Alte Lampen - heutiger moderner Brennstoff?

Deine Frage ist gut. Ich kann mich nicht erinnern das das mal jemand untersucht hätte.
Möglicherweise hast du da eine Aufgabe gefunden
Die Qualität des Petroleums über die Jahrzehnte (zumindest in der Anfangszeit) dürfte machbar sein. Sooo lange gibts Petroleum als Brennstoff noch nicht. Die Aufarbeitungsverfahren der Erdölindustrie in dieser Zeit sollten nachvollziehbar sein. Und damit auch was in den Produkten so drinn ist.

Meine Erfahrungen:
Dochtlampen mit gleichem Brenner von dem selben Hersteller aus der gleichen Zeit brennen mit dem gleichen Petroleum höchst unterschiedlich gut.

Meine Vermutung:
Die Feineinstellung der beteiligten Faktoren nimmt gelegentlich schon chaotische Züge an.

Meine Empfehlung:
Wenn man am endlosen Frickeln keinen ausserordentlichen Spass hat, einfach den nächsten Brenner draufzwirbeln der ohne aufwändiges Zutun gut funktioniert.

Hi Beisammen,

tatsächlich ist das Thema hier schon des öfteren hochgekocht. Das was ich persönlich davon mitgenommen habe ist folgendes (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

- Die Qualität alter Brennstoffe war sehr schwankend, je nach Ursprung (mineral./ biolog), Herkunft (USA/Russland/Deutsches Reich), Rafinierung etc.
- Allgemein gilt, dass die alten Brennstoffe einen höheren Anteil flüchtiger Verbindungen hatten (Explosionsgefahr!) und ebenfalls mehr Aromaten sowie Schwefelverbindungen, generell war die Viskosität niedriger
- Man auch damals beim Kauf des gleichen Öls vom gleichen Händler wahrscheinlich nie das gleiche Leucht- und Geruchserlebnis hatte

In so fern gibt es Das alte Brennverhalten tatsächlich nicht und hat es nie gegeben. Die Lampen brannten immer etwas anders aber irgendwie recht ähnlich :).

Snuwi

Deine Erfahrung mit dem Gaudard Matador habe ich vor einiger Zeit genau so beim gleichen Brenner gemacht. Durch herausziehen der Brandscheibe bekommt der Brenner mehr Luft, die Flamme wird sehr hell und der kleine Brenner bringt locker 35 HK :)! Dafür war er aber nicht konstruiert, da er in diesem Betrieb folgende Schwächen zeigt: Er wird extrem Windanfällig und die Flamme flackert beim leisesten Luftzug. Die Flamme kann nur bei sehr vollem Tank auf eine ansprechende Höhe gestellt werden und brennt sukzessive herunter wenn sich der Tank lehrt. Der Grund liegt darin das der Docht den hohen Brennstoffbedarf nicht decken kann und dadurch an der Spitze verbrennt. Brenner der gleichen Generation welche heller brennen (z.B. Wunderlampen), haben einen im Verhältnis zur Galerie um eine Nummer größeren Docht um den hohen Brennstoffbedarf zu decken. Das Phänomen, dass der Matador mit dem heutigen Petroleum bei höherer Brandscheibe heller brennt, hätte sich auch mit dem alten Petroleum gezeigt nur das der Matador darauf nicht ausgelegt war. Die Flamme sollte bis mindestens zur Mitte der Halbkugel brennen. Hätte sie das nicht zufriedenstellend getan hätten sich die Kunden damals beschwert :).

AndreasGG

Du hast viele Parameter fixiert:

"Meine Erfahrungen:Dochtlampen mit gleichem Brenner von dem selben Hersteller aus der gleichen Zeit brennen mit dem gleichen Petroleum höchst unterschiedlich gut."


Wie sieht es aus wenn man den gleichen Docht noch mit dazu nimmt :)? Die Erfahrung die in letzter Zeit sammeln durfte ist das alte Brenner (80Jahre +), von deutschen/österr. Herstellern sehr präzise, auf 0,1 mm genau gearbeitet wurden. Ich glaube wenn man den Parameter "Docht" noch dazu nimmt sollte das Brandverhalten überall gleich sein.
Aber die Feineinstellung mancher Brenner kann einen schon zur Weisglut bringen :).


Viele Grüße


Kevin