Tank im Eimer

  • Hallo werte Sammlergemeinde,


    heute hat es mich auch mal erwischt: Der Tank meiner 828er aus dem Jahr 1967 hat Ermüdungsrisse. Am Tankboden wäre das ja kein Problem, der Riss, ca. 4cm, läuft genau entlang der Auflagefläche für das Tragegestell. Dort kann ich von außen schlecht löten, da sonst das Gestell nicht mehr richtig sitzt. Einzig von innen würde das kraftschlüssig gehen, dann ist mein Tankboden aber im Eimer.


    Daher meine Frage:


    Kann ich einfach einen neuen Tank aus dem Shop nehmen?


    Ich habe gehört, dass sich der Winkel des Anschlusskörpers geändert hat. Ich möchte aber auf den Dominorapid nicht verzichten und das Tragegestell nachher anschleifen müssen.


    Danke im voraus für Eure Tipps und natürlich FROHE OSTERN,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • So ein Problem hatte ich auch in etwa, ich schreibe jetzt nicht wie ich es gelöst habe weil ich noch keine Garantie abgeben kann ob es hält. :explode:
    Habe dir aber mal ne PM gesendet wie ich es gemacht habe, vieleicht nützt es ja falls dein Riss klein ist.


    Mit Grüssen


    urner

  • Hallo Urner,


    PM erhalten und geantwortet. Könnte so bei so manchem Tank klappen, bei mir ist der Riss aber dafür doch schon etwas groß ...


    Grüße,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Hallo Martin,


    also besteht tatsächlich das Problem der unterschiedlichen Winkel zwischen alten und neuen Tanks beim Rapid ?


    Wenn ja, dann geht es warscheinlich wirklich nicht anders als einen alten BW-Tank neu verchromen zu lassen.


    Grüße,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Hi Wilm,


    ich kann Martin nur bestätigen. An meine "neue" Bj 2007 passen die Teile meiner BW-Maxe aus den 60er nur teilweise. Der Winkel des Rapid ist anders. Warum auch immer das geändert wurde, einen Sinn sehe ich da nicht.
    Gruß: Bernd

  • Hallo Wilm,


    wenn der Tank doch sowieso schon kaputt ist kommt es doch auf den Boden auch nicht mehr an ;)
    Schneide doch einfach ein Loch in den Boden so groß wie nötig und so klein wie möglich und löte den Riss von innen zu! Danach den Boden wieder zudeckeln und fertig :done:
    Macht zwar etwas Arbeit aber dafür bleibt die Lampe aus einem Guss :naughty:


    Gruß Jörn

    Es werde Licht! Und es ward Licht. (Buch Genesis 1,3)

  • Hallo zusammen.,


    dank der vielen Vorschläge die teils per PM, teils hier genannt wurden, konnte ich den Tank erfolgreich reparieren.


    Hierbei ist der Ermüdungsbruch beidseitig gelötet worden ohne den Tank öffnen zu müssen. Der Riss befand ist genau über dem Tankstutzen etwa in Höhe der Auflagestelle des Tragegestells.


    Ich habe Elektroniklot zu kleinen Ringen gerollt, ein wenig mit Sekundenkleber beträufelt und in den auf dem Kopf stehenden Tank geschoben. Nun einfach mit offener Flamme von der Gegenseite an diese Stelle. Wenn Lot auf der Außenseite schmilzt, dann dürfte die Temperatur 1mm auf der anderen Seite nicht anders sein. Eine Sichtkontrolle geht ja leider nicht.


    Resultat: Druckhaltig für 5 Stunden mit 3 ATM.


    Da das Lötzinn nun von innen gegen den Riss drückt, ist die Gefahr, dass die Stelle wieder aufreißt nicht so groß.


    Sie läuft gerade zur Probe hinter mir und bisher sieht es gut aus.


    Grüße,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Das mit dem Lot von innen ist ne ziemlich Geniale Idee. :applaudit:


    Lässt sich bestimmt auch bei anderen Problematiken gut anwenden. Wieder mal was gutes gelernt :merci:


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Hallo Jonas,


    dan geniale an der Sache ist eigentlich der Sekundenkleber. Er sorgt dafür, dass das Lot-Kringelchen auch dort bleibt, wo es später auch sein soll.


    Man hätte zwar jetzt die äußeren Lotstellen noch abpolieren können, aber in diesem Fall sieht man es nur, wenn man wirklich ganz genau hinschaut.


    Grüße,
    Wilm

  • Hast du den Tank denn nicht über kopf gelötet? So dass das Lot auch an die richtige Stelle läuft? Dachte ich jetzt ...?


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Doch doch ! Sonst macht das ja keinen Sinn. Da der Tank kopfüber aber eine (fast) ideale Kugel ist, verrutscht der "Kringel" ohne Sekundenkleber gleich wieder.


    Hätte vielleicht auch ohne geklappt, aber der Erfolg ist das Ziel.


    Grüße,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Naja du hast recht, der Erfolgt zählt und da es super geworden ist... :applaudit:


    Gruß, Jonas


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Hallo Ernst,
    vielen Dank!


    Nun, anscheinend ist noch nie jemand auf die Idee zu kommen, einen Tank "minimal-inversiv" zu löten. Ich ja vorher auch noch nicht.


    Hier nun die komplette Prozedur zur Vorbereitung der Ermüdungsriss-Reparatur:


    1. Der Tank muss wirklich sauber sein und vorbereitet werden.


    Die übliche Reinigung mit Aceton und Schrauben ist ja allen bekannt. Danach ist der Tank von innen auch schön sauber, aber leider immer noch glatt. Die Tanks wurden kalt-gepresst.
    Eine glatte Oberfläche verringert aber das Haftvermögen von Lötzinn, da die Oberfläche viel zu gering ist. Also muss die Oberfläche vergrößert werden. Dies geschieht am besten durch aufrauhen, wobei das mechanisch nicht möglich ist.


    Dies dürfte auch das Problem sein, warum Kunstharzdichtungen auf dem Tankboden sich immer wieder lösen.


    Die Abhilfe kennt eigentlich jeder, der seine ersten Platinen schon selbst geätzt hat:


    Fe III Cl, Tri-Ferrum-Chloratum oder ganz einfach Eisendreichlorid.


    Das Eisendreichlorid löst das Kupfer aus dem Messing, die Oberfläche wird rauh.


    Danach müssen die seifenähnlichen Reste entfernt werden. Dies ginge durch einfaches Abwischen, aber wir kommen da ja nicht ran. Also brauchen wir wieder etwas, was mit Kupfer reagieren kann und den Schmodder, dank anionischer Tenside einfach mit heißem Wasser entfernt.


    Das Hilfsmittel heist Mineralsäure. Fiese Suppe das, aber es gibt sie in einer netten Sprühflasche mit dem Namen Cillit-Bang gegen Rost und Schmutz.


    Hineinsprühen, schütteln und mit klarem, am besten destillierten Wasser, nachspülen und trocknen lassen.


    Danach funktioniert die Röllchenmethode mit Sekundenkleber ohne Probleme. Die Menge des Sekundenklebers, am besten auf Gelbasis, sollte sich auf einen Tropfen pro Seite beschränken.


    Ein Versuch heute auf einem alten Tankbodenrest ergab einen schön verlaufenen, recht dicken "See".


    Viel Glück auch Euch mit dieser Methode wünscht Euch


    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses

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