelt sich letztlich um eine Gas-Lampe, bei der Gas, vermischt mit Luft, verbrannt wird! Daher meine ich, dass - wie bei einer Gaslaterne - kein CO übrig bleiben dürfte. Hinzu kommt der Glühstrumpf, der nochmal die Funktion eines Katalysators hat und etwaige unverbrannte Rückstände oder CO mit dem Restsauerstoff reagieren lässt.
Insofern kann ich mir kaum vorstellen, dass beim Betrieb einer Starklichtlampe signifikante Mengen an Kohlenmonoxid entstehen.
In dem Zusammenhang verwundert auch, dass die Starklichtlampen nicht indoor genutzt werden sollen, wenngleich die Aladdin z.B.fast ausschließlich indoor genutzt wird. Die produziert zwar deutlich weniger Licht, als dies bei einer Starklichlampe der Fall ist, verbrennt aber gleichwohl 1 Liter Petro in 10 Stunden, also ebenso viel, wie eine HK 500! Die Verbrennung wird zwar ohne Druck etc. umgesetzt, aber letztlich wird auch Petro in großer Menge verdampft und mit viel Sauerstoff in blauer Flamme verbrannt, um damit den Glühkörper zum Leuchten anzuregen. Wo also soll der entscheidende Unterschied bei den Emissionen sein?
Last but not least gehe ich mal stark davon aus, dass die Petromax in den 20ern und 30ern sicherlich auch vielfach indoor genutzt wurde. Wäre es da zu Problemen gekommen, hätte das Konzept der Starklichtlampe doch sicher nicht bis heute überlebt.
Interessant wäre wirklich einmal eine Abgasmessung. Falls jemand von euch die technischen Möglichkeiten hat, kann er ja mal eine Messsonde für Heizungen oder vom TÜV in den Schornstein einer Starklichtlampe halten. Das wäre schon sehr informativ.
Viele Grüße,
Marc