Reparatur Traggestell -Vorgehensweise

  • hallo zusammen,
    derzeit arbeite ich eine alte geniol 830 auf.
    leider hat das traggestell einen riss von der tankauflage
    bis zu einem nietloch des typenschildes.
    die lampe selbst ist eine messingversion ohne vernicklung.


    ich muss den riss verstärken um wieder stabilität in das
    gestell zu bekommen.


    dazu möchte ich auf der gestellinnenseite den bereich um den
    riss verzinnen u. dann entweder mit einzelnen kupferdrähten oder
    messinggaze die stelle hinterlegen u. verstärken.


    hat jemand eine andere erprobte verfahrensweise welche er mir
    vorschlagen kann?


    wie hoch ist die gefahr, dass das lötzinn direkt am spalt auf die
    aussenseite verläuft?
    ich möchte auf der aussenseite eigentlich die messingoptik
    nicht verändern.


    ich freue mich über jeden guten arbeitshinweis ;-)


    gruß
    thomas

  • Hallo Thomas,


    ich habe auf diese Weiße die Umhausung meines HASAG Manometers geflickt. Man sieht von außen nur einen minimalen Zinnstreifen wenn du das Lot auf der Außenseite wegschleifst und dannach drüberpolierst sieht man eigentlich gar nix mehr. Fotos zu machen von meiner Reparatur ist schwierig weils wirklich kaum sichtbar ist.




    Mfg




    Bernd

  • Moin!


    Klar hält da Weichlot.
    Hält am Tank doch auch.
    Meiner Erfahrung nach ist es in Ordnung, wenn Du an der Innenseite alle Vorbereitungen für´s Löten machst und außen gar nichts.
    Durch die Oberflächenspannung des Lots und die nicht vorbereitete Außenseite kommt nahezu nichts durch den Riss.


    Ich würde einen Fitzel Messingblech oder eben die Gaze von innen einlöten.
    Schön aufpassen, dass kein Flussmittel durch den Riss kommt,
    dann zieht sich da auch kein Zinn nach außen.


    Gruß Ulf

    403 vorbidden

  • Ich habe auch so eine Baustelle, wollte das Blechunterteil erst mal glühen und abschrecken um weitere Spannungsrisse zu verhindern, danach mit Messingdraht einen Stabilisierungsgürtel einlöten.
    Auch meine Frage, hat sowas schon jemand gemacht, bringt das Glühen etwas ?

    Gr Hagen


    :prost:

  • Nabend,


    durch das Löten (vorallem mit Flamme) wird das Blech schon mal auf eine Temperatur gebracht, die zumindest nicht schaden kann. Sinnlos zum Glühen bringen finde ich da nicht so den Brüller.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Naja, ich meinte auch nicht bis Rotglut sondern nur bis Anlauffarbe, so mach ich es auch mit den Hülsen damit die Hälse nicht verspröden und reissen....
    Aber ich mach einfach mal... :D

    Gr Hagen


    :prost:

  • hallo zusammen,
    ich habe heute abend die defekten stellen blank radiert zur lötvorbereitung.
    dabei habe ich noch weitere risse endeckt die gerade soeben sichtbar sind.
    die ausdehnung der risse hat jetzt schon beachtliche ausmaße.


    ich hatte auch schon wie hier erwähnt überlegt, innerhalb der sicken umlaufend
    mit kupferdraht ringförmig verstärkungen einzulöten.
    ich bin jedoch nicht sicher ob sich dieser aufwand wirklich lohnt.


    wahrscheinlich genügt das einflicken an den betroffenen stellen.
    aussen habe ich die oxidschicht belassen. zusammen mit der
    oberflächenspannung des lotes kommt hoffentlich nichts durch.


    die anregung zum glühen sehe ich skeptisch. ich gehe davon aus, dass
    das blech einfach für solche verformungstiefen nicht geeignet ist bzw.
    die verformung zu schnell durchgeführt wurde.
    das material ist dann so zerballert, dass glühen nichts mehr optimieren kann.



    morgen habe ich am vormittag habe ich noch einen wettkampf. aber ab frühem
    nachmittag gehe ich den mantel mit der heissen nadel an ;-))


    wer mag darf mir die daumen drücken!


    gruß
    thomas

  • hallo zusammen,
    euer daumendrücken hat mir geholfen ;-))
    das gestell hab ich jetzt erfolgreich ausgebessert.


    das dünne blech hat mich echt rappelig gemacht.


    zum schluss hab ich einen 30 watt elektronikkolben
    bei 450 grad mit breiter spitze verwendet.
    ein stärkerer kolben hat zuviel wärme in das material
    eingebracht. dadurch sind die vorhergehenden lötungen
    wieder weich geworden.


    gaze u. draht eingelötet, zum ende mit einem 80 watt
    kolben glattgezogen und mit schleifvlies gesäubert.


    ich denke das wird dauerhaft halten.


    gruß
    thomas

  • hallo,
    ist nichts durchgekommen!


    ich werde morgen alle kanten am gestell entgraten
    und das gestell polieren. derzeit besteht noch die möglichkeit,
    dass sich evtl. noch ein riss unter dem restschmutz versteckt.


    ist aber erst nach der reinigung u. endgültiger kontrolle
    auszuschliessen.


    gruß
    thomas

  • Hi, ich hab es ( an einem Tragegestell) noch nicht probiert aber warum nicht hart löten? Es gibt bei Selva (Uhrenreparatur Zubehör) feines Hartlot in 1.0 mm Stärke mit Flussmittelseele. Damit kann man mit kleinem Brenner
    sehr gut arbeiten ohne so wahnsinnig viel Hitze auf das Werkstück bringen zu müssen bis das dicke Hartlot endlich schmilzt. Habe damit bei Uhrenreparaturen viel gearbeitet und man kann damit wirklich sehr fein arbeiten.
    Beim nachträglichen Polieren sieht man dann die feine Lötnaht kaum noch. Ich probier das bei Gelegenheit mal an einer meiner Messing Geniols aus. Die hat ein paar feine Risse im Tragegestell.
    CU Bernd

  • hallo bernd,
    das ist doch mal ein hinweis!
    ich schau mir das lot mal an.
    mein hauptproblem bei solchen dingen ist die fehlende
    routine. als ich das gestell fertig hatte, wäre ein weiteres
    gestell in einem drittel der zeit erledigt gewesen.


    dieses gefummel mit dem fragilen blech das sofort knackt u.
    weiter einreisst wenn man zu fest greift ist ein nervenkiller.


    nach der reparatur ist endlich wieder stabilität im gestell.
    gestern abend habe ich das gestell mit einer 100er
    schwabbelscheibe u. hartem wachs vorpoliert. dabei hat sich
    das gestell stabil verhalten. höher wird die belastung auch im
    montierten zustand nicht sein.


    sehr wichtig ist das entgraten bzw. auspolieren der blechkanten
    sowie der durchbrüche. dies sind immer ansatzpunkte für
    materialeinrisse.



    gruß
    thomas

  • Hallo Thomas, das ist der Punkt. Ich habe in meinem Job zum teil sehr kleine und frimelige Konstruktionen gebaut und da musste auch Hartgelötet werden. Der Anfang war tatsächlich üben. Gerde beim Hartlöten kommt es auf ein gewisses Feeling für die Temperatur an. Gerade noch tut sich nix, dann läuft das Lot perfekt und im nächsten Moment verbrennt es. Da braucht man tatsächlich etwas Routine und auch immer mal wieder etwas Übung wenn man es länger nicht gemacht hat. Und wie so oft braucht es das richtige Werkzeug. So ein dünnes Blech lötet man natürlich nicht mit einem Roth Brenner aus dem Baumarkt.Es ist halt die Frage ob sich die Anschaffung eines speziellen Mikroschweiss- bzw. Lötgerätes oder eines kleinen Gaslötbrenners rechnet wenn man so was nur einmal macht. Da ist dann deine Vorgehensweise wohl die richtige.
    CU Bernd

  • Moin :) ,


    Ich habe eine frage hierzu. Mir ist bekannt, dass der Fred schon etwas älter ist. Aber bevor ich jetzt einen neuen aufmache der sich aber mit demselben Thema beschäftigt, kicke ich lieber den hier nochmal hoch.


    Ich habe auch einen Fall mit ein paar Rissen im Tragegestell :( , diese würde ich gerne reparieren. Habe mir schon ein paar Themen und Beiträge angeschaut, auch die Beiträge hier habe ich mit großem Interesse gelesen. Gelötet habe ich schon mal einen Vergaser der Petromax und den Pumpenschacht einer Lötlampe (pubove). Beides mit Flussmittel und Lot in Drahtform.


    Bei den Rissen im Tragegestell (Messing) stelle ich mir das Arbeiten mit Lot in Drahtform aber schwieriger vor, gerade auch wegen dem Auftrage und Verteilen. hier würde sich ggf. Lotpaste anbieten, welche das Metall in Pulverform sowie Flussmittel enthält. Also die Stelle abschleifen/blank machen, Lötpaste auftragen und erwärmen bis die Paste flüssig wird. Danach etwas Gaze auflegen und noch eine Schicht auftragen, alternativ gleich in die erste Schicht ein Stück Gaze einlegen.


    Die Frage ist nur, das ganze mit Hart- oder Weichlot machen? Weichlotpaste gibt es zu genüge, aber bei der Hartlotpaste wird es dünn. Ein Angebot im Modellbausegment habe ich gefunden, das sind aber nur 10 g, und die kosten drei schachteln Rauchware. Folgend meine Fragen:


    1. Ist Hartlöten ohne weiteres im unteren Bereich des Tragegestells möglich?
    2. Mit welchem Werkzeug wäre das machbar? Lötlampen habe ich zur verfügung die die Leistung bringen müssten, alternativ ein Gasbrenner.
    3. kennt jemand eine Hartlotpaste mit Flussmittel im Temperaturbereich um die 600°C, da die 10g evtl. knapp würden.
    4. Spricht etwas gegen das Einlöten von Edelstahl-Gaze?


    Grüße Simon

  • Am Tragegestell hartlöten? Das ist wahrscheinlich zu heiß.
    Also weichlöten - evtl. mit Sanilot oder Elektroniklot?
    Messinggaze einlegen, die Idee ist gut.
    Verbindet sich Edelstahlgaze denn überhaupt mit dem Lötzinn?
    Als Werkzeug zöge ich eine Gasflamme (Brülierbrenner?) vor,
    mit so einer Lötlampe auf den Punkt genau weichlöten könnte ich nicht
    ,(eher läge dann das Tragegstell als kümmerlicher Haufen vor mir).
    Oder gleich einen Elektrolötkolben (nicht Kölbchen!) nehmen,
    der richtet weniger Schaden an (Anlaufen, Ausglühen).
    Insgesamt betrachtet, würde ich mir die Frage stellen,
    ob das ganze Projekt auch wirklich lohnt?
    Ein Spannungsriss kommt selten allein, wo einer ist lauern noch mehr.
    Und wie sieht das Ganze hernach rein optisch aus?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hm ok, ich habe nur mal einen Beitrag gelesen wo ein vernickeltes Gestell hartgelötet wurde und dadurch die Nickelschicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.


    Elektroniklötkolben oder Brülierbrenner hab ich noch nicht, aber dann wird sich hiermit die Gelegenheit bieten. Falls es diese Option wird.


    Lauern ist gut, da muss man nicht lange suchen und findet etliche :aua: .
    Da es sich aber um eine (wahrscheinlich) ungebrannte Heinze geniol 150 handelt (wahrscheinlich, da wohl mal Plörre im Tank war, und man versucht hat zu zünden, aber Vergaser, Brenner und Innenmantel sehen jungfräulich aus) , ist hier der Sachverhalt anders. Habe leider einige Risse am Tragegestell :traurig: , der Größte, bzw. die zwei überlagernden am Ausschnitt für den Rapid. Aber was sonst tun außer löten?


    Ob das neue Tragegestell der Petromax 150 passt ? Aber dann ist das ja sowas mit der Originalität. Man könnte höchstens mal nach einem Unterteil bzw. alten Gestell forschen, bei dem man das Unterteil kannibalisieren könnte, aber woher nehmen?


    Daher meine Idee es mit dem löten zu versuchen. Edelstahlgaze daher, da ich hiervon genügend zur Verfügung habe, getestet ist noch nichts, auch nicht ob sich das verbindet. War nur eine Frage nach Erfahrungswerten.


    Gruß Simon