Bin neu hier und möchte meine "Problem-Laterne vorstellen...

  • Hallo nochmals an alle Dochtlampen-Geschädigten...
    mein Name ist Andy, komme aussn Ruhrpott und sammle erst seit 2017 Feuerhand Laternen.An anderer Stelle wurde ich schon von den einen und anderen von euch begrüßt, und gleich auch Hilfe bzgl. hochladen von Bildern gegeben.Hoffe, das ich das richtig umgesetzt habe. Bild habe ich unten angehangen.
    So komm ich auch direkt mal zu meinen eigentlichen Problem.Es handelt sich bei dieser Laterne um eine FH 175 Vorkrieg, und der Tank wurde von einem Vorbesitzer ganz massiv mißhandelt !Komplett auf den ganzen Tank wurde jede Menge Lot aufgetragen. Wie fange ich an, diesen schonend zu entfernen ?Da ich nicht weiß, ob die Tankfalz gelötet oder gestanzt ist stellt sich die Frage wenn ich mit Lötpistole rangehe das sich die Verbindung zum Boden dadurch lösen kann oder nicht ?
    Desweiteren frag ich mich, ob sich durch vorsichtiges erhitzen des Lotes dieser runtertropft oder muss ich mit einer Nirosta-Bürste nachhelfen...?
    Da ich diese schöne Laterne wieder zum Leuchten bringen möchte, würde ich mich freuen von euch Hilfe zu bekommen.
    Besten Gruß
    Andy

  • Naja, wird schon einen Grund geben, warum der Spezi den Tank so zugegleistert hat.
    Eleganter wäre das Ausgießen mit Harz gewesen, möglicherweise.


    Wie sich das Lot verhält, wenn Du da mit einer Flamme rangehst, wird sich zeigen.
    Wahrscheinlich wirst Du da nachhelfen müssen, um alles zu entfernen.
    Wobei sich dabei die Frage stellt, ob sich das wirklich rentiert,
    alles bis auf die rostigen Reste zu entfernen,
    damit die Gießkanne dann so aussehen wird, wie vor der Behandlung?


    Daß der Tankboden durch die Behandlung mit der Lötflamme abfallen wird,
    glaube ich weniger, der ist gefalzt und hätte das bei dem Künstler vor Dir schon getan.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Nach Sichtung der detaillierten Bilder, würde ich so vorgehen,
    falls ich das Laternchen wirklich retten wollte:


    Ringsherum soweit das alte Lot abflammen, wie es geht,
    den Rest aufpolieren (mit dem Dremel und feiner Stahlwolle),
    sodaß es einigermaßen ansehnlich ist.
    Das gesamte Laternchen dann einer gründlichen Entrostung unterziehen
    (z.B. Zitronensäure-Bad, Elektrolyse o.ä.).


    Anschließend von innen mit Harz ausgiessen.
    Wenn soweit dicht, je nach Ansehnlichkeit evtl. beispachtelen
    und mit einer passsenden Farbe die komplette Lampe lackieren.


    Eine weniger schadhafte Laterne diesen Typs wirste schon irgendwann finden.


    Gut gelings!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Rüdiger,


    kann deine Meinung nicht wirklich teilen. Bezogen darauf, das der Tank "sicher" ein Sieb gewesen ist.
    Die Lampe ansich ist wie der Boden selbst in einem super Zustand ohne Rost.


    Meine Vermutung liegt eher bei ersten Löt-Versuchen generell. Aber das werden wir wohl nie erfahren.


    Habe diese Laterne in letzter Minute aus der Tonne retten können, im wahrsten Sinne des Wortes.


    Also sollte ich einfach mal versuchen ?!


    Gruß, Andy

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Ich würd das Ding mit nem Brenner heiß machen, das das meiste Lot erstmal abläuft. Im zweiten Schritt würde ich der Fliehkraft seine Chance geben, und das heiße Restlot mit schleudernden Bewegungen abschleudern. Im dritten Gang würde ich das wieder erhitzte Lot mit nem nassen Lappen einfach runter wischen. Letztendlich wird aber immer eine Zinnschicht auf dem Tank bleiben. Das bekommst dann nurnoch mit Gewalt runter. Letztendlich gabs aber auch Clone der Lampe in verzinnter Optik...meine ich. Ist jetzt die Frage, obs wirklich restlos runter muss...

    MFG Andy



  • Hallo Andy,
    soweit der Tank jezt dicht ist, würde ich das Lot auf jeden
    Fall drauflassen. Da es sich auch bei "Hartlot" um ein recht
    weiches Metall handelt, kann man es sehr gut nacharbeiten.
    Investiert man da auch etwas mehr Zeit, so bekommt man
    es eventuell sogar so gut hin, daß von der Löterei fast nichts
    mehr zu sehen ist. Allemal besser, als das Zeug mit ungewissem
    Ausgang herunterzuholen. :S


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Moin Gemeinde,


    Ich bin dann mal vorhin im Keller gegangen und hab`s angegangen.


    Lötlampe gestartet und vorsichtig Stück für Stück erhitzt. Das Weichlot tropfte ganz schnell herunter und sofort mit der Bürste geschruppt. Dann wieder heiß machen und weiter.
    Ging relativ zügig und das Ergebnis kann sich aus meiner Sicht sehen lassen.


    Soweit, so gut.


    Jetzt muss ich ersmal meine Meinung bzgl. Rüdiger`s Aussage ( Gießkanne ) revidieren.
    Er hat da völlig recht mit gehabt.
    Nachdem ich den Lot weitesgehens runter hatte, habe ich diese kleinen schwarzen Punkte gesehen und die Lampe mal gegen das Licht gehalten und siehe da, eine Gießkanne ist ein Sch... dagegen.
    Sieb trifft das Ergebnis eher !!!


    Damit hab ich nie gerechnet, wo doch der Boden und der Rest der Lampe noch super aussieht.
    Aber das hält mich nicht weiter ab, sie wieder zum leuchten zu bringen.



    Jetzt werde ich mir Gedanken machen wie ich den Tank von innen dicht bekomme.
    Ob ich jetzt Bootslack, Epoxidharz oder was anderes benutze, das muss ich mir jetzt erlesen
    und abwägen.


    Werde euch auf dem laufenden halten und bin nachwievor für jede Art von Tipps empfänglich.


    Gruß
    Andy

  • Moin Andy!


    Na, das hast du doch bis jetzt gut hinbekommen. Als ich gestern die ersten Fotos oben sah, fielen mir auch schon diese kleinen, schwarzen Löcher auf. Die kenne ich von der Restauration meiner 175er zur Genüge. Letztens habe ich eine ähnlich löchrige 176er Sturmkappe mit Tanksiegellack dichtbekommen. Das Ausschwenken mit dem Harz sollte im täglichen Abstand mehrmals durchgeführt werden. Den Harzrest jedesmal wiedr in ein kleines Marmeladenglas abkippen und wiederverwenden. Bei meiner 176 waren es drei Durchgänge, danach habe ich das Harz eine Woche aushärten lassen. Als dann der große Probemoment gekommen war (Testfüllung auf Kaffeefilter, um Lecks deutlich zu finden), war sie glücklicherweise dicht. Bei einer 175er brauchte ich vier Durchläufe bis ich sicher war, daß die "Gießkanne" dicht war. Das Harz verschließt insbesondere bei mehrmaliger Anwenung doch ziemlich große Löcher. ich denke, mit etwas Ausdauer ist deine Lampe auch so zu retten.


    Viel Erfolg und berichte weiter!
    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Moin Micha,


    Bilder sind sowas von ehrlich ! Ich habe tatsächlich diesen schwarzen Punkten vorher keine Beachtung geschenkt.
    Was für ein Tanksiegellack genau hast du benutzt ?
    Kannst du mal ein Bild davon machen, wenn es bei dir funktioniert hat kann ich mir diesen besorgen und weiter machen.
    Eine meiner Überlegung war bevor ich mit dem versiegeln des Tank`s beginne, mit Fertan zu spülen.
    Wird es möglicherweise die Löcher vergrößern und noch nicht dünne angegriffene Stellen sichtbar machen, da der Tankboden innen komplett braun ist ?
    Frage: Muss ich nach einer Fertan-Behandlung mit etwas spülen damit der Siegellack oder Harz haften kann ???

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Moin Andy!


    Ich habe mich für Motodix Tanksiegelharz entschieden, die kleine Dose 150 ml reicht (~14 EUR).
    Unten habe ich mal ein Foto angefügt von einer 176-STK, die ich vor kurzem aufgearbeitet habe. Den Bereich Geißkanne habe ich markiert. Schade - meine anderen Beispiele im Foto habe ich nicht mehr - gerade letzte Woche die Fotos aus dem Bereich aufgeräumt.
    Ich benutze keinen Rostumwandler, sondern setze je nach Bedarf Z-Säure oder Elektrolyse ein. Danach wird die Laterne ordentlich geschrubbt, u.a. mit Drahtbürsten und AKO-Pads. Danach föne ich die Lüchte trocken. Komischerweise sind die Tanks nach meinen Efahrungen von innen recht gut erhalten, teilweilse noch sehr blank - meist kein Vergleich mit außen. (2. Foto zeigt diese 176 vor der Aufarbeitung.)
    In den kleinen Tank werden dann gut 20 ml Tanksiegelharz mit Spritze eingebracht und 10 Min. geschwenkt, dann der Rest in ein Schraubglas zu weiterverwendung abgegossen. 24 Stunden warten, dann der nächste Durchlauf. - usw. - je nach Bedarf.


    Gruß, Micha.

  • Bilder sind sowas von ehrlich ! Ich habe tatsächlich diesen schwarzen Punkten vorher keine Beachtung geschenkt.

    Eben deswegen ...
    - aber wie ich sehe, es scheint zu werden.


    Gutes Gelingen1


    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Danke Rüdiger ^^



    @ Micha, der Lack ist unterwegs. Sobald er da ist geht`s weiter. Danke für die ausführliche Beschreibung wie du es umgesetzt hast.
    Als ich deine Bilder sah sind mir direkt zwei - zehn andere Laternen in den Kopf gekommen die diese Merkmale aufweisen und darauf warten restauriert zu werden. :rofl:


    Alles zu seiner Zeit...

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Moin Andy!


    > Als ich deine Bilder sah sind mir direkt zwei - zehn andere Laternen in
    den Kopf gekommen die diese Merkmale aufweisen und darauf warten
    restauriert zu werden.


    Na, dann halt dich mal ran! Ich nehm' dir auch gern was ab, brauchst dich nur zu melden! :D
    Bei mir müssen alle Laternen einsatzbereit sein, anders kann ich das nicht ab.
    Morgen kommt eine Vorkriegs-175er rein - ich froi mich schon! :thumbsup:


    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Nabend zusammen,


    Das Pöttchen Harz is heute eingetroffen. Am Wochenende kann`s weiter gehn. :bounce:


    @ Micha, du kleener Schelm. Da wird nix draus mit Besitzerwechsel.
    Nen Versuch war´s wert. :D


    Wünsche euch einen schönen Restabend und nen guten Start ins Wochenende !

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Das Pöttchen Harz

    Ist das ein 1-K-Harz, wenn Du von einem Pöttchen schreibst?


    Besser wäre da ein 2-K-Produkt, also Harz und Härter getrennt,
    wird dann kurz vor Gebrauch erst angesetzt..
    Das Zeugs würde angeblich schneller durchhärten ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Wenn es schon Harz sein muss,
    dann auf jeden Fall 2K. Nicht nur, dass
    es wesentlich schneller durchhärtet,
    die Beständigkeit gegenüber Petroleum
    sollte auf die Dauer besser sein.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Danke Dir Marcus!


    Ich wußte doch, da war noch was ...


    :D

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Es ist ja nicht so das ich bevor ich den 1 K Harz geordert habe, das ich nicht nach 2 K Harz gesucht habe.
    Dort stand aber immer hinter für Resin und Formenbau.


    Da mir das zu Suspekt war habe ich mich letztenendes für den von Micha entschieden.
    Ich bin euch beiden aber für die Info`s dankbar, vor allem was die Beständigkeit betrifft !


    Könnt ihr mir denn ein 2 K Harz empfehlen, damit ich einen besorge...wo ihr schon gute Erfahrungen mit gemacht habt und ich nicht zig Teuro raushaue ?! :merci:

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Moin zusammen!


    Nur kurz zum 1-K-Harz von Motodix, was ich empfohlen hatte: Ich denke, wenn man sich an die Verarbeitungsanleitung hält, ist das Harz genauso gut wie jedes anderes auch. Neue Schichten sollte man nach 24 Stunden aufbringen, die Endhärte ist nach 7 Tagen erreicht. Ich weiß nicht, wo das Problem ist, eine Lampe eine Woche zum Auslüften und Festwerden des Harzes irgendwo in Ruhe zu lassen. Zu früh sollte man die frisch gedichtete Lampi also nicht benutzen.


    Das Harz hat nach dieser Zeit eine durchsichtig kunststoffartige, feste Struktur, laut Beschreibung ist es eine benzin- und säurefeste Langzeitbeschichtung, geeignet auch für Diesel (sic!) und Öltanks. QED
    Ich hab' es hier jedenfalls schon mehrfach erfolgreich benutzt und es macht das, was es soll. Ich sehe für mein Teil keinen Grund, jetzt was anderes zu nehmen. (never change a runnig system) Ich laß mich da jetzt auch nicht verrückt machen.


    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<