Petromax 500 Tank außen undicht

  • Hallo,


    ich habe gestern bemerkt, dass bei einer meiner 500er Lampen der Tank undicht ist. Allerdings nicht innen, sondern unten am Boden nach außen hin. und dass an 3 Stellen.


    Ich hatte das Petroleum entfernt und unter Druck unter Wasser getestet. Da kam allerdings nur an einer Stelle sichtbar Luft raus. Diese hatte ich versucht, mittels Weichlöten dicht zu bekommen. Dazu hatte ich die Mattverchromung abgeschliffen und mittels Lötwasser und Lötzinn gearbeitet. Zuerst hatte ich mich gefreut, denn Luft kam unter Wasser nach der Lötung keine mehr raus. Allerdings nach Inbetriebnahme der Lampe war die Freude weg. Aus allen Undichtigkeiten kommt unter Druck weiterhin das Petroleum raus. Macht es da Sinn, noch irgendwas zu machen oder ist der Tank reif für den Schrott ?( ?


    Anbei 3 Bilder davon.


    Danke schon mal, für Eure Anregung.

  • Macht es da Sinn, noch irgendwas zu machen oder ist der Tank reif für den Schrott

    Du kannst es versuchen.
    Aber bedenke bitte, es handelt sich um einen Druckbehälter
    und es können im Laufe der und unter Betrieb weitere, vermutl. Spannungsrisse auftreten.
    Eine weitere Möglichkeit wäre, den absolut sauberen Tank (wie auch imer man das definiert u. hinbekommen mag) mit einem 2-K Epoxydharz auszugießen. Ob das effektiv hilft, steht in den Sternen.


    Nicht zuletzt, es ist und bleibt ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko
    und nicht zu Unrecht, werden hier bei solchen Gedanken einigen Menschen die Haare zu Berge stehen und sie raten Dir ganz bestimmt ab, da weitere Mühen und Kosten zu investieren.


    Ich selbst hatte auch so einen ähnlichen Kandidaten hier
    und außer, daß ich meine Lötkünste vorwärts brachte, kam nichts dabei heraus.
    Das Teil hat Lötstellen ohne Ende, blies beim Test unter Druck und Wasser immer munter weiter,
    jedes Mal an einer neuen Stelle und schlußendlich wanderte der Tank in die Schrottsammlung.


    :huh:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Danke Dir, ABURGER. Ich sehe das auch so. Dann lass ich die Lampe eben als Ersatzteilspender stehen, oder ich suche nach einem günstigen Tank. Aber da kann ich im Augenblick nichts finden ;(

    Niemals aufgeben !!!


    syller62

  • Hi!


    Über Weihnachten hatte ich auch so einen Patienten bei mir. Zwei winzige Risse ebenfalls im unteren Bereich des Tanks. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es hat ungefähr 10 Versuche gebraucht, bis der Tank wieder dicht war. Ich habe ihn allerdings von innen verlötet, so daß er außen nach der "Beandlung" weiterhin makellos war. Das wichtigste ist bei so einer Reparatur, daß der Tank von innen abolut sauber, blank und fettfrei ist!


    Also, möglich ist es, es macht aber einen Haufen Arbeit und eine Erfolgsgarantie gibt es auch nicht.



    Gruß


    T:)m

  • Hallo Prof—Farnsworth,
    da habe ich 2 Fragen ab Dich:
    1. wie bekommst Du den Tank absolut sauber, blank und fettfrei.
    2. wie lötest Du von Innen. Gibst Du da Lot rein und erhitzt den Tank. Schmelzen da nicht andre Lötnähte (auch wenn ich mit nassen Lappen kühle).

    Niemals aufgeben !!!


    syller62

  • So ein Riß hat auch immer eine Ursache. Einen Soda oder Weilhalt Riß gibt es nicht. Vermutlich ist der Tank aufgrund von Gefügefehlern oder Verarbeitungsfehlern gerissen. Das Material ist also in sich in der Struktur geschädigt. Klar kann man sowas zulöten, allerdings kann es jederzeit an einer anderen Stelle einen neuen Riß geben. Bei einem drucklosem Tank wie bei einer Dochtlampe sehe ich kein Problem. Hier hast du aber einen Druckbehälter, der im Betrieb doch viel aushalten muß, Druck, Wärme usw . lassen den Tank in sich ganz schön arbeiten. Sollte sich so ein geflickter Riß spontan im Betrieb vergrößern, kann das äußerst unschön werden. Ich rate daher von einer Reperatur ab. Setze einfach mal ein Gesuch in die Tauschbörse, oder schreibe die hier vertretenen Händler mal an, die können dir sicherlich weiterhelfen.
    Allerdings haben hier schon einige einen Tank geflickt, über die Forensuche solltest du fündig werden.

    Gruß, Markus.

  • Moin!


    Also zuerst wird der Tank gründlich ein paar mal mit Verdünnung ausgespült. Anschließend kommt Aceton rein und darf ein paar Stunde einwirken. Danach die gleiche Prozedur mit Spiritus. Die Entfernung des wirklich hartnäckigen Drecks übernimmt der "Tankreiniger". Den hatte ich hier schon mal beschrieben: Klick


    In den Tank schütte ich feinen Splitt, etwas Scheuermilch und Wasser, alle Öffnungen werden dicht verschlossen. Dann darf er einige Stunden (oft über Nacht), bei verschiedenen Neigungen und Drehrichtungen Karussel fahren. Anschließend sehr gründlich ausspühlen, alle Öffnungen druckfest verschließen und unter Druck setzen. Dadurch lösen sich die festgeklemmten Splittkrümel. Auch ein vorsichtiges "auf den Tisch Knallen" des Tanks löst die Krümel.


    Allerdings gelangt der Splitt nicht in die Falze zwischen Tankmantel und Tankboden. Alles was da drin sitzt und nicht durch Verdünnung, Aceton, Spiritus usw. rausgelöst werden kann, bekommt der Tankreiniger auch nicht raus.



    Zum Verlöten:


    Die zu verlötenden Stellen schmiere ich mit dieser Lötpaste ein. Dafür nutze ich einen langen, dünnen Pinsel und die Tanköffnung. Sollten die zu verlötenden Stellen nicht gegenüber des Tankstutzens sein, biege ich mir ein stückchen Metall zum "U" und tüdel mit Draht / Kabelbindern einen kurzen Pinsel dran fest. Die Paste ruhig großzügig reinschmieren.


    Anschließend werfe ich mehrere kurze Lotabschnitte in den Tank. Am besten so, daß sie möglichst dicht an der zu lötenden Stelle landen.


    Als Brenner nutze ich diese kleinen, mit Feuerzeuggas auffüllbaren Flambierbrenner. Meistens zwei Stück. Mit einem erhitze ich den Boden und mit dem anderen die Tankaußenhaut. Diese kleinen Brenner haben den Vorteil, daß sie nur einen kleinen Bereich erhitzen, dafür an der Stelle aber ordentlich Temperatur machen. Die Flamme nicht zu lange auf eine Stelle richten, da der Tank sonst blau werden könnte. Immer schön einige Zentimeter hin und her bewegen. Wann die richtige Temperatur erreicht ist, ist Gefühlssache. Habe auch schon mal ein kleines Stückchen Lötzinn in die umgebördelte Tankfalz gelegt. Wenn das Stückchen geschmolzen war, habe ich noch etwas weiter erwärmt. Bisher hat sich noch nie ein weiteres Teil entlötet (Rapid-Anschluß usw.)


    Achtung! Der beim Verkochen der Lötpaste entstehnde Dampf ist nicht nur ungesund, sondern auch entzündlich! Aufpassen!


    Es sollte auch nicht nur genau die Stelle, die undicht ist, verlötet werden. Ruhig einen größeren Bereich drum rum. Danach dann wieder auf den Tankreiniger, um die Reste des Flußmittels und nicht verlötete Zinnstücke raus zu bekommen.


    Beim Abdrücken ist es "witzig". Beim Eimern mit Luft im Tank war er dicht. Mit Petroleum betank zeigte sich nach einer Weile wieder eine Undichtigkeit. Das Zeug ist wirklich extrem kriechfähig.



    Zu den Sicherheitsbedenken. Es sollte einem klar sein, daß ein Tank, der in solchen Bereichen zu Rissen neigt, generell ein Fertigungsproblem hat. Soll heißen, es können jeder Zeit neue Risse entstehen, oder vorhandene, auch wenn sie gut verlötet sind, weiter reißen. Auch die Lötstelle kann jetzt im Moment halten, sich aber durch die Druckschwankungen trotzdem irgend wann lösen.


    Allerdings ist es nach meiner Meinung extrem unwahrscheinlich, daß der Tank mit einem Knall auseinander geht. Eher werden sich kleine Risse zeigen und das Lampi wird sich "einnässen" ;) Und da es ja eh einige Mühe macht, Petroleum zum Brenne zu kriegen, sehe ich da keine extremen Gefahren.


    Bei Verwendung von Benzin und Alkohol sieht das natürlich schon wieder anders aus... Sollte die Lampe undicht werden, könnten sich Dämpfe ansammeln, evtl. entzünden und eine Verpuffung auslösen.



    Gruß


    T:)m

  • Hallo Prof_Farnsworth,
    danke für Deine ausführliche und informative Beschreibung. Aber dieser Aufwand ist mir dann doch zu groß, zumal ich mir über den Erfolg nicht sicher sein kann. Und nach den guten Beitrag von Schmiddla bin ich auch zur Erkenntnis gekommen, dass das nicht zufällig 3- 4 kleine Löcher sind, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Riss. Ich werde jetzt schauen, ob ich irgendwann einen neuen alten Tank bekomme oder der Rest der Lampe dient als Ersatzteilspender.
    Prinzipiell muss ich zu meinen Petromaxlampen sagen, dass ich mit meinen Schweizer Armeelampen (Benzin), davon habe ich 4 Stück, noch nie Probleme hatte, aber an den 500ern gibt es häüfig was zu Basten. Die Schweizer haben einfach die anfälligen Teile weggelassen, der 2—Loch—Strumpf hält viel länger und wenn das Vergaserventil mal nicht ganz dicht sein sollte, gibt es auch kein Probleme.

    Niemals aufgeben !!!


    syller62

  • Hi!


    Ja, so eine Aktion ist wirklich aufwändig. Macht eigentlich nur Sinn, wenn es sich um eine seltene Lampe handelt oder wenn man unter allen Umständen gerade den Tank behalten möchte (z.B. passende Optik zum Rest der Lampe).



    Gruß


    T:)m

  • :prost: Hurra, sie leuchtet wieder und hält dazu auch dicht. Ich habe den Tank gewechselt. Danke noch mal an Backmann für das Angebot des alten (aber dichten ) Tanks!


    Eine Frage habe ich jedoch noch. Der Rapid funktionierte nicht, auch nach gründlichem Reinigen. Die Flamme ging ständig aus. Ich hatte dann rausgefunden, dass das Messingröhrchen am Rapid einen Riss hatte und undicht war. Das war bei meinen Lampen nicht das erste Mal. Gibt es diese Röhrchen eigentlich einzeln oder nur komplett als Rapid? Es wäre doch kein Problem die selbst zu basteln, aber vielleicht kommt dieser Schaden ja auch sehr selten vor.???

  • Meine 350'er mit dem Gelöteten Tank habe ich jetzt Ausgemustert und zerlegt,den Tank verschrottet,war unten in der Innenseite der Falz Undicht geworden.Da stand die Brühe dann drinn wie in einer Regenrinne. Vorher war er oben am Dom,an der Lötmutter undicht. Einen neuen Tank wollte ich nicht mehr kaufen,hätte nicht zum Gesamtbild gepasst.

    Gruß
    Mario L.