Spezialisten für die Petromax 834 gesucht

  • Hallo an alle "Starklichter" hier im Forum.


    Ich bin aus Thüringen und ein Mitvierziger. Schon seit Jahren begeistere ich mich rund um das Thema
    Licht. Ich sammle historische Glühlampen (Metallfaden/Kohlefaden) bis 1920. Auch die "Petromaxe"
    (besonders die Hängelampen) haben es mir schon immer angetan...
    Leider hat es nie wirklich zu einer brauchbaren Basis gerreicht.
    Gelesen hab ich schon einiges im Netz, aber verbindliche Ratschläge insbesondere was den Kauf
    angeht findet man eher weniger.


    Ich habe es jetzt gewagt und mir ein Fragment in Indien bestellt. Die Restauratur ist bewusst
    gewollt, da ich das unbedingt selbst machen möchte. Eine kleine Werkstatt und handwerkliches Geschick
    ist vorhanden. Drehen / Fräsen / Hartlöten sind mir nicht fremd.


    Bei meinem Kauf handelt es sich um eine Petromax 834. Es gibt da augenscheinlich einiges zu tuen und
    ich werde Euch sicher einige Löcher in den Bauch fragen. Hier auch gleich meine erste:


    Auf dem Lampenring steht die Bezeichnung "Petromax 834 spezial" - Nun die Frage: gibt es auch eine
    normale Ausführung bzw. was ist der Unterschied zur "Spezialausführung"?


    Hier ein paar Bilder vom besagten Lämpchen...



    Besten Dank im Voraus.

  • Hallo,
    die sieht doch gar nicht so schlecht aus und vor allen Dingen scheint sie, bis auf das Glas, komplett zu sein.
    Alles zerlegen, säubern, und dann mußt du entscheiden, wie du ie haben willst.
    Bei mir zeigen die Lampen ihr Alter.
    Bei anderen Sammlern sehen die Lampen wie neu aus, incl. Emallierung.
    Aber schön sind die Hängelampen und sie vermehren sich schneller, als ich Platz schaffen konnte.
    Lothar

  • Hallo!


    Und :welcome: .
    An deiner Lampe ist, für mich, augenscheinscheinlich nichts "SPEZIAL". Aber bis auf Glasglocke, Mischkammer, Brenner und Füllschraube scheint sie vollständig und in gutem Zustand zu sein. Die ist völlig verknastert. Lass mal langsam angehen und nimm das Teil völlig auseinander und reinige alle Teile so schonend wie möglich. Es gibt Querschnittsabbildungen von der Lampe auf denen du dich zurecht finden solltest. Ich habe meine Hängelampen auf diesem Wege ohne technische Vorkenntnisse wieder zum Leuchten gebracht. Bei mir war`s halt "learning by doing".
    Und wenn es wirklich was zu löten oder zu fragen gab, habe ich einen netten Lampenfreund um Hilfe gebeten. Wenn du deine Lampe das erste mal in Betrieb genommen hast, wirst du staunen was das für ein tolles Teil ist. :wiegeil:


    Gruß, Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Hallo,


    kann es sein dass sich "spezial" auf dieses Flamme-aus-der-Schale-Glühstrumpf-Anzünd-Dingens in der Vorwärmschale bezieht? Bei meiner steht es nicht unter dem Schirm - und das Dingens ist bei ihr leider auch nicht vorhanden, hier bei der Lampe aber scheinbar schon, zumindest Fragmente davon (sicher weiss einer der Foristen das Fachwort dafür).


    Alles in allem ne tolle Baustelle die Dir sicher viel Spaß machen wird!


    Historische Glühlampen hört sich auch sehr interessant an als Sammelgebiet - vielleicht kannst Du ja mal in einem extra Thread einen kleinen Einblick geben. Vor entstehender Konkurrenz brauchst Du ganz sicher keine Angst zu haben, denn erstens: es ist Strom und B: hier sind alle sehr auf ihr eigenes Themengebiet fixiert und diesem treu und es ist noch nie vorgekommen dass zB. ein eingefahrener Petromax-Jünger eine Coleman auch nur aus der Ferne angesehen hätte... :whistling: :naughty: :rolleyes:






    Viele Grüße
    Steffen

    Ach was muss man oft von bösen
    Lampen hören oder lesen!
    Flamminferno, Mischrohrglühn,
    Lampenvirus, Brennstoffseen...
    Doch das alles ist ein Klax
    für den Freund der Petromax.

  • Zitat

    erstens: es ist Strom und B: hier sind alle sehr auf ihr eigenes Themengebiet fixiert und diesem treu und es ist noch nie vorgekommen dass zB. ein eingefahrener Petromax-Jünger eine Coleman auch nur aus der Ferne angesehen hätte...


    Also über DIESE Brücke würde ich nicht gehen!!! Auch ich habe mir geschworen, mich ausschließlich auf Gaslampen und wenige ausgesuchte Drucklampen zu beschränken. Anders, ich hab sogar Dochtlampen verteufelt! Trotzdem steht jetzt ne Petro mit 20''' Matador neben mir auf dem Schreibtisch!!!


    Du weist doch, der Appetit kommt beim Essen... :thumbsup:

    MFG Andy



  • Die Mischkammer würde ich sagen ist vorhanden, welche kann ich allerdings nicht so genau erkennen. Ebenfalls die Vorwärmschale die wohl noch nicht mal durchgerostet ist. :done: Wenn jetzt auch noch die Stahldüse vorhanden ist, sieht das dafür das sie aus Indien kommt gar nicht mal schlecht aus.
    Dann mal viel Spaß beim restaurieren.

    Gruß Steffen


    Bums - da fiel die Lampe um
    und es roch nach Petrole-um

  • Also - ersteinmal recht herzlichen Dank für die Kommentare.
    Kanns auch kaum erwarten das, das Lämpchen ankommt, um es zu "beschnarchen".


    Zu den Fragen per PN: Die Lampe ist aus der "Bucht". Bezahlt habe ich mit Paypal
    (bringt eine gewisse Sicherheit - für den Fall das sie nicht ankommt),
    Steuern kommen noch oben drauf - das ist mir klar. Kurrioserweise hab ich sie nur
    auf der amerikanischen Seite gefunden. Überträgt man die Artikelnummer auf die
    DE Seite wird sie nicht gefunden (?) - was bei anderen Artikeln sonst problemlos funktioniert.
    Hat man sie aber per "Artikel beobachten" aus der ".com" Seite übernommen,
    erscheint sie auch im deutschen Portal - wie auch immer - Hauptsache es war kein Betrug.


    Es gibt dort auch sehr viel "offensichtlichen" Schrott, der eher an Bodenfunde aus dem 2.WK
    erinnert. Aber nach meinem Dafürhalten ist das was man auf den Bildern sieht (zumindest
    was das Blech angeht) nicht so schlecht.


    Danke auch für die Anmerkungen zur "Spezialausführung". Ich denke das könnte der Unterschied
    sein. Die Ausführungen unterscheiden sich dann vermutlich in der Konstruktion der Vorwärmschale.


    Ich hab auch ein Bild vom "offenen Türchen". Meiner Meinung nach ist dort der Sechskant der
    Düse zu erkennen. Im Zusammenhang mit der Mischkammer / Düse habe ich hier gelesen, das
    es aufgrund mangelnder "Tonköpfe" auch entsprechende Umbauten gibt? Ist so ein Umbau
    grundsätzlich in Erwägung zu ziehen um eine sichere (stabilere) Funktionsweise sicherzustellen?
    Ich möchte das Lämpchen nämlich auch nutzen.


    Gruß Daniel.

  • Also das "Lämpsche" wurde heute in Jawahar Nagar, Jaipur, Rajasthan, Indien lt. Tracking
    gescannt. Jetzt heißt es sich in Geduld üben... :juggle:



    @ Steffen:


    Bezüglich Sammelgebiet "historische Glühlampen" - ist das ähnlich wie bei Euch hier,
    (äh - ab jetz bei uns :prost: ? ). Auch dafür gibt´s ein spezielles Forum
    für "Leute mit einer Lampenmacke"
    (für Interessierte: http://www.stefanslichtparade.de)


    Aber das Thema geht bei mir noch ein Stück weiter, da ich mir meinen Strom
    natürlich selbst machen will. (Ist aber wieder ne andere Baustelle (sehr sehr langfristig... da aufwendig)).
    (für Interessierte: http://forum.standmotor.de/)


    Gruß Daniel.

  • Ah in die Richtung gehts bei Dir also auch noch...., da könnten wir uns ja fast kennen, zumindest vom sehen.
    Thomas Knoblauch und Lange und ein paar andere Konsorten kenn ich auch.


    Das mit den elektrischen Leuchtkörpern geht bei mir eher in Richtung Hochspannung, aber trotzdem interessant was für eine Vielfalt es auch von Glühlampen gibt.

    Gruß Steffen


    Bums - da fiel die Lampe um
    und es roch nach Petrole-um

  • Hallo Steffen, es gibt schon einige Muster... :bounce:
    Das interessiert mich jetzt aber.
    Geht das jetzt beim Thema Hochspannung so in
    Richtung Geissler- / Croockes Röhren?
    Funkeninduktoren/ Influenzmaschinen?


    Gruß Daniel.

    Wer die eigenen Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird schon bald damit das Feld seines neuen Herren bestellen.

  • Hallo Daniel,


    ich häng gerade begeistert auf Deiner Seite fest...


    :respekt: :wiegeil: :respekt: :wiegeil: :respekt:

    Ach was muss man oft von bösen
    Lampen hören oder lesen!
    Flamminferno, Mischrohrglühn,
    Lampenvirus, Brennstoffseen...
    Doch das alles ist ein Klax
    für den Freund der Petromax.

  • Hallo Steffen (Banana...)


    ja es gibt schon einige Freaks :thumbsup:.
    Aber das ist wohl überall so. Bei den mit der Lampenmacke
    gibts welche, die stellen sich Straßenlaternen in die Stube, und
    bei den Motorenleuten gibts welche, die kaufen siche eine Dampfmaschine
    mit 2,5m Schwungraddurchmesser und bauen ein ganzes Haus drumherum.


    Wie schön were es einfach nur Schach (oder so) zu spielen...
    aber das wäre zu einfach. Im Motorenforum sind die wirklich
    interessanten Bereiche nicht öffentlich. Das betrifft insbesondere
    die Restaurationstagebücher (absoluter Wahnsinn).
    Ich hab ja auch so einen kleinen Briefbeschwerer von 1923.
    Der soll mal mit dem Gleichstromdynamo 110V für meine
    Lampen erzeugen. Absolutes Highlight (hihi) wird aber irgendwann
    mal die Kombination von Gleichstrom und Feuer in Form einer
    originalen Lichtbogenlampe (hier suche ich schon seit über 15 Jahren ohne Erfolg).


    Aber mal zurück zum Thema: Das "Lämpsche" ist wohl mittlerweile in Delhi angekommen,
    und ich nutze die Zeit zur Informationssammlung. Dabei ist mir aufgefallen, das viele
    834er und auch andere einen anderen Tankverschluss haben als auf den Ersatzteilzeichnungen
    zu finden. Siehe Bild. Ist das original? Und auch nochmal zurück zum Tonbrenner:
    wie kritisch ist hier die Beschaffung?


    Gruß Daniel

  • Hallo Rolf,


    danke für das Bild. Der Verschluß entspricht wohl der Variante welche die Ersatzteilliste zeigt.
    Hat das Entlüftungsschräubchen Innen- oder Außengewinde? Wenn man die Bildersuche beim
    "großen G" bemüht, findet man hauptsächlich die andere Variante. Ist Deine Lampe ein
    Reimport aus Indien?


    Gruß Daniel.

    Wer die eigenen Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird schon bald damit das Feld seines neuen Herren bestellen.

  • Hallo Erich1,


    die Selbstanfertigung ist sicherlich eine Option, aber ich hoffe
    doch, das es eine einfachere Lösung (Bezugsquelle) dafür gibt.


    Es gibt ja auch bei den BW Laternen die Option
    mit einem Edelstahlbrenner. (CNC gedreht).


    Die Variante Ton würde ich (falls es
    auf 100% original rauslaufen sollte)
    auch nicht fürchten, da ein Zugang
    zu einem Brennofen verfügbar wäre.
    Mir macht da aber die technologische
    Unsicherheit - Schrumpfungsfaktor Gewinde -
    ein wenig Angst, da ist sicherlich einiges an
    Grundlagenkenntnissen bei technischen Keramikartikeln
    notwendig.


    Mit Speckstein die Lösung klingt gut,
    hab ich selbst schon bearbeitet
    (Pferd für die Tochter geschnitzt).
    Das Gewinde kann man sicherlich auch auf der
    Drehmaschine per Wechselräder schneiden,
    aber ist Speckstein den ausreichend temperaturbeständig?
    Der Tonkörper glüht ja bei vielen Lampen die ich gesehen
    habe nach dem Verlöschen sogar nach.
    hast Du da eigene Erfahrungen?


    Gruß Daniel.

    Wer die eigenen Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird schon bald damit das Feld seines neuen Herren bestellen.

  • Hi Daniel.
    Vom Manometer und vom Pumpenknauf mit arretierung,müste deine lampe Vorkrieg sein.
    Ich habe einen "normalen" px Manometer, und einen knauf mit bajonett Verschluss .
    Das wäre Nachkrieg .
    So wurde es mir mal gesagt.
    Auch am "Nummerschild" soll man es erkennen.
    Ich hab mir ne 250er Mischkammer mit dem Gewinde des Mischrohrs drehen lassen.
    Um auf das Maß von 75mm zu kommen.
    Das siehst du auf dem Foto.
    Ich kann dir aber nicht mehr sagen,welches Gewinde es war.
    Auf jeden Fall was exotisches.
    Gruß Thomas



  • @ SteffenG:


    dann kennst Du vieleicht auch die Werkstatt von Lutz Neuman in Cursdorf?


    Erich1:


    wow 30% das ist ne ordentliche Bandbreite. Würde also nur funktionieren,
    in dem man einen ähnlichen Probekörper von der Mischung brennt und den genauen
    Schrumpf der Mischung nach dem Brennen ermittelt.


    Das Gewinde braucht man vieleicht gar nicht mit anzuformen,
    sondern kann man nachträglich schleifen - na mal sehen,
    ist auf jedenfall in die Ideensammlung mit aufgenommen.
    Nach feuerfesten Ton hab ich schonmal gegoogelt - das ist spotbillig.


    Aber die Sache mit dem Speckstein geht mir nicht aus dem Kopf.
    Ich werde mal am Wochenende den Rest vom Speckstein suchen
    und einem Hitzetest im Glühofen unterziehen. Hast Du eine Ahnung,
    über welche Temperaturen wir im Bereich um die Austrittsbohrungen
    reden (ist wohl die heißeste Stelle)?


    Thomas


    vielen Dank für die Bilder. Sollte es in Ermangelung des originalen Tonbrenners
    bzw. seiner Nachfertigung unlösbare Probleme geben, gefällt mir diese Lösung
    mit am Besten. Bleibt bei dieser Lösung die originale Düsenbestückung erhalten?



    @all: ich habe jetzt schon einiges gelesen, mir ist aber immer noch nicht ganz klar
    in welchen Bauteilen (Rohren ect. )überall Filtergaze eingebaut ist (auch im Verdampfer?)
    und hat ggf. jemand ein Bild vom Anzündröhrchen unterhalb der Vorwärmschale?
    Das ist wohl aus Keramik. Mich interessiert ob es ein seitliches Loch hat welches in Richtung
    Glühstrumpf zeigt.


    Gruß Daniel.

    Wer die eigenen Schwerter zu Pflugscharen schmiedet, wird schon bald damit das Feld seines neuen Herren bestellen.

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  • Hallo zusammen,
    also ich weiß ja nicht warum man bei der Restauration "das Rad neu erfinden" soll.
    Vorkriegs-Tonbrenner mit kleinem Gewinde gibt es zwar nicht mehr, aber nur wegen der Authentizität gleich neue zu schnitzen wäre und war mir bei der Restauration meiner Klaebisch doch zu aufwendig.
    Letztlich hab ich mich für einen einfachen Adapter (dank Januch) vom Mischrohr auf eine noch gut erhältliche 250er Mischkammer und einen Tonbrenner neuer Bauart entschieden.
    Die Lampe läuft damit optimal (mit Org.-Düse) und von aussen sieht man das eh nicht.


    Auf der Drehmaschine kein Problem herzustellen, und wenn der Tonbrenner mal kaputtgeht einfach austauschen (Den gibt es m.W. sogar als Oxidkeramik-Ausführung hier im Shop)


    Und 250 Stahl-Düsen (aus bestem C45-Werkzeugstahl) gibt es auch noch ein paar, wenn auch sehr aufwendig herzustellen, weil die Sch...- Minibohrer sich meistens nach der 3ten Düse verabschieden und sauteuer sind.


    Aber lass die Lampe doch erst mal ankommen, dann ist während der restlichen Restauration noch genug Zeit dich für das richtige zu entscheiden.


    Filtergaze ist üblicherweise an folgenden Stellen verbaut:
    -Im Steigrohr des Tanks, ca 15mm lang
    - Im Vergaser, unter der von aussen zugänglichen Schraube auf einem Dorn aufgewickelt und ca 60-70mm lang.


    -In der Düse, ein ca 4mm langes Stück im großen Durchmesser


    Gruß Jo