Phänomen nachlassender Lichtleistung trotz freier Düse

  • Liebe Leuchtende und Erleuchtete,


    folgende noch unerklärbare Beobachtung habe ich bei meiner Petromax HK500: wenn ich nach 10-15 Minuten rauschenden Leuchtens kurz das Griffrad hoch und wieder runter bewege (nicht zu langsam und nicht zu schnell), also wie bei gegebenem Anlaß zum Nadeln, habe ich danach wieder helleres Licht. Geschätzt würde ich sagen, daß der Unterschied ähnlich einer Druckanhebung von knapp über 2 bar auf 3 bar sein könnte, wenn ich den subjektiven Helligkeitsunterschied betrachte. Tatsächlich bin ich meist zwischen 2,5 und 3 bar, also kurz vor Maximaldruck. Das Dunklerwerden geschieht so schleichend und im Zeitraum von 10-15 Minuten, daß es nicht auffällt, mir allerdings irgendwann das leisere Rauschen und indirekt an heller Wand betrachtet der Helligkeitsunterschied auffällt.


    Um voreilige Thesen und Irrtümer etwas auszubremsen: die Düse ist komplett frei, der Vergaser auch, selbst den Tankinhalt habe ich geleert, gesichtet und gefiltert, es befinden sich keinerlei Rückstände oder Ablagerungen im Vergasertrakt, die eine Düsenverstopfung verursachen würden. Ich habe den noch relativ neuen Vergaser sogar bereits ein zweites Mal lange mit Zitronensäure und im Ultraschallbad ausgiebigst gereinigt - neben dem üblichen leichten Rußwässerchen war alles frei und es können keinerlei Verkokungen darin sein, er ist neu und hat kaum 20 Betriebsstunden hinter sich.


    Ich behaupte, daß alleine durch das kurze Löschen und neu Anzünden durch Wiederaufdrehen die volle und normale Lichtkraft erreicht wird und nicht durch das Nadeln und damit Freistoßen einer vorher verstopften Düse. Was noch auffallend ist, daß ich ein permanentes leicht stechendes Müffeln habe bei einem Leuchtstoff, mit dem eine andere PX völlig müffelfrei läuft, aber keinerlei Undichtigkeit ausmachen kann. Überwurfmutter ist fest angezogen, keinerlei Rauch oder gar Flämmchen, Tonbrenner und Mischkammer sitzen wirklich fest und ich sehe beim regelmäßigen Sichten von unten bis unter die Haube schauend im Betrieb keinerlei Rauch oder etwas, das hier auf Undichtigkeiten hindeuten könnte. Die Düse sitzt ebenfalls fest, sogar die Vergaserkante habe ich vorsichtig mit einer Sandfeile ganz glatt gefeilt, daß die Düse auch wirklich völlig plan festgezogen werden kann. Selbst die Düsenoberfläche wurde vorsichtig gefeilt, um einen möglichen Grat durch schlampige Bohrung zu beseitigen, der den senkrechten Strahl stören würde. Mischrohrabstand ist tippitoppi und die Düse zeigt zentriert in die Mitte des Mischrohres. Obwohl ich mittlerweile die Tücken von subtil versteckten Undichtigkeiten kenne, bin ich am rätseln.


    Kennt jemand von euch Langzeiterfahrenen das von mir beschriebene Phänomen, daß die Helligkeit ohne eine ursächliche Druckverminderung schleichend nach 10-15 Minuten sichtbar abnimmt ohne daß es sich um eine Verstopfung der Düse handelt und keinerlei Ablagerungen oder Verstopfungen im Vergaser vorliegen und durch einmaliges Drehen des Griffrades sofort wieder die normale Lichtleistung da ist?


    Ich hoffe, ich habe mich nicht zu umständlich ausgedrückt. Ich werde jetzt trotzdem mal eine andere Mischkammer einsetzen, wobei mich an der ganzen Sache zwar auch das etwas penetrante stechende Müffeln stört, aber viel mehr noch: warum wird das Ding schleichend langsam nach 10-15 Minuten dunkler, bis ich ein Mal wie zum Nadeln das Griffrad drehe?


    Vielen Dank für eure Anteilnahme und Hilfe,


    Florian.

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • Hallo Willi,


    sapperlott, drauf bin ich noch gar nicht gekommen und das leuchtet sogar mir ein, daß das hinhauen könnte! Dann hätte ich also doch noch einen Grund, das etwas zu weit eingedrehte Vergaserunterteil noch mal auszubauen...


    ...ärgerlich ist nur, daß es eigentlich bei nicht mal 20 Betriebsstunden und tadellos sauberem Tank(inhalt) sowie stets gefiltertem (!) Leuchtstoff keinen Grund gibt, daß das Sieb zugesetzt sein kann. Allerdings habe auch ich bereits Erfahrungen mit nicht gerade im Idealzustand befindlichen Neu- bzw. Ersatzteilen gemacht... ich denke da an ein Manometer, das glatt 1 bar zu wenig anzeigt und wenn man es aufschraubt einen denken läßt, es habe ein paar Jahre auf dem Meeresgrund gelegen... aber ein Neuteil!


    Gut, dann werde ich also das nicht von mir eingeschraubte Vergaserunterteil, das nicht mal 20 Leuchtstunden in Betrieb ist, rausdrehen und das Sieb inklusive Vergaserfußventil sichten.


    Vielen Dank für den Hinweis,


    Florian.

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • So,


    aufgeschraubt und nachgeschaut: das Sieb im Vergaserfußventil war einwandfrei und somit frei von Rückständen, das Ventil ist neuer zweiteiliger Bauart, also nicht mit einteiliger Gummiaufdrückfläche, ich werde aber morgen nach kompletter Vergaserreinigung im Ultraschallbad sicherheitshalber ein anderes Vergaserfußventil nebst Sieb einbauen, auch wenn ich nichts Auffälliges sehen konnte, was das beschriebene Phänomen begründen könnte. Einzig das Ventil saß ein klein wenig schief auf die Feder gesteckt, aber ob das dazu geführt haben könnte, daß es nicht voll geöffnet hatte und wieder ein wenig zu ging...


    ...Führungsstange und Exzenter waren jedenfalls von mir absolut einwandfrei eingestellt und ich hatte mich davon überzeugt, daß das Vergaserfußventil bis Anschlag aufgedrückt wird.


    Florian

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • Hallo Florian,


    probiere das ganze mal ohne Düsennadel. Wird die Lampe dann immer noch heller nachdem du das Handrad betätigt hast?
    So kannst du den Fehler weiter eingrenzen...


    Gruß


    Frank

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    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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  • Wenn du dir so sicher bist, das die Düse nicht zugesetzt sein kann, dann schraube die Nadel raus. Es könnte auch sein, das der untere Teil der Nadelstange nicht richtig eingestellt ist, evtl. öffnet das Ventil dadurch nicht richtig. Zum Müffeln, es könnte sein, daß die Lampe zu wenig Luft bekommt, also das Mischrohr höher stellen. Evtl. passt auch der Innenmantel nicht richtig und es zieht Abgas ins Mischrohr.

    Gruß, Markus.

  • Moin,


    -Welcher Brennstoff?
    -Vergaser mit oder ohne Wendel?


    Ich selbst hatte bei einem Univergaser ohne Wendel genau solch ein Problem.
    Alle 15 min. musste ich das Handrad um 90 Grad drehen und danach war die
    Lampe deutlich heller. Man konnte nach dieser Drehbewegung sofort ein
    stärkeres Strömungsgeräusch im Mischrohr feststellen.


    Grund war ein zugesetzter Vergaser im Bereich der oberen Gestängeführung. Durch das drehen
    am Handrad konnte man diese Verstopfung kurzfristig beseitigen.
    Nach einer gründlichen reinigung des Vergaseroberteils mit einem Stahlseil war alles wieder
    in Ordnung. Die Gestängeführung hatte ich dann später etwas aufgebohrt, damit war das
    Problem deutlich entschärft.


    Damals hatte mich irritiert, dass ich erst 10 Betriebststunden vorher den Vergaser gereinigt hatte.
    Wahrscheinlich hatte ein schlechter Brennstoff den Vergaser so schnell zugesetzt.
    Wichtig ist eine gründliche Reinigung des Vergasers mit mechanischen Werkzeugen.
    Dazu empfehle ich immer ein Stahlseil in maximaler Stärke.


    Ein Vergaser mit Wendel, welche aber verstopft ist, wird sehr warscheinlich die gleichen
    Symtome zeigen.


    Gruß Thomas

  • Danke für die vielen nützlichen Hinweise!


    Ich habe gerade den kompletten Vergaser - Unter- und Oberteil - intensivst mit Zitronensäure, Soda, Seifenlauge, Wasser und Spiritus gereinigt und mit fast allen dieser Zusätze im Ultraschallbad gehabt. Er muss jetzt tippitoppi sauber sein wie nie zuvor und es waren auch nur die üblichen winzigen Rußstaubfahnen, aber keinerlei größere Partikel, vorzufinden. Es handelt sich selbstverständlich um den typischen HK500-Vergaser mit Wendel, aktuelle Bauform und wie beschrieben so gut wie neu. Genau das könnte leider nach meinen bisherigen leidvollen Erfahrungen ein Manko sein.


    Was mir auffällt: die Verengung für die Führungsstange im oberen Vergaseroberteil scheint tatsächlich etwas enger zu sein, wenn ich den mit meiner BW-PX älterer Produktion vergleiche. Hier könnte tatsächlich eine Engstelle sein. Ich werde jetzt noch mal mechanisch da durch gehen. Ich habe bisher nur Grilli und aktuell den hochreinen Leuchtstoff von Höfer drinnen gehabt, da kann, war und ist nichts an Ablagerungen vorzufinden, zudem filtere ich (war als Experiment gedacht) vor jedem Einfüllen den Leuchtstoff noch mal durch einen Papierfilter. Selbst beim Auskippen eines halbvollen Tanks kommt sauberstes absolut partikelfreies Leuchtwässerchen raus. Es kann also wirklich nicht an einer Verunreinigung oder minderqualitativem Leuchtstoff liegen.


    Zudem werde ich Düsennadel und Düse tauschen. Bei den Düsennadeln kann ich mir dann eine Bauform aussuchen: jede hat eine andere (Gesamt-)Länge und Formung des Aufnahmekörpers. Auch hier tippe ich auf einen potentiell abgeleiteten Düsenstrahl. Ich habe bisher keinen Laser und nicht bei abgenommener Haube kontrolliert, ob die Düse sauber und komplett in das Mischrohr strahlt. Auch hier tippe ich mittlerweile auf eine potentielle Störquelle, klein, aber groß genug, um für ein permanentes penetrantes Müffeln zu sorgen. Zudem bin ich mir fast sicher, beim Ersteinsatz mit anderer Düse zumindest kein Müffeln dieses Ausmaßes gehabt zu haben.


    Die Engstelle am oberen Ende des Vergaseroberteils scheint mir eine Störstelle zu sein. Das deckt sich ziemlich mit dem, was Wüstenfuchs schreibt. Ich hätte noch ein paar andere Vergaser hier und werde noch mal optisch vergleichen. Daß die Führungsstange am oberen Ende zur Düsennadel hin stets etwas schwärzlich verkohlt aussieht, ist zumindest für mich logisch und bisher normal.


    Okay, vielen Dank erst mal, ich bin als Optimierungsfreund guter Dinge, solch einem inakzeptablem Dauerzustand entschieden entgegenzuwirken. Andere würden sagen "Aber sie leuchtet doch!", ich sage "Aber sie leuchtet nicht so, wie sie kann... und auch sollte!".


    Florian

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • Hallo Florian,


    Die Wendel wird im Zitterbad nicht wirklich sauber... besser alten Bowdenzug und Akuschrauber
    Versuche mal ob du den Draht komplett durch die Wendel schieben kannst.
    Sitzt die Wendel zu, kann sich das genau wie bei Thomas auswirken.
    Die Verjüngung oben im Vergaser für das Nadelgestänge soll auch nicht zu viel Spiel haben, weil sonst das Gas diesen Weg nimmt und nicht, wie es soll, durch die Wendel strömt.


    Thomas Wüstenfuchs sprach von einem geraden Univergaser!


    Gruß


    Frank

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    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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  • Wichtig ist eine gründliche Reinigung des Vergasers mit mechanischen Werkzeugen.

    Geschehen?
    Zu mir sagte mal ein Lehrherr: "Dreck mußte nafassen. Nicht nur angucken."
    Damit meinte er, daß man da auch mit der Hand ran muß, mit einer einer Bürste verlängert ...


    Du solltest auch mal versuchen, die Wendel selbst mechanisch von innen zu putzen. Mit einem aufgedröselten Draht (Bowdenzug einer Fahrradbremse z.B.).
    Selber habe ich diese Erfahrung noch nicht gemacht, aber hier haben User schon darüber berichtet, daß selbst oder gerade bei funkelneuen Vergasern sich die Wendel zugesetzt hatte. Die Gründe hierfür zu eruieren, würde den Rahmen sprengen, aber die Tatsache daß, reicht ja erstmal.


    Mischrohr und Abstand ...
    Kann auch Einfluß aufs Leuchtverhalten, samt Möffeln haben.
    Ohne jetzt überhaupt aufs "Venturi"-Gedöns im Detail einzugehen, sei eins gesagt, nämlich daß alleine dort schon so viele Faktoren an, im und hinter dem Mischrohr Faktoren zusammen kommen, die jeder im Einzelnen Einfluß aufs Leuchtverhalten nehmen, daß man darüber schon eine Stunde oder länger referieren könnte.
    Ausprobieren ist die Devise - jede Lampe geht anders, stelle 20 Maxen nebeneinander und Du wirst sehen. Warum? Darum!
    Wäre auch mal ein Thema für ne Doktorarbeit eines Philosophen oder so.


    Die "alten" Mischrohre haben ein Paddel, im Laufe der Zeit waren da versch. "Versionen" verbaut.
    Man hielt es bis vor "kuzem" für sehr wichtig. Neuerdings haben die aktuellen Mischrohre keine Paddels mehr verbaut. Warum? Darum!
    Aber falls Deine Lampe kein Mischrohr mit Paddel hat, baue mal eins mit Paddel ein und probiere aus.


    Die 14,2 mm beim Mischrohrabstand sind ein Näherungswert, sage ich mal. Er ist nicht unerbitterlich in Granit gemeißelt.
    Auch hier kann man mit den Abständen variieren, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Geht auch bei laufender Lampe. Wenn man die Haube wegläßt, die Feststellschraube nicht zu fest anknallt und an den Hitzeschutz für die Hände, samt entsprechendes Werkzeug denkt.


    Die Engstelle im oberen Bereich, dort wo die Wendel sitzt, ist schon mit Absicht dort. Denn das Medium, welches später durch die Düse soll, möchte ja zuerst durch die Wendel geleitet werden. Je nach Stellung der Nadelstange samt darauf sitzender Nadel, kann mal mehr oder mal weniger durch die Wendel bzw. geradeaus direkt zur Düse geleitet werden. Da spielen nur ganz wenige Zehntel Millimeter oder noch weniger eine Rolle, aber in der Relation zu dem, was aus der Düse strömt, mag das schon "gewaltige" Auswirkungen haben.


    Und zu den Tankverschlüssen der Petromax mit dem integrierten "Manometer" ... vergß es einfach, hier anzunehmen, das wären zuverläsige Instrumente. "Schätzeisen" sind das, mehr nicht. Wenn man aber mitdenkt, weiß man auch warum das so sein muß.


    Bei allem, was ich inzwischen mit und über die Petromaxen erlebt und gelernt habe, ist mir eins klar geworden: Es ist nicht zu erwarten, daß eine Petromax exakt, wie die andere, die neben ihr steht, gleich hell, gleich laut usw. leuchtet, im Vergleich zu einer elektrischen Lichterkette oder einem LED-Stripe.
    Was nicht heißen soll, daß man nicht versuchen sollte, das Optimum heraus zu kitzeln.
    Die Petromax ist halt was lebendiges, hat eine Seele ...



    Fast schon merkwürdig, aber Tatsache, daß Lampen alá Hasag, DDR-Mewas, englische Vergaserlampen oder z.B. die Colemänner weitaus komplikationsloser zu betreiben sind. Beinahe schon langweilig ...


    Trotzdem ... gut geling's, freue mich schon auf Deine weiteren Berichte!


    :rauch::done::rauch:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Florian: Die Engstelle im Petroleumvergaser ist beabsichtigt, damit der Großteil vom Petroleum über die Wendel läuft und entsprechend stärker erhitzt wird. Der Univergaser hat diese Wendel nicht, dementsprechend kann man hier etwas größer aufbohren. Heißt: beim Petroleumvergasr nicht aufbohren!
    Mal mit Bild: https://www.pelam.de/articles.php?tPath=22_37
    Zum Manometer, das kann man kalibrieren: http://petro.wikia.com/wiki/Manometer_kalibrieren

    Gruß, Markus.

    Einmal editiert, zuletzt von Schmiddla ()

  • Abermals danke für die Tipps und Hinweise! Ich hatte gestern so gut wie gar kein Müffeln mehr, dafür besteht aber nach wie vor das beschriebene Phänomen...


    ...beim Test im Wasserbad zeigte sich doch tatsächlich, daß die Vergaserverbindung an der Überwurfmutter ganz leicht undicht war: nur kleine Bläschen stiegen auf, also wohl zu wenig, um während des Leuchtens optisch aufzufallen. Ich mußte die Kupplung etwas mit der Sandfeile nacharbeiten, um ein möglichst weiches und gleichmäßiges Zusammenpressen zu ermöglichen. Übrigens auch gut daran erkennbar, daß sich das Oberteil auch bei schon festem Anzug nicht ruckartig, sondern ganz weich verdrehen läßt. Auch Düse und Nadel habe ich mal getauscht, wobei ich es schon erstaunlich finde, daß ich beim Wechsel einer Nadel das Führungsgestänge neu einstellen muß, weil bei ca. 10 Düsennadeln jede eine andere Gesamtlänge sowie Länge des Nadeldrahtes hat... kein Kommentar!


    Der Vergaserwendel muß offen sein, da ich beim Durchspülen mit Spiritus regelmäßig mitbekomme, wie er nach kurzem in den Wendel läuft und auch wieder aus diesem hinaus. Gut, vielleicht läuft er nur in eine Richtung bis zum Stop... jetzt wäre natürlich eine röntgenologische Untersuchung des Wendels sinnvoll, ob der einen Engpaß oder sonstiges hat. Bei meinen bisherigen qualitativen Erfahrungen kann ich mir da sofort einige Unregelmäßigkeiten imaginieren...


    ...ganz erstaunlich war gestern auch, daß ich nach ca. 20 Minuten und meiner Meinung zu schwacher Lichtleistung das Handrad gedreht habe, sofort ein viel lauteres Rauschen hatte, dann aber in ungefähr 20 Sekunden ganz langsam Lichtstärke und Farbe von einem leichten Rotstich zu gleißendem Weiß mutierte, also schleichend. Ein spannendes und noch nicht da gewesenes Schauspiel!


    Florian

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • Ok. Probiere es so. Tausche die Vergaseroberteile deiner beiden Lampen untereinander. Wenn der Fehler mitwandert, hast du das fehlerhafte Bauteil. Sollte er nicht mit wandern, mache mit dem Innenmantel weiter, fann mit dem Vergaserunterteil usw. So kannst du den Fehler eingrenzen.

    Gruß, Markus.

  • weil bei ca. 10 Düsennadeln jede eine andere Gesamtlänge sowie Länge des Nadeldrahtes hat... kein Kommentar!

    ... Auswirkungen der "Geiz-ist-Geil"-Epoche - Chinesien läßt grüßen! :juggle:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Habe ich das richtig verstanden, an der Überwurfmutter vom Vergaseroberteil tritt bei gefülltem Tank Luft aus? In diesem Fall hätte das Steigrohr vom Vergaserunterteil ein en Riß, oder die Lötnaht undicht. Da kann es natürlich auch zu Fehlfunktionen kommen, da ein Luft Brennstoff gemisch nach oben transportiert wird, welches immer magerer wird, je leerer der Tank wird. Auch würde die Lampe recht schnell Druck verlieren.

    Gruß, Markus.

  • Das hast Du falsch verstanden, Markus! Die Verschraubung Vergaserober-/unterteil war's, die war im Wasserbad bei leerem Tank und Maximaldruck 3 bar trotz festem Anzugs der Übermutter leicht undicht und nicht dicht zu kriegen, bis ich mit der Sandfeile an die Kupplung am Oberteil bin und etwas glättend nachfeilen mußte. Wohlgemerkt an einem neuen Vergaser, der nicht mal 20 Betriebsstunden hinter sich hat, und auf diese Weise erst mal fit gemacht werden muß.


    Die Eichung des Manometers habe ich bereits an anderer Stelle vorgenommen, da meine andere PX statt Rapid ein ungewohnt genau gehendes Manometer hat und ich dadurch einen guten Vergleich habe. Also hat sie hier ein genau geeichtes bekommen, das werkseitig ausgelieferte neuwertige war kaum mehr einzustellen. Ich habe das mal mit einem älteren BW-Manometer-Innenleben verglichen... ich möchte mich hier nicht zu sehr über die aktuelle Qualität auslassen, bin aber jemand, der noch nicht so lange dabei ist und in einer Häufung auf wirklich haasrsträubende Patzer und Schlampereien trifft.


    Klar, ich könnte jetzt ganz analytisch vorgehend wilde Tauschaktionen von Vergaserober- und -unterteilen machen, wobei meine andere Leuchte grandios gleißend helles Licht produziert und wir kennen ja den Spruch "Never touch a running system!".


    Ich darf jetzt noch mal die Erfahrenen unter euch fragen: angenommen, der Vergaserwendel wäre übelst zugesetzt, was auch nicht mittels Durchspülen mit Spiritus zu orten wäre, da ich ja nicht wirklich mitbekomme, ob der durch oder nur wieder an derselben Stelle raus in den Hauptstrang zurück läuft...: wie würde sich das genau in der Praxis auswirken? Also zu wenig Erhitzung und Durchgangs-Engpaß, da der Hauptweg am Nadelgestänge vorbei gewollt eng gehalten ist? Trifft das auf mein beschriebenes Phänomen zu, daß im Zeitrahmen von 10-15 Minuten die Lichtleistung langsam und kontinuierlich abnimmt?


    Florian

    Petromax HK500 Aladdin 23 Vintage Duplex Lempereur & Bernard Zentralluft

  • Hall Florian,


    hast Du mal das gemacht was ich in Beitrag 5 geschrieben habe?
    Wird die Lampe dann immer noch heller nach Handradbetätigung liegt das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an einer verstopften Wendel, oder an schlechter Spritzufuhr.
    Ändert sich nichts nach Handradbetätigung verrußt die Düsenbohrung während des Betriebs.
    Ist das der Fall gilt es rauszufinden warum.


    Gruß


    Frank

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    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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  • Florian: Klar kann sich ein zugesetzter Vergaser so im Betrieb in Szene setzen. Abhilfe schafft ein ordentliches Reinigen oder der Austausch. Um eine systematische Eingrenzung des Fehlers kommst du nicht herum. Klar können wir dir hier zig Möglichkeiten aufzeigen, die zum Ziel führen können. Die erfolgsversprechensten sind alle hier aufgeführt. Jetzt liegt es an dir irgendwo anzufangen und die Möglichkeiten auszuprobieren. Leider sind die Maxen nicht wirklich präzise gefertigt, die Teile passen nur bedingt zusammen, sind leider nicht immer qualitativ hochwertig. Können wir aber leider nicht ändern. Wir können versuchen dir hier aufs Pferd zu helfen, vor dir in die Knie gehn, wird es wohl eher nicht.

    Gruß, Markus.

  • Sorry fürs OT, aber mir war gerade danach, weil der Ausspruch des Schweigens über die Fertigungsqualität fiel ...


    Diese Lampen, speziell die Petromax, sind Gerätschaften, die man vor rund 100 Jahren entwickelte, mit der damls zur Verfügung stehenden Technik und so gut hergestellt, wie es eben ging und auch ausreichte.


    Man begnügte sich damit, autark sein zu können und ein stärkeres Licht zur Verfügung zu haben, als mit Dochtfunzeln.
    Auch die Brennstoffqualität war eine andere, und sicher auch schwankend, wie sämtliche Rahmenbedingungen zu der Zeit.
    Damit so ein Teil einigermaßen rund lief, tiftelte man eben herum, bis was ging.


    Ein Internetforum stand nicht zur Verfügung, wo man sich 1.000 Tipps aus aller Welt holen konnte und/oder Ersatzteile zu ordern möglich war.
    Es ging um Licht, nicht um Kult und auch nicht um digital messbare Parameter.
    Licht oder keins, bastig.
    :besserwisser:


    Und jetzt zu uns, die Beleuchter aus Langeweile oder um des Lifestysles willen:
    Richtig in Mode kamen die Dinger doch erst im letzten Drittel des vorigen Jahrtausend.
    Aber weil die Herstellung, samt der Lohnkosten hierzulande sämtliche Kalkulationen erschwerten, weil sie sonst unverkäuflich geworden wären, verlagerte man schon seinerzeit die Produktion in ein (europäisches) Billig-Lohnland.
    Irgendwann war aber auch dort der Ofen aus und es war still um die Petromax.


    Außer die Chinesen, die schon eine Weile das Ding nachbauten, billigst, weil sich arme Leute, die sowas nicht aus Kult, sondern aus purer Lebensnotwendigkeit kaufen und bezahlen müssen, ohne die 08-15-Bank24.com als Kreditgeber.
    Davon schwammen halt auch einige Anchors&Co zu uns herüber ...
    Petromaxen gab es, wenn überhaupt, nur wenige, z.T. aus alten BW-Beständen - ansonsten Funkstille.


    Bis dann eines Tages
    der heutige Inhaber der Marke Petromax (Jonas Taureck) per Zufall auf die Idee kam, die Petromax-Lampen wieder auf unseren Kontient zu holen, sprich neu aufzulegen und zu vermarkten. Aber so, daß sie noch Petromaxen sind ...


    (Wahrscheinlich nicht nur) Vermutlich gefertigt bei einem Hersteller in China, der den Weltmarkt mit eben der "chinesischen" Nachbauten, aber in etwas besserer Qualität (und auch a weng teurer) beliefert.
    Woher soll dennoch also eine Qualität herkommen, die in etwa gleich dem ist, wie sie die Petromaxen aus der Produktion in deutschen Landen mal besaßen, aber zu einem noch "bezahlbaren" Preis?
    Gehen würde das sicherlich, aber dann würde so eine PX mindestens das Doppelte vom aktuellen Preis kosten ...
    Siehe die vergoldete Coleman für schlappe 300 Öcken, die schon seit zig Monaten in der Bucht dümpelt.


    Für einen Kaufmann, der vom Umsatz, der sich aus Stückzahlen generieren soll, wahrscheinlich ein totgeborenes Kind, eine Petromax in excellenter Qualität mit null Fertigungdtoleranzen für schätzungsweise 300 bis 400 Euro auf den Tresen zu stellen - oder?


    Zumal die Technik selbst, aus einer Zeit stammt, die noch vor dem 1. Weltkrieg lag und weitgehenst bis heute so übernommen wurde.
    Da ist es nunmal letzten Endes an dem, der eine Lampe aus aktueller Produktion mit einem aus den 60/70ern vergleichen und betreiben will, das allerletzte Feintuning in eigener Regie und mit viel Geduld zu bewerkstelligen ...
    Meine ich
    und bitte gleichzeitig um Verzeihung,
    daß und wenn ich mit meiner Meinung nicht bei jedem User auf Wohlwollen stoße!


    :rauch:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |