Meine zweite Karbidlampe

  • Sozusagen als Geburtstagsgeschenk fiel mir gestern diese Karbidlampe in die Finger. Konnte die heute selber abholen weil der Verkäufer nur ein paar Km weit weg wohnte. Netter Kontakt der die Lampe als Beifang zu seinem Hobby, er baut Steam Punk Lampen, dazu bekam. Ich bekam die sehr preiswert. Da konnte ich nicht nein sagen. Scheint so eine Eisenbahnerlampe zu sein. Gehäuse ist ohne Macken aber schlecht in grau lackiert. Die Gläser sind makelos. Das Material ist verzinktes Blech. Der Einsatz ist aus Messing und soweit Ok. Ein paar kleine Beulen die aber die Funktion nicht stören sollten sind da. Wasserschraube funktioniert. Sieht alles gut aus. Die Deckeldichtung fehlt, ist ja kein Problem. Leider keine Markung oder Nummer sichtbar.
    Wie war die eigentliche Farbe oder war das Metall blank? Und wie wird der Einsatz im Karbidtank eingesetzt! Der Trichter ist ja klar aber wie kommt das kleine Hütchen rein. Es hat nur 2 sehr dünne seitliche Schlitze.
    CU Bernd

  • Hallo Bernd,


    auch von mir noch im Nachgang herzliche Glückwünsche für das neue Lebensjahr, bleib gesund!


    Bei meinen beiden Karbidlampen vergleichbarer Bauart ist das Hütchen/der Kegel unten am Trichter festgelötet/geschweißt, zeigt also nach unten in den Karbidbehälter. Soll vermutlich bewirken, dass das Tröpfelwasser zuerst weiter unten im Karbid ankommt....


    Gruß


    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Danke und Danke. Ich habe es mir gedacht mit dem Hütchen. Muss mir das dann mal genauer anschauen. Ist dann ja wohl abgegangen/gerissen. Ist im Moment noch alles verkrustet von altem Karbid. Kann man ja löten. Wie lange leuchtet die so im Normalfall?
    CU Bernd

  • Guten Morgen Bernd,


    je nach Tröpfeleinstellung, Körnung Karbid, Fülmenge, Düse etc....im Schnitt kannst von 6...9h ausgehen. Also besser weniger Steine einfüllen zum Ausprobieren, denn unterbrechen ist nicht, kannst nur ausbrennen/ausgasen lassen wenn du ins Bett willst. Der Schlamm ist übrigens kein Sondermüll. Karbidsteine beim Befüllen vorher in alten Nylonstrumpf rein erleichtert das spätere Reinigen, denn diese ausgegaste Stinkmasse ist sonst etwas mühsam beim Tankleeren..


    Viel Erfolg
    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Moin,


    und noch was, solltest Du es nicht schon wissen:
    Befülle den Behälter nur zur Hälfte mit Karbid. Wärend der Reaktion
    dehnt sich das Zeugs aus.
    Und 6-9 Stunden brennt das Gerät nur, wenn Du die Flamme auf langweiligem
    Niveua eines billig Teelichtes hältst. :pfui:
    Wenn Du die Möglichkeiten des 7,5 L-Brenners ausnutzt, ist nach rund 3 Stunden dunkel.


    Grüße
    Karsten

  • Jow, danke. Den Umgang mit Karbid habe ich inzwischen raus. MeIne Trutmann macht echt Laune. 3-4 Stunden sind mir ausreichend. Der Trick mit dem Strumpf hört sich gut an. Wird ausprobiert.
    CU Bernd

  • Ok danke. Mal sehen ob ich wo einen Ersatzbrenner auftue. Die Lampe wird sicher nicht in dem Mass gebraucht wie die Starklichter und Sturmlaternen. Aber wie das so ist. Wenn einem danach ist…. Und wenn ich etwas funktionierendes habe will ich auch passenden Ersatz da liegen haben. Das Zeug wird ja immer seltener. Für die Trutmann habe ich durch einen Kollegen hier auch noch zwei Ersatzdüsen bekommen. Ich gehe jetzt in die Werkstatt, das Gehäuse steht seit 3 Stunden in der Elektrolyse und man kann es kaum glauben, die hässliche Farbe sieht inzwischen schon aus als hätte die Lampe die Beulenpest. Blase an Blase. Gleich nur noch unter fliessendem Wasser abbürsten und weg ist sie ohne Chemie. Dann noch eine Dichtung schneiden und den Spiegel polieren dann kommt der Test.
    CU Bernd

  • So, da geht noch was. Leider hat die Düse einen feinen Riss. Die Flamme kommt nicht sauber geformt raus. Aber die Dichtung ist dicht und soweit scheint dann alles Ok zu sein. Habe nur gerade den Boden bedeckt und lass nun mal ausbrennen. Der Qualm kommt vom austrocknen der Asbest Schicht. Die war ja nass geworden in der E.-lyse. War nach 2 min. vorbei. Also nun doch erstmal Düse suchen.
    CU Bernd

  • Moin,


    sieht ja schon mal gut aus. Aber was meinst Du genau mit "Flamme kommt nicht sauber raus"?
    Steht sie schief auf dem Brenner? Du schreibst was von einem Riss? Wo ist der denn?


    Grüße
    Karsten

  • Also ich habe vor dem Start mal vorsichtig die etwas verrusste Spitze der Düse mit einem Stück Küchenrolle abgewischt und dabei gesehen das es einen feinen schwarzen Strich gab der durch die Mitte quer über die Düse lief. Habe deshalb dann auf der Terrasse mit nur ganz wenig Karbid mal getestet. Ohne Druck kommt ein kleines Flämmchen aus der Düsenmitte. Sobald aber der Druck steigt fängt die an zu zischen und die Flamme schiesst auch seitlich raus und bildet nicht die üblichen Form sondern ist sehr zerrissen. Hatte sofort das Wasser abgedreht und ausbrennen lassen. Die Bilder zeigen den Zustand wo die Flamme dann schon fast drucklos nur noch die Form und Grösse einer Teelichtflamme hatte.
    CU Bernd

  • Also ich habe vor dem Start mal vorsichtig die etwas verrusste Spitze der Düse mit einem Stück Küchenrolle abgewischt und dabei gesehen das es einen feinen schwarzen Strich gab der durch die Mitte quer über die Düse lief. Habe deshalb dann auf der Terrasse mit nur ganz wenig Karbid mal getestet. Ohne Druck kommt ein kleines Flämmchen aus der Düsenmitte. Sobald aber der Druck steigt fängt die an zu zischen und die Flamme schiesst auch seitlich raus und bildet nicht die üblichen Form sondern ist sehr zerrissen. Hatte sofort das Wasser abgedreht und ausbrennen lassen. Die Bilder zeigen den Zustand wo die Flamme dann schon fast drucklos nur noch die Form und Grösse einer Teelichtflamme hatte.
    CU Bernd



    Bernd, jetzt wird es etwas schwierig..................................


    Nach dem, was Du schreibst, bin ich nicht zwingend der Meinung, dass da was kaputt ist.
    "Ohne Druck kommt ein kleines Flämmchen aus der Düsenmitte." Nö, ohne "Druck" (die Lampe wird im Milibar-Bereich betrieben)
    kommt da schon mal gar nichts, bei sehr kleiner Flamme hast Du nur zu wenig davon. Wenn zu viel Gas erzeugt wird, kommt es zum Zischen der Flamme, die sich dann auch schon mal gerne selber ausbläst. Gerade bei so kleinen Lampen ist es am Anfang fummelig, die
    richtige Wassermenge einzustellen. Auch kommt es vor, dass Du ab und an nachregulieren musst. Auch das ist teilweise nicht einfach.
    Die Flamme ist auf MAX, wenn sie oben flach wird (siehe Bild).
    Das nur mal auf die Schnelle, versuch macht halt kluch. Und wenn der Brenner doch undicht ist, siehe Post von Erich.


    Grüße
    Karsten

  • Ohne Druck war etwas unglücklich ausgedrückt. Meinte natürlich mit gaaanz wenig Druck. Mir ist die Funktion schon klar. Aber mit 20facher Vergrösserung angeschaut ist tatsächlich ein querlaufenden Riss erkennbar. Die Düsenbohrung ist aber intakt. Die Form der Flamme kenne ich ja von meiner Truttmann. Leider kommt bei mir die Flamme schon am Grund breit raus. Es zischt eben dann auch durch den Riss. Werde mal versuchen das zu dichten. Genauer betrachtet scheint mir auch der Düsenkörper aus Messing mal etwas zu fest gepackt worden zu sein. Aber ebet, nix was sich nicht lösen lässt :-)Ansonsten ist ja alles gut.
    CU Bernd

  • Ah, dann ist sie doch hin, leider.


    Neben dem Versuch, die wieder dicht zu bekommen solltest Du dringend Ersatz beschaffen.
    Die Dinger werden nicht mehr mehr. Aber das haben dir ja die Vor-"Redner" auch geraten.
    Bin gespannt auf das Ergebniss. Vielleicht könnte dünnflüssiger Sekundenkleber helfen? Auch wenn der
    verbrennt, könnten die Rückstände den Riss dicht halten!? Oder auch die Bohrungen, wenns blöd läuft. :aua:
    Wenn Du keinen neuen Brenner finden solltest, melde dich mal bei mir.


    Grüße
    Karsten

  • Ich habe mal etwas versucht. Die Düse ausgebaut, entfettet und aufs Gewinde einen Schlauch gesteckt. Dann Superkleber auf den Spalt und natürlich läuft der, auch wenn man noch so vorsichtig ist in die Düsenbohrung. Habe dann soft längere Zeit in den Schlauch gepustet. Luft geht immer den Weg des geringsten Widerstandes und das ist nat. die Düse und nicht der Spalt. Die Düse ist frei. Mal schauen ob das was genutzt hat. Einmal auseinander noch den Trichter optimiert.Ich hatte das Hütchen eingelötet. Es liess sich bis auf so 5 mm einstecken, von der Innenseite des Trichters. Von aussen passte das absolut nicht. So läuft das Wasser vom Trichter an den nach noch rausstehenden Teil des Hütchens und zieht sich dann durch die beiden Längsschlitze hinein und tropft gleichmässig an der Spitze ab. Wenn man nun den Tank nicht wenigstens zur Hälfte füllt kippt der Trichter zur Seite weg und das Wasser kann wenn in die falsche Richtung gekippt so ins Karbid tropfen.
    Habe nun von unten 3 Füsschen angelötet, der Trichter steht nun Oberkante Tank und das Hütchen etwa 5 mm über dem Boden. Egal wieviel man nun einfüllt, auf den Trichter drücken und etwas schütteln schon stehen die Füsschen am Boden und der Trichter kann nicht mehr wegkippen. Mal schauen ob der Wasserzufluss dadurch nicht genauer ist. Gestern war die Flame etwas unruhig, wurde plötzlich grösser dann wieder kleiner usw. Macht ja auch Spass da rum zu Prutschen.
    CU Bernd

  • Schaut aus als hätte die Trichternummer etwas gebracht. Die Düsenklebung auch, aber leider nicht optimal. Seit 30 min. brennt die Flamme nun völlig ruhig aber wie eine grosse Kerzenflamme und zu gelblich wie ich meine. Aber keine seitlichen Ausbruch der Flamme mehr. Spindel hatte ich gereinigt, neues Siebchen ist auch drin. Wasser Tank ist voll. Spindel ist 1/2 Drehung auf. Macht so 1 Tropfen/40 sec. Irgendwas ist aber mit der Gasführung in der Düse nicht ok. Die Lampe gibt ein leises aber andauendes „Fürzchen", nicht der Geruch sondern das Geräusch von sich :D. Neue Düse ist wohl nötig. Aber immerhin jetzt funktioniert es schonmal ganz gut. Die Trichterführung kenne ich aus der Truttmann, da geht ein Mittelsteg mitten durch den Reaktor über den der Trichter geschoben wird. Upps, gerade hört das Geräusch auf. :whistling: . Ich lasse die jetzt mal ausbrennen.
    CU Bernd

  • Jepp, Superkleber war und ist nicht das Mittel der Wahl. Darum neue Düse ist Pflicht. Aber ich glaube nicht das zuviel Gas im Spiel war. Die Flamme brannte absolut ruhig. Wenn da ordentlich Dampf im Kessel gewesen wäre hätte man das an der Flamme sehen müssen. Und 1 Tropfen/40 sec entspricht ja auch ziemlich dem Sollwert. Jedenfalls war heute morgen das Karbid völlig umgesetzt, der Trichter stand sicher. Das funktioniert schonmal gut. Das „Fürzchen" trat im übrigen auch nochmal auf als die Flamme schon nur noch die Hälfte so gross war. Das war so gegen 3 als ich mal „raus“ musste. Da schmurgelte de Lampe draussen wieder ein bisschen vor sich hin.
    CU Bernd

  • Neues Glück, gerade sind 2 neue 7.5 l Düsen eingetroffen. Heute Abend dann ein neuer Versuch. Nun sollte es ja funktionieren. Bin gerade etwas auf dem Karbid Trip. :D Gestern Abend um 23.00 Uhr meine Truttmann gestartet. Entwickler nicht ganz halbvoll. Heute morgen um 6 brannte noch ein kleines Flämmchen, so wie ein Teelicht. Die macht überhaupt keine Zicken! Eine super Lampe.
    CU Bernd

  • Wäre auch schlimm wenn eine Grubenlampe unzuverlässig wäre. Da plötzlich im dustern zu stehen... ;( Die Truttmann ist ja der Beschreibung nach eine Indoor Lampe für die Baracken der Schweizer Luftwaffe gewesen. Da wäre Licht mal aus ja nicht soo dramatisch :D
    Aber ernsthaft, die Lampe macht einfach Spass schon von der Optik her.
    CU Bernd