nicht ganz dicht: coleman 200 a

  • Die Überwurfmutter sondert aus ihrem Inneren gelbliches öliges Zeug aus?


    Bin im Nachhinein erst drauf gekommen obs am Tanke-Benzin liegt oder
    daran dass ich des Behältnis vorher mit Petroleum befüllt hatte und vorm Benzintanken nicht gespült hatte?


    Irgendwie krieg ich die Lampe bloß zum Laufen so lang s knallvoll is,
    ansonsten kommen nach den ersten sekunden grössere aussetzer und
    dann nur noch luft




    simon

    Einmal editiert, zuletzt von simon.w ()

  • Hallo,


    Also, ne Coleman zündet man gemeinhin ohne Vorwärmen oder andere Aktionen, ich mach das z.B. so:


    - Tankdeckel auf, Druck ablassen: Nur so weiß man, wieviel man reindrücken muß...
    - Tankdeckel zu, und dann soviel pumpen, wie in der Anleitung (oder an der Lampe) steht, bei einer 200A sind das 30 "strokes", also Pumpenhübe.
    - Langes Streichholz (die fürn offenen Kamin) oder Feuerzeug (möglichst mit langem "Rüssel" dran) durch eines der beiden Löcher unterhalb des Glases ("Globe") einführen, Flamme muß im Innenraum brennen.
    - Handrad 1/4 auf
    - Nach ca. 30-90 Sekunden hört man, wie der Vergaser "kotzt", also nicht nur Luft kommt. Brannte die Lampe schonmal, geht das schneller.
    - Jetzt fängt der Socken irgendwann Feuer, d.h. es brennen bläulich Benzindämpfe an ihm. Streichholz weiter drinhalten. Wird es ausgeblasen, neues Holz rein. Immer eine Flamme im Innenraum halten, sonst kanns kleinere Verpuffungen geben....;)
    - Nach weiteren 10-30 Sekunden "kommt" der Socken, sprich er glüht weißlicher, manchmal schlagen auch gelbe Flammen raus - jetzt kann das Streichholz weggenommen werden.
    - Lampe weiter auf 1/4 laufen lassen, bis der Socken richtig weiß glüht...bissle warten, bis wirklich keine gelben Flammen mehr da sind.
    - Handrad voll aufdrehen.
    - Weitere 15-25 "strokes" reinpumpen, ist der Tank halbleer, auch mal 30-50 Strokes.


    Mit der Methode mach ich alle meine Colemans an (220J, 200A, 226, 252 MilSpec) und es klappt immer recht gut. Die 252 rußt dabei mal etwas, die anderen können das meist ohne ab.


    Vom Zerlegen und anschließenden Wieder-Zusammensetzen einer heißen, laufenden Lampe halte ich persönlich nicht so viel - zu oft schon die Griffel verbrannt, weil man "bloß schnell die Haube aufsetzen" wollte... ;(


    Gruß,
    Frank.

    --
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  • Hallo,


    Aufdrehen: 1/4 bei der Spritzufuhr, also dem Handrad.


    Wenn man eine Coleman mal zerlegt hat, dann sieht man auch warum: Bis zu ca. einer halben Umdrehung wird eine Art "Vergaserfußventil" geschlossen gelassen, d.h. es kann dann am Vergaser fast nur Benzingas austreten. Dreht man weiter auf, wird das Fußventil geöffnet und es kann reiner Sprit nach oben kommen.


    Den "Cleaning Lever", also das abgewinkelte Stück Draht hinten, den dreht man nach dem völligen Öffnen des Handrades ein paarmal herum, genauso beim Abstellen und wenn die Lampe irgendwie nicht auf Touren zu kommen scheint.


    Bei manchen Colemans gibts auch keinen expliziten Cleaning Lever, da wird das ähnlich wie bei der Petromax durch das Handrad mit erledigt (Beispiel: 226), andere Colemans muß man händisch reinigen (252 MilSpec), da gibts gar nichts eingebautes.


    Gruß,
    Frank.

    --
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  • Hallo,


    Hmm, also irgendwie hats den Thread hier ein wenig verspult, macht aber nichts, Lampenfreaks können sowas ab...;)


    Zum Thema, also aus der Überwurfmutter darf nix raussabbern, weder ölig oder nicht. Die muß dicht sein.


    Wegen deines Petroleumfehlers, du solltest da den Tank definitiv mal ein paarmal mit Waschbenzin spülen, weil Petro verträgt sie nicht. Gleiches gilt für den Vergaser (das Messigrohr, das von der Überwurfmutter gehalten wird), den kann man bei der 200A zum Glück komplett zerlegen.


    Dann zum Problem mit dem "wenn sie halbleer ist, läuft sie nicht", just genau das Problem hatte ich mit meiner ersten 200A auch: Die Lösung liegt vermutlich in einer verstopften "Fuel & Air Tube", das ist quasi das Vergaserfußventil der Coleman. Bei meiner war da irgendwelcher Schmodder drin, noch flüssig, aber halt extrem zäh, und das hat den Spritdurchfluß behindert. Ergebnis war, das ein extrem mageres Gemisch kommt, was nicht brennt.


    Ich hab das bei mir so behoben, das ich den kompletten Vergaser bzw. das Messingteil, das im Tank steckt, rausgedreht habe (Messingteil in Schraubstock, Tank drehen) und dann alles mit Druckluft und Azeton durchgespült habe. Alternativ hätte ich den Tank mit Azeton füllen können und dieses durch Druckaufpumpen durch den Vergaser rausdrücken lassen können (paarmal machen), aber soviel Azeton hatte ich nicht mehr im Haus.


    Seitdem läuft das Teil wie eine Eins...


    Gruß,
    Frank.

    --
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