Gummidichtung sanieren?

  • Hallo zusammen,
    Die Dichtung zwischen Reaktor- und Wasserbehälter meiner Einheitslampe sieht zwar gut aus, sie ist aber total ausgehärtet. Ich bekomme den Behälter nur gasdicht, wenn ich sie mit maximaler Kraft zu drehe. Gibt es eine Möglichkeit, diese Dichtung wieder geschmeidig zu machen? Oder sollte sie ausgetauscht werden? Grüße Joker

  • Hallo zusammen,
    ich habe an anderer Stelle gelesen, dass sich Silikon (z.B. aus Backformen) hervorragend eignet. Diese Backformen bekommt man in jedem Haushaltswarengeschäft. Daraus habe ich eine Dichtung hergestellt. Super dicht.

  • Ich habe die total ausgehärtete Plattenauflage eines Plattenspielers mit Reifenschaum aus dem Autozubehör wieder elastisch bekommen. Wie neu. Kann man mal probieren. Sicherer ist es jedoch, eine neue Dichtung zu verbauen.

    Gruß, Markus.

  • dmag


    Entschuldigung! Eine Begründung wäre nett, weil ich ja immer gerne was dazu lerne. Reagiert Silikon, z. B. Hochtemperatursilikon, chemisch mit bestimmten Metallen oder Brennstoffen? Auch dann, wenn es sich verfestigt hat? Zersetzt es sich? Ich frage auch deshalb, weil jokerjoker10 das Backform-Silikon erwähnte.

  • Also ich sehe das so:

    Silikon kennt man aus vielen Anwendungen, die allerdings nicht gerade in unser Metier passen, weil zu der Zeit bzw. auch später IMHO man nirgends Silikon verwendete, sondern mit Gummi hantiert wurde - Silikon ist eine neuzeitliche Entwicklung.

    Wenn der Gummi "früher" hart wurde, aufquoll oder bröselig wurde, gabs einen neuen.

    Seit es Viton bzw. NBR gibt, nimmt man das auch gerne, weil es haltbarer als Gummi ist.

    Soweit ich weiß, kann Silikon viel ab, Hitze, Druck, andere mechanische Belastungen sowie Chemie. Denke, da gibt es sogar verschiedene Qualitäten.

    Ob allerdings aus den hier versammelten Foristen, jemand Ergebnisse empirischer Studien und explizite Werkstoff-Beschreibungen liefern kann, bzw. über Langzeit-Versuchsergebnisse was weiß, wage ich bissel zu bezweifeln.


    Selber probieren geht über studieren oder "Versuch macht kluch" - alles nach dem Motto "Try & error" - so halte ich das meistens.

    Die paar Pfennige, sorry Cent, machen den Bock nicht fett und meistens glaube ich eh nur das, was ich selber sehe.

    Und wenn mir dann z.B. so eine selbst geschnitzte Silikon-Dichtung hops geht, gibt es halt eine neue - fertig.

    Mache auch gerne mal eigene Erfahrungen auf eigene Rechnung - und warum soll jemand anderes für mich zahlen?

    Denke, man muß nicht immer alles hoch-wissenschaftlich angehen und wankend und schwankend das Internet plagen - hatten wir früher auch nicht, als wir an unseren Mopeds schraubten und auch mal Nitro in den Tank kippten.

    Im Feld der Basteleien gibt es keine Sicherheitsgarantien - wer soll die auch geben?


    Nicht falsch verstehen - aber ich denke, praktische Erfahrung ist das eine, Wissenschaft das andere.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Also mein Beitrag wurde so schnell gelöscht – das kann ich mir eigentlich nur damit erklären, dass die Idee mit den selbt gebastelteten Dichtungen als Sicherheitsrisiko angesehen wurde. Dafür hätte ich natürlich volles Verständnis. Jedenfalls wird der Beitrag wohl kaum gelöscht worden sein, weil Silikon aus historischen Gründen nichts an Lampen oder Kochern zu suchen hat. Also die Rede ist von Sanitärsilikon oder Hochtemperatursilikon gleicher Konsistenz. Dass man das nicht direkt aufträgt, um einen Tank abzudichten, ist ja klar. Das war aber auch nicht die Idee.

  • Google: silikon chemische beständigkeit


    www.denbraven.com/.../...chemikalienbeständigkeit-von-silikon

    (Da gibt es neben der Kurzinfo ebenfalls ein PDF.)


    www.ckd-dichtungstechnik.de/download/medienbestaendigkeit.pdf


    Über Fluorsilikon FVMQ heißt es in dem Dokument:


    Fluorsilikonkautschuk weist neben den typischen Eigenschaften des normalen Silikonkautschuks (VMQ) eine noch wesentlich verbesserte Beständigkeit gegenüber Ölen, Kraftstoffen und Lösungsmitteln auf.


    Und:


    Typische Anwendungen sind Dichtungen im Kraftstoffbereich des Automobil - und Flugzeugbaus


    Und es ist über einen größeren Temperaturbereich beständig als NBR Perbunan.


    Also ist Silikon nicht prinzipiell ungeeignet, wenn ich die Daten richtig interpretiere. Oder? Und ich verstehe immer noch nicht, weshalb mein Beitrag gelöscht wurde. Die Idee war ja, wie gesagt nicht, das Zeug direkt auf einen Brenner oder Kocher aufzutragen, sondern Dichtungen herzustellen und die aushärten zu lassen. Aber okay, Silikon ist nicht unbedingt gleich Silikon. Sanitärsilikon kann trotzdem ungeeignet sein, da lasse ich mich gerne belehren. Wobei ich Sanitärsilikon gar nicht selbst ins Spiel gebracht hatte.


    Über das flüssige Hochtemperatursilikon von UHU steht in der Gebrauchsanweisung:


    UHU Hochtemperatur Silikon ist ideal für Anwendungen im Automobilbereich,wie z.B. zum Abdichten von Motoren, Getrieben, Gehäusen, Ölwannen, Pumpen, usw. […]

    3 Mal editiert, zuletzt von Fornax ()

  • Hallo Leute,
    Ich stecke immer ein Stück Gummi / Nitril / Viton / Silikon (sogar auch mein Zeigefinger *Scherz*) :rofl:oder ähnliches in ein Reagenzglas, fülle es mit der gewünschten Flüssigkeit und schaue nach einem Tag, optisch und mechanisch, wie es sich verhält...

    Ende der Prüfung!

    Deine Frau sicher nicht...... :aua::frau::rofl::rofl::rofl:

    Schmiddla :applaudit:


    MfG,
    Christophe

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Hört sich nach einer Prüfung an, die jeder der fünf in Kraftstoffe getauchte Proband besteht. Mit Ausnahme des Fingers vielleicht. So wie ein Geschmackstest: Finger in Quecksilber getaucht, abgeleckt, den Tag überlebt, also kann das nicht schaden. :rofl:

  • https://www.google.com/url?sa=…Vaw2e012JzdnzGNgtMY_uzlZ9


    Ich bin zu faul, um rumzuprobieren. :strange:

    Oben ist ja ein Beitrag angepinnt, der darauf zielt, das Gas prinziepiell kein Spaß ist, und das da leicht mal was schief gehen kann. Sich "Plattenmaterial" aus irgendeinem Silikon zu basteln, welches evtl. Lufteinschlüsse oder Verunreinigungen enthält, ist hier, glaube ich, der falsche Weg. Deswegen wurde der Beitrag wohl gelöscht. Ich denke, es gibt im Fachhandel geeignetes Rohmaterial, ggf. fertige Dichtungen, die den Anforderungen genügen, da muß ich nicht mit der teueren Pampe experementieren oder mir von der Ehefrau eine Backform "ausleihen ", wobei das vermutlich gefährlicher wäre als mit Jodacid zu spielen.....Der von mir gepostete Tip mit dem Reifenschaum ist im Bereich Gas eigentlich auch falsch aufgehoben, ist eigentlich nur als Pflegemittel gemeint, damit die Dichtungen nicht aushärten oder rissig werden.

    Gruß, Markus.

  • Hallo Zusammen,

    Hier geht es um die Abdichtung eines Karbidreaktors mit einem Druck von 0,2 Bar.

    Da ist Wasser und Karbid drin, und wird handwarm.

    Wenn dann die Dichtung undicht sein sollte, entsteht ein Flämmchen, das man auspusten kann, oder es stinkt. Ich habe auch schon mal einen Streifen Isolierband darumgelegt, als eine Undichtigkeiten auftrat.

    Es gab schon mal einen Beitrag über Silicondichtungen aus Sanitärsilicon, soll gut geklappt haben.

    Genauso geht auch eine selbstgeschnittende Gummidichtung, hatte auch schon mal eine Karbidlampe mit Lederdichtung und Kork, oder ein passender O Ring.

    Das Material ist ist nicht so entscheidend bei Karbid.

    Das ist meine Meinung dazu.

    Lothar

  • Lufteinschlüsse oder Verunreinigungen enthält, ist hier, glaube ich, der falsche Weg.

    Naja, auch Hochtemperatursilikon verströmt einen beißenden, essigartigen Geruch. Irgend welche Lösungsmittel wird es auch enthalten, schätze ich. Sonst ließe es sich schlecht verarbeiten. Und Lufteinschlüsse fängt man sich auch recht leicht ein. In dem speziellen Fall, für das ich das Silikon an einer Lampe verwendet habe, gab es aber kein Risiko. Nur ist das eben nicht auf andere Fälle übertragbar. Und selbst wenn ich ganz genau beschreibe, wie ich vorgehe, um eine Dichtung mit Hilfe einer Form herzustellen, so bleibt das nunmal eine Beschreibung, der zu folgen bei anderen nicht zum selben Ergebnis führen muss. Außerdem sind Dichtungen nun wirklich nicht teuer und es ist vor diesem Hintergrund überflüssig, nach einer Bastellösung zu suchen. Insofern kann ich mittlerweile ohne Erklärung seitens des Moderators nachvollziehen, warum der Beitrag gelöscht wurde.


    Und zumindest Sanitärsilikon führt an Stahlblech zu Rostbildung. Vermutlich wegen der Essigsäure, mit der es vernetzt ist. (Deswegen sollte man auch keine Festplatte mit flüssigem Silikon ummanteln oder zusammen mit flüssigem, also nicht ausgegastem Silikon in ein Gehäuse einschließen.)


    (Die beschriebene Methode, die ich jetzt nicht nochmal wiederholen werde, eignet sich aber auf jeden Fall, um vibrationsreduzierende Unterleger für PC-Lüfter oder eventuell auch Festplatten herzustellen oder rutschhemmende Unterleger für Schneidelineale oder was auch immer. Ich habe mit dem Zeug die Abdeckung einer CPU neu angeklebt, nachdem ich im Inneren die billige Wärmeleitpaste gegen Flüssigmetall ausgetauscht hatte. Aber anderes Thema.)

    Einmal editiert, zuletzt von Fornax ()

  • Naja, auch Hochtemperatursilikon verströmt einen beißenden, essigartigen Geruch. Irgend welche Lösungsmittel wird es auch enthalten, schätze ich.

    Klugsch*sser-Modus an:

    Ich kenne von meiner Arbeit 2 verschiedene "Arten" von Silikon:

    - Eine gibt beim vernetzen (aushärten) Spuren von Essigsäure ab

    - die andere gibt Methanol ab. (auch seeehr geringe Mengen)


    Das könntest du mit Lösungsmittel meinen


    in manchen Silikonen sind einige ppm Platin drin, welches als Katalysator wirkt. Das wird gelegentlich bei manchen Gegenständen auch als "Platin-Silikon" werbewirksam angepriesen

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


    Nicht jedes Licht am Ende des Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug (M.M. Ronner)

  • @ Katzenfan


    Zitat

    Klugsch*sser-Modus


    Irgendwie nötigt dieses blöde Internet einen ständig, sich für die Verbreitung von Informationen schon in der Einleitung zu entschuldigen, nur weil sich irgend jemand überinformiert fühlen könnte oder zu faul zum Lesen ist, oder? Prophylaxe-Freundlichkeits-ich-komme-in-friedlicher-Absicht-Smiley.

  • Wenn ich jetzt in die von mir verlinkte Liste reinschaue, kann ich erkennen, das für Ethin beispielsweise Pvc weich weniger geeignet ist, als beispielsweise Nbr. Für Silikon kann wohl keine allgemein gültige Aussage getroffen werden. Meine Philosophie dahingehend ist die, ich mache es halt einmal, dafür ordentlich. Wenn ich mir für zig Teuronen so eine Funzel leisten kann, sollten ein paar Cent für einen Dichtring mit drin sein. Auch bei so niedrigen Betriebsdruck sollte man darauf achten, das das Gas da rauskommt wo es soll und nicht die Hälfte des Gas irgendwo rausstinkt. Erstens funktioniert die Gerätschaft dann nicht richtig, zweitens möfft es.....:rolleyes:

    Gruß, Markus.

  • Also Gummiplatten kann man auch qm-weise bekommen, ebenso Dichtplatten lebensmittelbeständig aus Silikon. Diese werden um Abdichten von Heisswassergeräten oder z.B. von Thermoskannenverschlüssen eingesetzt.

    Fraglich ist, weshalb die Dinger den Entwickler einer Einheitslampe nicht abdichten sollen? Der Betriebsdruck liegt hier deutlich unter 0,5 bar, meistens so zwischen 0,1 und 0,2 bar. Und Fugensilikon kann ebenso wie elastische Dichtmasse aus dem Motorenbau da mithalten, insbesondere zum Fixieren von Dichtringen. Also was solls!

    Andererseits kann ich da natürlich die Schockreaktion unseres Mods verstehen! Schließlich ist er mitunter auch bestrebt das Forum und dessen Herren von möglichen Haftungsansprüchen freizuhalten welche "wir Einfaltspinsel" hier möglicherweise "heranzüchten" könnten.

    Und wenn was schief geht, greift der alte Spruch:

    Riechst Du wie es qualmt und stinkt, Lampi mit dem Ethine ringt!

    Fazit:

    Hinterfrag nicht so viel, sehe es sportlich und akzeptier die Fachkenntnis unserer Mods!

    Du weisst doch, daß in jedem Forum folgender Grundsatz gilt:

    § 1

    Der Mod hat immer Recht!


    § 2

    Sollte der Mod einmal nicht Recht haben tritt automatisch § 1 in Kraft!


    In diesem Sinne


    Lampendoktor

  • Moin,


    so mir reicht es!


    Ich mache diesen Thread jetzt zu!


    Anstatt sich einfach eine passende Dichtung aus einer Vitonmatte auszustanzen/-schneiden wird hier an Gefusche mit Silikon gedacht. Es handelt sich hierbei zwar nur um den Entwickler einer Einheitslaterne, aber manche Leute könnten auf die Idee kommen dies bei einem Entwickler für ein Schweisgerät zu versuchen und dann mal viel Spaß.


    Und der Tonfall mancher Leute passt mir hier garnicht.


    Wir Mods lassen uns hier nicht verarschen ;)


    Gruß


    Julian

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer ()

  • d5506fahrer

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