829B: Ersatzteil Vergaserventildichtung passt nicht!

  • Hallo zusammen,


    ein ärgerliches Problem führt mich hierher. Und zwar geht es um eine Petromax 829B, Bj. 62. Die hat im geschlossenen Zustand zu viel Petroleum aus der Düse geleckt. Also habe ich ein Ersatzteilset beschafft und die Vergaserventildichtung (193) mitsamt Feder getauscht. Die alte Dichtung ist die Eckige mit Mittelsteg (Feder läuft innen), die neue ist rund mit Mittelsteg (Feder außen). Nun läßt sich leider der Exzenter nicht mehr weit genug nach unten bewegen, d.h. das Handrad klemmt, bevor es die untere Position erreicht hat. Vergleich mit der alten Dichtung zeigt, daß sich die Neue nicht weit genug in die Hülse hineindrücken läßt, um die Exzenterführung in die vorgesehene Position gleiten zu lassen. Es fehlen immerhin ca. 2 mm. Dann habe ich probiert, das komplette Vergaserfußventil gegen das aus dem Ersatzteilset zu tauschen. Damit wird es noch schlimmer: Der Schlitz von der Exzenterführung gleitet maximal bis ca. zur Mitte der Bohrung für die Exzenterwelle. Als ob die Ventilhülse im Ersatzteilsatz von innen kürzer ist als die Originalhülse.


    Nun habe ich einige Vermutungen, was die Hauptursache sein könnte:


    1. Die Ventildichtung ist grundsätzlich ungeeignet, d.h. paßt nicht für die 62er BW-Px.
    2. Die Feder für die Ventildichtung ist zu lang -> Muß sie evtl. gekürzt werden?
    3. Das Vergasergestänge (das Untere) ist zu lang. -> Kann das überhaupt sein? Wie lang muß es denn sein? Bei mir beträgt die Länge zwischen Unterkante Exzenterführung und Spitze 93mm im montierten Zustand.
    4. Das Gewinde auf dem Vergasergestänge ist zu kurz, so daß es nicht genug in die Führung eingedreht werden kann. Meines Wissens ist dort im Original aber auch nichts einzustellen.
    5. Die Ventilhülse - sowohl die neue als auch die alte - ist zu kurz (beide Hülsen sind von außen gleich lang).
    6. Die Gaze in der neuen Hülse ist nicht sauber montiert, und die Hülse wäre in Wirklichkeit innen länger als beim alten Modell. Kann ich leider nicht mehr prüfen, da die Gaze sich mit der Feder verheddert hat und jetzt zerknüllt hier herumliegt.


    Was sollte ich nun zur Abhilfe am besten tun?
    1. Bessere Ventildichtung kaufen, d.h. Petromax Ersatzteil ist völlig daneben.
    2. Feder kürzen. Was wäre zu beachten? Da müßte schon ein ganzes Stück runter!
    3. Vergasergestänge kürzen, z.B. die Spitze absägen und neu feilen. Aber hoffentlich wird es dann nicht so kurz, daß das Ventil nicht mehr öffnet.
    4. Ventilhülse nicht ganz einschrauben, bzw. mit Unterlegscheibe auf Abstand halten. Könnte aber passieren, daß sich die Ventildichtung an dieser Stelle Verkantet.


    Falls die Ursache 3 zutrifft, wäre die Lösung 2 sinnlos, weil das Ventil dann evtl. sowieso nie richtig schließt durch das zu lange Gestänge.


    Mich wundert, daß ich anscheinend der Erste mit diesem Problem bin? Dann sollte es doch eine markante Abweichung an der Lampe vom Soll geben, die zu finden und beseitigen wäre.


    Vielen lieben Dank für sachdienliche und erleuchtende Hinweise!


    Beste Grüße


    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von dermb ()

  • Hallo Michael,
    versuche doch mal das Gummi aus dem alten Einsatz rauszubröseln, und den Gummi vom neuen in den alten Messingeinsatz reinzufummeln.


    Vielleicht verkanntet sich der neue Einsatz auch nur in der Hülse. Dann würde es helfen, den Ventileinsatz unten zu entgraten.


    Oder Du baust das Ventil komplett aus, dann ist Ruhe. Allerdings kannst du danach den Rapidstart vergessen, und nur noch mit dem Sanftstart starten.

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


    Nicht jedes Licht am Ende des Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug (M.M. Ronner)

  • Lieber Manfred, Lieber Leo,
    liebes übrige Lampenforum,


    danke für Eure Hinweise. Mittlerweile brennt die Px wieder und ist dicht. Der Weg war aber etwas beschwerlich, deshalb möchte ich die Lösung hier mal für die Nachwelt schildern, falls noch jemand das Problem bekommt.


    Zuerst habe ich wie von Leo vorgeschlagen die Feder um eine Windung gekürzt. Damit ging die Exzenterführung aber immer noch nicht weit genug herunter, also noch eine halbe Windung ab. Damit passte es. Die Dichtung habe ich dann auf das lose Ende der Feder gesteckt, wohlweislich, daß sie evtl. verkanten könnte. Aber so steht die Feder sauber auf der Gaze auf.


    Leider war das nicht alles. Mir ist jetzt aufgefallen, daß die Dichtung überhaupt nicht abdichtet, wenn das Gestänge vom Exzenter gehalten wird. Das lag an zwei Dingen.


    1. Die Vergaserstange guckt auch in der oberen Exzenterposition mit ihrer Spitze unten aus dem Rohr.


    2. Die Ersatzdichtung war nicht so wie die hier im Shop, nämlich mit überstehendem Gummi und zurückgesetztem Mittelsteg, sondern umgekehrt. Der Mittelsteg hat über das Gummi deutlich hinausgeschaut und damit verhindert, daß das Gummi am Rohr aufliegt. Als ob das Gummi viel zu dünn ist. Wenn die Vergaserstange einstellbar wäre, dann hätte man damit das Probem auch lösen können. Ein schlechtes Ersatzteil jedoch für die 829B, bei der die Stange eine feste Länge hat. Die Dichtung stammte aber auch nicht aus dem Pelam-Shop, sondern aus einem Fachgeschäft, das Lampen und Ersatzteile führt.


    Ich habe dann schließlich aus einer anderen Dichtung mit einer Rasierklinge eine Unterlage für die Dichtung aus mehreren möglicht gleichen Streifen geschnitten, die dafür sorgt, daß die Dichtung deutlich vor dem Mittelsteg liegt, in etwa so wie die im Shop abgebildete Dichtung. Man bekommt die Dichtung übrigens unbeschädigt heraus, wenn man eine Stecknadel vorsichtig ganz am Rand zwischen Dichtung und Messingteil einführt und sie Stück für Stück an der Seite heraushebelt.


    Mit diesen Maßnahmen ist die Px jetzt erstmal wieder vollkommen dicht, nichts suppt mehr oben heraus. Naja, vielleicht ein winziger Tropfen, der nach einigen Minuten über der Nadel ansteht. Die Dichtung sollte sich mit der Zeit noch etwas anpassen. Auf die Dauerhaltbarkeit darf man gespannt sein (Verkanten der Dichtung, Haltbarkeit und Passgenauigkeit der Zulage).


    Man könnte die Lampe flexibler bezüglich des Ventilersatzteils machen, wenn man das Gewinde an der Vergaserstange länger schneidet. Es scheint aber kein Standardgewinde zu sein, das man mit einem einfach zu beschaffenden Schneideisen herstellen könnte, oder?


    Vielen Dank noch einmal und liebe Grüße


    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von dermb ()

  • Zitat

    Original von dermb
    1. Die Vergaserstange guckt auch in der oberen Exzenterposition mit ihrer Spitze unten aus dem Rohr.


    Michael


    Hallo Michael,


    auch den unteren Teil der Vergaserstange (Teil 191) kann man in Grenzen in der Länge einstellen. Dazu mußt du halt den Excenter rausschrauben um das zu machen, und das wieder zusammenbauen ist für ungeübte schon mal ein Gedultsspiel. Ich würde es aber jetzt so lassen da es ja nun funktioniert. Aber beim nächsten Mal weißt Du ja wie es geht.
    hier nochmal ein Bild aus dem Shop, ich hoffe das das auch ok ist:

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


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  • Hallo Manfred,


    danke für die Zeichnung. Genau die 191 hat nur ein ganz kurzes Gewinde, das gerade so an der Exzenterführung hält, und das war bereits komplett eingeschraubt. Man könnte es also allenfalls etwas ganz wenig länger machen. Ich meine gelesen zu haben, daß man bei vielen Px die untere Stange nicht einstellen kann, es aber Varianten gibt, bei denen ein längeres Gewinde auf der Stange ist, und die damit auch am Vergaserfußventil justierbar sind. Daher die Idee, das Gewinde länger zu schneiden. Aber mit der passenden Ventildichtung (mit überstehender Gummidichtung) ist es auch so kein Problem mehr. Mit der glatten Gummidichtung ohne Mittelsteg hätte man alleridngs komplett verloren, die hätte man bohren müssen, oder weiß der Geier was...


    Den Exzenter muß man ohnehin abschrauben, wenn man nur den Vergaser vom Tank abdrehen möchte. Bei dieser Gelegenheit kann man dann auch die Höhe der Düsennadel justieren. Beim Einschrauben muß man das Gestänge so nach unten drücken, daß der Exzenter quasi keine andere Chance hat, als in der richtigen Position zu greifen. Dann noch etwas Gefühl, und fertig.


    Dank dieses Forums ist man ja mit Infos zu der richtigen Arbeitsweise und Reihenfolge bestens versorgt :merci:


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,


    mal eine blöde Frage:
    Das Teil 103 ist aber schon richtig herum verbaut? Da der Schlitz ja nicht in der Mitte sitzt, könnte es auch möglich sein das das die Ursache war.


    Aber Hauptsache die Lampe leuchtet wieder.

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


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  • Hallo Manfred,


    eben hatte ich den Exzenter nochmal ab, und konnte beruhigt feststellen, daß das Teil richtig verbaut ist. Also muß man tatsächlich davon ausgehen, daß es 829 gibt, bei denen ohne Gestängemodifikation nur die Stegdichtung funktionieren kann.


    Viele Grüße


    Michael