Thorium trifft Geigerzähler

  • hallo leute

    hatte heute ein wenig langeweile...

    habe meinen alten russischen geigerzähler rausgekramt,

    und mal ein video für euch gebastelt.

    viel spass damit :naughty:

    gruß

    micha

    gruß micha
    www.macyukon.com
    BluesBrothers: "Siehst du dieses Licht ?" - "Welches Licht?" - "Hast du es denn nicht gesehn?"

  • Moin Micha,


    toller Film. :applaudit:


    Da ich mich mit Geigerzählern und Radioaktivität nicht auskenne, fehlt mir der Bezug, ob das Klicker-Klacker nun eine hohe, ein ungefährliche, oder eine lebensbedrohliche ;) Radioaktivität anzeigt.


    Mach doch mal einen Vergleich, z.B. Opa's Uhr mit Leuchtziffern, oder was Ähnliches.


    Ciao


    Hardy

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Nett gemacht, aber kontrollierst Du denn nicht die Kameraeinstellung?.


    Ich kann aber auch gar nix aif dem Display ablesen, und gerade das wäre doch mal interessant.


    na ja, so wissen wir halt daß Du einen Geigerzähler hast.



    guude



    ts

    ...nur Leistung zählt???

  • naja, da gibts dann noch ein problem mit dem display,
    das hat nämlich eine macke, und zeigt nicht mehr vernünftig an.
    nur mit mühe kann man die zahlen noch lesen.


    auf dem display wird jeder zerfall eines atoms gezählt.
    bei jedem zehntem zerfall macht der geigerzähler ein "klick".
    20-30 zerfalle pro minute sind durch die "hintergrundstrahlung" immer zu messen, selbst wenn nichts unter dem geigerzähler liegt.


    werde nochmal ein video machen, auf dem das display größer zu sehen.


    klodeckel
    es ging mir mehr um das knacken des zählers.
    stell mal die lautstärke höher, dann hörst du den geigerzähler auch ;)


    gruß
    micha

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  • Prima Beitrag :applaudit:


    Interessant wäre noch der Abschrimtest mit Blech (Aufbewahrungsbox) und Glas (in der Lampe)


    Trotzdem - super!


    Viele Grüße,
    Bo

  • Hallo,


    Bei solchen Geigerzähler-Versuchen muß man immer den Nulleffekt des Zählers berücksichtigen: Das sind die Impulse, die das Gerät auch ohne Anwesenheit einer Strahlenquelle anzeigt sowie die, die durch Meßfehler entstehen.


    Das muß man dann in Relation zu einer Strahlenquelle setzen, dann kann man eine grobe Abschätzung der Gefählichkeit treffen. Grob deshalb, weil ein Geigerzähler prinzipbedingt den Energieinhalt der Strahlung und die Art derselben nur schwer unterscheiden kann - im konkreten Fall heißt das z.B., das wenn ich einen Zähler an einen Castor-Behälter halte, und er tickt genauso wie wenn er auf einem Thoriumsocken liegt, dann heißt das nicht, das vom Castor dieselbe Gefahr ausgeht wie von einem Thoriumsocken (oder anderst herum!) - beim Castor sind es dann nämlich (harte) Gammastrahlen, die eine entsprechende Reichweite und ein entsprechendes Durchdringungsvermögen haben, beim Thoriumsocken sinds Alphateilchen, die schon Probleme haben, die Butterbrotpapier-Hülle zu durchdringen....diesen Unterschied zeigt mir das Gerät aber so aus dem Bauch heraus nicht an.


    Ohne größere Meßgeräte bleibt daher nur, das man einfach merkt, das etwas strahlt, und es daher dann nicht gerade unters Kopfkissen legt oder dran rumknabbert - also die Thoriumsocken in eine Blechschachtel und in den Keller (nicht in die Vorratskammer!) oder die Garage. Wenn man mehr als ein paar dieser Socken aufbewahrt (z.B. bei Pelam im Lager ;) ) dann würde ich definitiv ein Bleigefäß empfehlen, z.B. einen mit Walzblei (2mm, Modellbaubedarf oder Dachdecker) ausgeschlagenen Alu-Werkzeugkoffer, das dämpft die Strahlung dann zwar nicht auf Null, aber doch um mehrere Faktoren ab, und man muß sein persönliches Krebs-Risiko ja nicht unnötig herausfordern...auch dann gilt natürlich wie immer bei Strahlung: Abstand ist der beste Schutz, also wieder Keller oder Garage.


    Als Anhaltspunkt noch ein Wert den ich mal gemessen habe, bei meinem Geigerzähler strahlt ein einzelner Petromax-Socken (500HK) etwa mit dem zwanzigfachen (20x) der natürlichen Umweltradioaktivität, ein Coleman-Socken aus neuerer, Südasiatischer Produktion kommt immer noch auf das ca. 5-fache. Als Vergleich: Ich habe eine Probe eines Gesteins im Schuppen (Pechblende, enthält Uran), das kommt auf etwa das 500-fache der natürlichen Strahlung - unsere Socken sind also nicht die Ultrastrahler schlechthin.


    Gruß,
    Frank.

    --
    Mehr Licht! (Goethe)

  • Beeindruckender Film, mac :applaudit:


    Ich habe allerdings Angst, dass er mehr Panik verbreitet, als nötig wäre. Wie ceroxyd bereits erwähnt hat (und ich übrigens auch in einem vorhergehenden Thread), ist Thorium lediglich ein Alpha-Strahler. Damit also Kernenergie gewinnen zu wollen, wäre etwas vermessen.


    Alpha-Strahlen haben auch eine effektive Reichweite von ca. 10 cm, Betastrahlung von zwei bis drei Metern, Gammastrahlung (harte Radioaktive Strahlung) von mehreren Km. Alphastrahlung durchdringt auch unseren Körper nicht, hat zuwenig Energie im Gegensatz zu Gamma z.B., welche grosse Schäden durch Kernspaltung im Körper anrichten kann.


    Das heisst jedoch nicht, dass mit den TH-Socken bedenkenlos hantiert werden kann. Die Gefahr besteht im Einatmen des Staubes beim Zerfall des Strumpfes. Dieser ist zudem noch asbesthaltig, was zu schweren Lungenschden führen kann. Ausserdem hat Thorium eine Halbwertszeit von knapp zwei Jahren.


    Das sind Dinge, die einem der kleine Geigerzähler nicht mitteilt...


    Gruss, Oliver

    "Nur zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir allerdings nicht ganz sicher..." (Einstein)

  • das filmchen dient auch nur zum veranschaulichen der radioaktivität der verschiedenen socken.
    eine vergleichtsmessung mit z.b. uran kann ich leider (oder zum glück :naughty:) nicht machen


    denke, solange man das zeug nicht einatmet oder runterschluckt, ist alles im grünen bereich :done:

    gruß micha
    www.macyukon.com
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  • Hallo,


    ein bisschen sensibilisieren ist nicht schlecht, zumal Alpha-Strahlung im gesunden Lungengewebe (-schleimhaut) eine nicht zu unterschätzende krebserregende Wirkung hat.


    Thoriumsocken kommen mir nicht ins Haus!:pfui: :pfui: :pfui:


    Shine on...
    Bo

  • Hmmm... Welches Thorium-Isotop wird eigentlich für die Socken verwendet? Da gibts HWZ zwischen 22 Minuten und 14 Mia. Jahren...


    Gruss, Oliver

    "Nur zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir allerdings nicht ganz sicher..." (Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von loba ()

  • Moin moin,


    in den Socken ist ja kein Thorium enthalten, sondern eine Thoriumverbindung. Thoriumdioxyd und diese ist eben radioaktiv.
    Die Socken sind mit Thoriumnitrat getränkt welches beim abflammen zu Thoriumdioxyd wird.


    Eigenschaften


    Thoriumdioxid ist ein geruchloses, weißes Pulver. Das Mineral Thorianit kristallisiert Kubisch und besitzt ein Fluoritgitter. Das ThO2 hat den höchsten Schmelzpunkt unter allen Oxiden und weist eine hohe Lichtbrechung auf. Auffällig ist weiterhin auch die hohe Dichte von 9,86 g·cm3. Die Wasserlöslichkeit von Thoriumdioxid ist extrem gering. Erst im stark sauren pH-Bereich von 4 und darunter steigt die Löslichkeit leicht an.


    Anwendungen


    Thoriumdioxid wird als Zuatz in optischen Gläsern genutzt, um die Lichtbrechung zu erhöhen. Früher war es ein Bestandteil von Glühstrümpfen. Weiterhin setzt man es den Wolframelektroden beim Elektroschweißen zu, um den elektrischen Funken zu stabilisieren. In der Regel sind bei solch einer Nutzung 2 bis 3 % Thoriumdioxid enthalten. Aufgrund der Radioaktivität des Thoriums sieht man aber mehr und mehr von zivilen Anwendungen ab. Thoriumdioxid wird auch als Brutmaterial in Kernreaktoren genutzt.


    Gefahren


    Thoriumdioxid wirkt reizend auf Haut und Augen; bei Verletzungen kann es in den Körper gelangen und toxisch wirken. Beim Einatmen und Verschlucken ist es sehr giftig. Der extrem langlebige Stoff erhöht das Krebsrisiko.[1] Das Röntgenkontrastmittel Thorotrast, welches zum Hervorheben von bestimmten Details in Röntgenbildern bis Ende der 1940er Jahre diente, wurde aufgrund des Krebsrisikos nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr eingesetzt.


    Quelle: Wikipedia


    Gruß Stefan

    Was am Morgen geklemmt, wird am Abend verlötet! :hicks:

  • Hallo Micha,


    versuch doch mal bei eurem Geschirr, nach Uranglas oder Vasen mit Uranglasur zu suchen, Uranglas ist grünlich und die Glasur orange oder braun.
    Bei meinen Eltern hab ich einiges gefunden. Das sind auch Alpha-Strahler und von der Intensität gleich oder weniger eines Sockens.
    Viele behaupten das auch das Obst sich in einer Uranglasschale länger hält! ;-)


    Gruß Stefan

    Was am Morgen geklemmt, wird am Abend verlötet! :hicks:

  • Hallo zusammen,


    ich habe auch mal eine "Vergleichsmessung" von verschiedenen Glühstrümpfen gemacht.
    Meßgerät ist ein Graetz X-500 mit Nulleffektsonde Valvo 18504.
    Der Nulleffekt diese Sonde liegt bei ca.15 Imp/min
    Nun kann sich jeder selbst ein Bild von der Intensität vorhandener Stahlung machen.
    Abzulesen ist bei dieser Sonde die rote Skale, die schwarze oberhalb ist für das interne Zählrohr welches viel unempfindlicher ist, selbiges benutzt man aber nur nach nuklearem Fallout oder einem Reaktorschaden in der Nähe, die Fälle hatte ich aber bisher noch nicht. :hail:


    1. ein alter PX Glühstrumpf von der BW ca. 15 Imp/sec


    2. ein Normaler GS bei Pelam gekauft ca. 5 Imp/sec


    3. ein GS 40+ von Pelam etwas weniger als 5 Imp/sec vermutlich weil die Tüte dicker ist


    4. ein Pelam Glühstrumpf neben der normalen Hintergrundstrahlung nicht zu messen


    Im übrigen, normale Wolframelektroden zum WIG-Schweißen liegen auch so bei 5 Imp/sec


    Grüße aus dem Sauerland
    Stefan

  • .1 Allgemeine Gefährdungen durch radioaktive Stoffe, speziell durch Thorium


    Die besondere Gefährdung beim Umgang mit radioaktiven Stoffen geht von der energiereichen Strahlung dieser Stoffe aus. Das Gefährdungspotenzial hängt insbesondere ab von der


    * Art der Strahlenexposition:
    innere oder äußere
    * Art der Strahlung:
    Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung
    * Umgangsart.


    Thorium emittiert im Wesentlichen Alpha-Strahlung, seine Zerfallsprodukte Alpha- und Beta-Strahlung. Zusätzlich wird auch Gamma-Strahlung emittiert. Die Besonderheit der alpha-strahlenden Stoffe bzw. der Alpha-Strahlung liegt darin, dass sie


    * nach Inkorporationen (Einatmen oder Verschlucken von Rauchen und Stäuben) eine bedeutend höhere biologische Wirksamkeit aufweisen als beta- und gammastrahlende Stoffe,
    * eine sehr kurze Reichweite besitzt (wenige cm in Luft).


    Diese Besonderheit führt bei den verschiedenen Umgangsarten mit den thoriumoxidhaltigen Wolframelektroden zu unterschiedlichem Gefährdungspotenzial. Die Verwendung von thoriumoxidhaltigen Wolframelektroden kann deshalb beim Schweißen und beim Anschleifen durch die Inhalation von Schweißrauchen oder Schleifstäuben, die Thoriumoxid beinhalten, zu einer inneren Strahlenexposition (interne Exposition) führen.


    Andererseits bewirkt z.B. das Lagern dieser Elektroden eine äußere Strahlenexposition (externe Exposition). Die Inhalation von Stäuben oder Rauchen führt zu einem erheblich höheren Gefährdungspotenzial (vorwiegend durch Alpha-Strahlung) als das Lagern von Elektroden (durch Gamma- und Beta-Strahlung).


    Dadurch, dass die Alpha-Strahlung eine wesentlich geringere Reichweite als Gamma- und Beta-Strahlung hat, vermag sie die äußere Hautschicht nicht zu durchdringen und ist bei der Bewertung der äußeren Exposition ohne Belang.


    Die innere Strahlenexposition durch das Einatmen von thoriumoxidhaltigen Rauchen und Stäuben ist besonders schädlich, da das so in den Körper gelangte Thorium sich bevorzugt in den Knochen ablagert. Dort kann die Alpha-Strahlung Knochenhaut und Knochenmark schädigen. Die Lunge und die Leber können nach Inhalation von Thoriumoxid ebenfalls eine nennenswerte Strahlenexposition erhalten. Andere Organe sind in wesentlich geringerem Maße betroffen.


    Die Gefährdung durch Verschlucken von thoriumoxidhaltigen Stäuben ist aufgrund der schweren Löslichkeit des Thoriumoxids gegenüber der Gefährdung durch Inhalation zu vernachlässigen.

  • Und damit das Fazit: Liebe Kinder, das Zeug ist nicht zum essen und sniffen sollte mans auch nicht. :rofl:


    Nein, mal im Ernst: Es bringt nichts, sich jetzt wegen etwas Thorium verrückt zu machen. Es ist gefährlich, ja. Ist Aceton aber auch. Und Benzin erst recht. Und damit kommen wir tagtäglich in Kontakt, in rauhen Mengen, und das ist höchst krebserregend. Da machen wir uns schliesslich auch nicht soviel Gedanken drüber, oder? ;)


    Als Quintessenz kommt das Übliche bei raus: :besserwisser: Passt auf im Umgang damit, nicht einatmen, Hände gut waschen. Kinder fernhalten. Sockenfragmente nicht einsaugen, der Sauger verteilt sie sonst als feinsten Staub... Arbeitet am Besten draussen damit, mit dem Wind. Dann kann nichts passieren.


    Gruss, Oliver

    "Nur zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir allerdings nicht ganz sicher..." (Einstein)

  • Hallo Loba,


    so pauschalisieren kannst Du das leider nicht ! Aceton und Benzin, sofern sich beide im geschlossenen Behältnis befinden, stellen keine umittelbare Gefahr dar. Ich kann ja auch neben einem Benzinkanister schlafen, ohne auf die Dauer einen gesundheitlichen Schaden zu nehmen.


    Ich habe heute mal ein paar Messreihen mit meinem alten russischen Messgerät gemacht.


    Ein 250er-Petromax-Stumpf aus den 60er Jahren kommt auf beträchtliche Werte, nämlich 95µSv/h bei Beta und 12µSv/h bei Gamma-Strahlung.


    Damit übersteigt ein Socken, sofern ich ihn täglich in der Hosentasche trage den 5-fachen Grenzwert innerhalb der EU. Verschlossen in einer Keksdose, die in einem Transportbehältnis der BW steht, war keine wesentliche Strahlung mehr messbar.


    Messungen an einer Lampe mit radioaktiven Anchor No.4 Socken durch das Glas erbrachten auch keine wesentlich erhöhten Werte.


    Somit kann ich schon einmal die Lagerungspanik etwas entschärfen. In der Keksdose, die sich in einer BW-Kiste für Px-Lampen befindet, sind die Socken recht sicher für die Umwelt gelagert ( Bei mir 100+ ).


    Kritisch ist alleinig das Entfernen eines defekten, alten Sockens. Hier gehe ich den Weg, den Socken und das Tragegestell vorher mit einem Wasserzerstäuber für Blumen zu besprühen. Somit ist der Staub halbwegs gebunden und die Lampe ist nicht gleich unter einem Wasserhahn ersoffen.


    Die Reste kommen in eine alte Farbdose, welche ich 1 mal im Jahr bei dem Umweltmobil abgebe.


    Um gleich irgendeiner Frage zuvor zu kommen: Ja ich benutze bevorzugt die alten Socken und importiere diese auch aus Fernost.
    Meine Px523 läuft seit mehr als 3 Jahren mit ein-und demselben Socken. Vergleiche ich das mit dem Verschleiß, den ich mit heutigen Socken habe, dann lohnt das gesundheitliche Risiko allemal. Ich wechsele ja nicht täglich.


    Das waren meine 2 Cent zu dem Thema...


    Grüße,
    Wilm

    si tacuisses, philosophus mansisses