Abdichtung Düse

  • Hi,


    bei einer meiner Petromax Lampen neigt die Düse recht häufig zur Undichtigkeit. Ich hatte die Idee mit Ofenschnurkleber einzukleben. Funktioniert das vernünftig oder ist das eher eine schlechte Idee? Wie würdet ihr das Abdichten? Das ständige nachziehen - ich hab die Sorge, dass ich irgendwann die Düse abreiße, weil das Material ermüdet ist.


    Viele Grüße SBB

  • moin,
    ich nehme zum fixieren der düsen kesselkit aus dem
    baumarkt. den kit mit etwas wasser verdünnt auf das
    gewinde pinseln. dann eindrehen u. die überschüssige
    kitmasse abwischen.
    düse mit einem zangenschlüssel gut anziehen. dann
    sitzt die düse für lange zeit fest.


    gruss
    thomas

  • Ok, vielen Dank schonmal. Das Zeug scheint sehr fest zu sein, wie genau verdünnst du es?

  • moin,
    ich öffne eine flasche bier und trinke sie leer.
    dann nehme ich den nicht mehr benötigten kronkorken
    und gebe etwas kesselkit hinein.
    mit einem kleinen pinsel mische ich tropfenweise wasser
    dazu, bis die masse gut auf das gewinde streichbar ist.
    einfach mal antesten. da bekommt man für die dosierung
    schnell ein gefühl.
    alles weitere wie oben beschrieben.


    gruss
    thomas

  • Bier trinken, klingt verlockend! :-) Vielen Dank für die Beschreibung. Damit sollte ich das hinbekommen.


    Ich würde die Düse auch wieder abbekommen, wenn ich sie mal wechseln muss etc. Wenn ich den Kit verwende, muss ich beim wechseln der Düse den Vergaser von innen komplett reinigen, da ja vielleicht Reste des Kits nach innen fallen beim herausdrehen?


    Habe gehört es gibt auch Kupferdichtungen, die man dazwischenmachen könnte. Gesehen habe ich die selbst aber nicht, nur auf YouTube gesehen, wo das jemand gemacht hat. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich besser wird, da ja durch die Temperaturunterschiede sich nach wie vor das Gewinde löst. Hast du da mal was gehört/getestet?


    Ich habe grad irgendwo im den Threads gelesen, dass jemand eine Paste aus Kernseife verwendet. Hast du damit Erfahurngen?



    Gruß
    SBB

  • moin,
    bisher waren zu wartungsarbeiten die düsen immer
    lösbar. beim herausschrauben sollte man die düse nach
    unten halten. dann folgen abgelöste kitreste der schwerkraft
    und fallen auf die werkbank. beim rausdrehen der düse bei
    etwas wiederstand wieder leicht zurückdrehen. dadurch geht
    das gewinde wieder "frei"
    kitreste im düsengewinde können mit einer messingdrahtbürste
    ausgebürstet werden.


    eine zwischengelegte dichtung (kupfer) ist festigkeitsmässig
    immer von nachteil, da sich das drehmoment auf eine zusätzliche
    fläche verteilt. da wird mal eben die haltekraft halbiert!


    mit schmierseife zum sichern habe ich keine erfahrung.


    btw:
    das bier ist mein arbeitsbeschleuniger. ich muss die lampe
    fertighaben, bevor der alkohol wirkt und ich vor der werkbank
    umfalle ;-)

  • Bei solchen Kandidaten ist häufig die Dichtfläche krumm. Diese bringe ich mit einer Feile in Ordnung und senke den Anschnitt vom Gewinde nach. An der Düse kann die Dichtfläche auch unebenen sein, auch die kann man mit Dreikankfeile und Bohrmaschine nacharbeiten. Im schlimmsten Fall ist ein kleiner Riss im Vergaser, den kann man probieren hart zu verlöten und das Gewinde neu zu schneiden.

    Gruß, Markus.

  • Also, eine Feile ist meist schon zu viel des Guten. Glasplatte 600 und 1000 Nass reichen auch. Und danach einmal richtig festdrehen.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Würde es funktionieren einen Abziehstein zu verwenden? So 2000-3000 Jis? Damit bekomme ich die Fläche oben blank poliert.


    Ich glaube das Vergaseroberteil selbst ist in Ordnung.


    Dann werde ich bevor ich mit Kernseife oder Kit abdichte, erstmal die Fläche versuchen erneut glatt zu polieren und dann teste ich das mal. Vielleicht reicht das ja wirklich schon. Die Düse könnte ich auch noch tauschen, habe immer einen Satz noch da.


    Gruß
    SBB

  • Manche werden mich steinigen, aber meine Variante ist: Düse *warm* nachziehen - entweder mit unseren schicken Turbofeuerzeugen gut aufheizen , oder bei leicht beigelegter Düse - so daß Lampi anspringt - und nach ein paar Minuten Betrieb und abgenommener Haube langsam und mit Gefühl nachziehen. Vorsicht: Gefahr des Verdrehens des Vergaseroberteils, und des Fingerverbrennens. Guter Ringschlüssel SW 9mm und gute Nerven erforderlich. Wirkt aber manchmal Wunder. ... ;)
    Gruss Matt


    Editiert/Nachgebessert nach Anregungen der Forumskollegen ...

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten,
    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "der Hobbit")

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  • Manche werden mich steinigen, aber meine Variante ist: Duese *warm* nachziehen - entweder mit unseren schicken Turbofeuerzeugen gut aufheizen , oder bei leicht beigelegter Düse - so daß Lampi anspringt - und nach ein paar Minuten Betrieb und abgenommener Haube langsam Nachziehen . Vorsicht: Gefahr des Verdrehens des Vergaseroberteils, und des Fingerverbrennens. Guter Ringschlüssel SW 9mm und gute Nerven erforderlich. Wirkt aber manchmal Wunder. ... ;)
    Gruss Matt


    find ich die deutlich bessere und fachgerechtere lösung, als alle verkittungen oder verklebungen der düse ... :done:

  • Hi, danke für eure Antworten. Ich habe gestern die Oberfläche mal leicht abgezogen, Düse verschraubt und Lampi mal 3 Stunden leuchten lassen. Heute und morgen starte ich sie jeweils nochmal, dann sehe ich, obs besser ist. Bisher war das so, dass nach einem max zwei Starts sich die Düse stark gelockert hatte. Sieht man teils auch, wenn der Petrodampf an der Löchern der Haube aufsteigt oder sich dort dann entzündet.


    Das warme nachziehen hört sich gut an, werde ich dann versuchen, wenn nun das Problem wieder rasch auftritt. Ich habe einen Primus Firestarter. Sozusagen ein größerer mobiler Rapid mit Gas. Damit kann ich das Vergaseroberteil aufheizen und dann die Düse ggf. warm nachziehen. Müsste damit gut gehen.


    Ich habe mir bisher durch das Nachziehen der Düse ziemlich oft die Dichtung 90 unten am Vergaser beschädigt. Das ist etwas ärgerlich wenn das häufiger passiert. Aktuell greife ich mit einer Knipex Cobra das Vergaseroberteil zwischen den Wendeln fest und drehe mit dem Zangenschlüssel dann die Düse fest. Die Lampe kippe ich dabei, so scheint es sehr gut zu klappen, ohne dass die Dichtung unten nachdem Nachziehen der Düse undicht wird.


    Viele Grüße SBB

  • find ich die deutlich bessere und fachgerechtere lösung


    Naja - in einer "offiziellen" Bedienungsanleitung wird das wohl wegen den damit verbundenden Risiken (verbrannte Flossen, Feurio total wenn die Düse rausreisst bei laufendem Betrieb, EDIT+: Verdrehen des Vergaseroberteils und Wendel mit evtl. Beschädigung des Glühstrumpfs :END EDIT) kaum stehen :-) ...
    Ist so ein bisschen wie beim Moped während der Fahrt den Vergaser einzustellen, um das letzte km/h rauszukitzeln ...was ich zugegebenermassen auch schon gemacht habe.


    Aber was macht ein "Schrauber" bei festgesetzem Gewinde, z.B. am Auspuff ? Wenn möglich erst mal heiß.
    Das Gewinde streckt sich, Schraube löst sich.
    Die Düsen-warm-Festzieh-Variante nutzt genau denselben Effekt, nur andersrum. Das durch Hitze "gestreckte" Gewinde wird "gut beigelegt" und hält dann besser. Beim Abkühlen lockert sich die Düse auch nicht mehr von selbst.


    Ich hab die Variante gestern abend wieder gemacht (am Tag vorher war nach 3-4 Stunden leichtes Dampfen und dann Miro-Glühen, und Betriebsende für diesen Abend) und es hat wunderbar funktioniert.


    "Auf eigene Gefahr" bitte unter Beachtung einschlägiger Vorsichtsregeln ...

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    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "der Hobbit")

    Einmal editiert, zuletzt von pfalzbrenner ()

  • deswegen schrub ich "langsam nachziehen :-)
    Sollte wohl noch "mit Gefühl" dazuschreiben ...

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten,
    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
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  • Vielen Dank euch allen für die Hilfe. Die Düse ist nun dicht und lockert sich nicht mehr ständig. Ich habe die Lampe einige Male gestartet und sie tut, wie ich es mir wünsche. Ich habe sie leicht mit dem Firestarter erwärmt und dann nochmal vorsichtig etwas mehr angezogen. :-)


    Gruß SBB

  • Und wenn kein Gewinde mehr da ist, mit dem man die Düse einschrauben kann, dann schneidet man es ab und lötet sich ein neues Oberteil an. Das ist die einzige dauerhafte Methoden. Von sonstigen Dichtmitteln an Düsensitzen halte ich sonst auch nichts. Warm nachziehen oder, wenn die Dichtfläche bei verschiedenen Düsen undicht ist, vorsichtig mit 1000 Nass nachschleifen sind die dauerhaftesten mittel.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Hatte das gleiche Problem zufälligerweise parallel bei meiner 150er und 250er am Wochenende. Beim Sanftstart, kurz vor dem abbrennen der zweiten Schale entstand eine riesiege Flammenaura um den Glühstrumpf und aus dem Innenmantel kamen Flammen. Schnell abgelöscht und dann an diesen Thread hier gedacht. Da der Vergaser nun schon heiß war konnte ich die Düse mit dem Zangenschlüssel noch ein paar Grad nachziehen. Nun ist alles in Butter.

  • Poenni: Sehr schön, dass der Thread dir von Nutzen war :-)


    Wen1g: Lötarbeiten sind mir bisher völlig unbekannt. Gibt es da irgendwelche Tutorials, wo man sich ein wenig einlesen kann? Ich würde beim defekten Gewinde das ganze Vergaseroberteil wechseln.


    Gruß SBB

  • Also, solange das Vergaseroberteil neu beschafft werden kann, würde ich auch immer ein neues kaufen, allerdings gibt es auch Vergaser, die nicht so einfach neu beschafft werden können, wie z.B. die für Hängelampen. Da kann man dann mit entsprechender Übung ein neues Gewinde anlöten.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa