Karbidlampe "Hugo Zweig" 1955 von Osmeka - mit Problemen?

  • Hallo Forum,


    heute habe ich für recht kleines Geld diese nette Lampe erworben.
    Zuhause habe ich dann das Ganze mal genauer beguckt und festgestellt, dass die Spitze von der Wasserdosiernadel abgesägt zu sein scheint. Außerdem scheint auch das Gewinde dieser Nadel vermurkst zu sein.
    Meine Fragen:
    1. Ist das die abgebrochene Spitze, wenn ich bei abgeschraubten Reaktorbehälter unter den Wassertank gucke?
    2. Wenn ja, müsste ich die doch von unten nach oben losschlagen können?
    3. Gibt es überhaupt eine Chance, das Gewinde in der Lampe instandzusetzen ohne zu löten?
    4. Der Boden des Reaktors ist etwas nach unten ausgebeult. Zurückbeulen oder so lassen?


    Und dann habe ich noch zum normalen Betrieb solcher Lampen zwei Fragen:


    5. Wieviel Karbid sollte man für einen ersten Probebetrieb einfüllen?
    6. Muss das Karbit oberhalb oder unterhalb des Trichters im Reaktor liegen?


    Ich habe zwar mal eine primitive Karbidlampe selbst gebaut aber mit richtigen Karbidlampen habe ich noch keine Erfahrungen und bin auf für Anfängertipps dankbar!


    Gruß, Stefan

  • Hi, zum Testen reicht es den Boden zu bedecken. Ansonsten max. 1/2 bis 2/3 der Reaktorhöhe würde ich mal sagen. Der Trichter gehört auf das Karbid. Bin mit Karbid zwar auch noch Neuling aber so sollte es funktionieren. Meine Lampe lebt noch :D
    Spitze könnte sein, aber dann bitte nicht losschlagen sondern versuchen die in die richtige Richtung los zu drehen. Sonst killst du das Gewinde. Wenn es ein metrisches Gew. ist kann man die Stange ja rel.leicht nachbauen.


    CU Bernd

  • Hallo Stefan,


    nach dem Bild zu urteilen, steckt ein Teil des
    Gewindes noch in der Lampe. Rausschlagen ist also
    nicht. Das Gewinde ist nicht metrisch, keine Ahnung was für
    eins es ist.
    Vielleicht kannst Du die rausschauende Spitze mit einer
    Zange packen?


    Grüße
    Karsten

  • Danke für die Antworten.
    Jetzt habe ich mir das näher angesehen: Das Gewinde steckt noch drin.
    Das Losdrehen mit einer Zannge an dem überstehenden Rest der Spitze scheint mir aussichtslos. Wahrscheinlich ist der Bruch passiert, weil das Gewinde zu sehr festgegammelt ist.
    Wahrscheinlich muss ich den Nadelrest gemeinsam mit dem Dichtkonus und dem Innengewinde los löten. :evil:
    So ein Mist. Aber zwei Stunden lang habe ich mich über dieses tolle Schnäppchen gefreut...


    Gruß, Stefan

    ************************************************************
    Ein Leben ohne Petroleum ist möglich aber sinnlos!
    ************************************************************

  • Ja, blöd,


    werf das Ding in die Krabbelkiste und warte auf das nächste
    Schnäppchen.
    Da jetzt viel dran rummachen bringt nichts, zumal Du kaum
    Einzelteile dafür bekommst.
    Tröste dich damit, dass die Nickelbeschichtung eh nicht mehr
    so toll war. :thumbsup:


    Grüße
    Karsten

  • Hallo Stefan,
    meinen Glückwunsch und Beileid zum Fund !
    Hab exakt ds gleiche Prob mit meinem neuen Fund.
    Sieht bei mir auch so aus als wenn die Spitze der Nadel in der Dosierung steckt.
    Bei mir ging aber erst einmal der Boden nur mit Hitze, Gewalt und Geduld aufzuschrauben und dann seh ich doch die Spitze im Dosierventil stecken.....Grrr.
    Allerdings wenn ich die Nadel betrachte sieht es so aus als wenn da keine Bruchstelle wäre.
    Alles viel zu glatt und exakt gerade.
    Mal schauen wie es nach der Reinigung, ausbeulen des Bechers und dem Zitrobad aussieht.
    Zum Glück hab ich eine funktionsfähige Karbidlaterne zum leuchten lassen.
    Also Dir auch viel Erfolg noch.
    Peter

    Gruss aus Franken....


    Lordhelmchen ...der Gewaltschrauber

  • Wenn du noch nicht sofort aufgeben möchtest kannst du noch folgendes versuchen...Erstmal ordentlich reinigen, wenn du hast auch in den U.Schall. Der wirkt manchmal Wunder. Dann wäre noch die heiß/kalt Methode. Lötbrennerflamme kurz draufhalten und dann schnell ab ins Eiswasser. Das ein paar mal machen. Als letztes noch Kriechöl drauf und etwas warten. Nur nie das Öl vor dem erhitzen, damit könnte man es noch fester verbacken. Mit etwas Glück lockerst du damit die Spitze soweit das du sie rausgedreht bekommst. Wenn alles nicht hilft kann man immer noch aufgeben ;(
    CU Bernd

  • Hier mein Zwischenbericht:
    Wärme, Entkalker, Kriechöl und Geduld haben nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt.
    Ich habe mir noch Schraubenzieher so angefertigt, dass ich durch den Wassertank in den kleinen Längsschnitt am Gewinde des Reststückes greifen konnte. Gleichzeitig an der Spitze drehen... ging trotzdem nichts...
    Dann habe ich die beiden untrennbaren Teile mit einem ganz kleinen Geslötbrenner ausgelötet. Das Gewinde der abgebrochenen Nadel steckte flächenbündig in dem "Nadelventilsitz". (Die richtige Vokabel müsst Ihr mir mal verraten... ;-) )
    Trotz besserer Zugänglichkeit weigerte sich das Bruchstück immer noch...
    Dann habe ich einen Schlitz in Bruchstück und Ventilsitz gesägt, um mit einem feinen Schraubendreher das Bruchstück heraus zu drehen.
    Dabei ist dann einen Teil des Ventilsitzes herausgebrochen. :evil:


    Jetzt denke ich über kostengünstige Instandsezungsmaßnahmen nach. Vielleicht eine runtergedrehte Messinghutmutter mit Tropfloch einlöten? Kombiniert mit einer "angespitzten" Gewindestange?


    Über weitere Ideen würde ich mich freuen


    Gruß, Stefan

    Bilder

    ************************************************************
    Ein Leben ohne Petroleum ist möglich aber sinnlos!
    ************************************************************

  • Hi, in dieses Richtung würde ich auch gehen. Da hat einer aber richtig heftig dran gedreht ;( Aber eine Hutmutter mit M4,5,6 hat am Ende des Gewindes viel zu wenig „Fleisch" um da noch eine schräge Bohrung für eine Spindel an zu bringen. Als Basiskörper geht das sicher aber dann müsste man noch ein wenig verlängern. Müsste dann aber hart angelötet werden. Oder das ganze Teil aus Messing drehen. Das bedarf aber nat. einer kleinen Drehbank.Ohne Drehbank würde wohl auch gehen aber ist denke ich ne arge Fummelei.
    CU Bernd

  • Vielen Dank für die Antworten und die Anteilsnahme!


    Das Gewinde ist übrigens weder M5 noch M4. Vielleicht ist es M 4,5 x 0,75 - das ist zwar metrisch aber trotzdem sehr seltener Kram.


    Ich denke schon über Strategien zur Instandsetzung nach.
    Nun ist ja meine Neuanschaffung weder selten, noch besonders gut vom Erhaltungszustand. Deswegen fühle ich mich nicht verpflichtet, die Originalteile exakt nachzubauen. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich die Funktion sicher wieder herstellen kann.


    Im Moment denke ich gerade über folgende Idee nach: Kann ich nicht oben bei der Wasserspindellagerung ein metrisches Gewinde bohren und dann mit einer Messinggewindestange - die eine entsprechende Spitze hat - den Durchfluss in der bisherigen wieder eingelöteten Düse regulieren. Das scheint mir im Augenblick am wenigsten Aufwand zu sein.
    Allerdings birgt es das Risiko, dass der Tank sich mehr erwärmt als die Spindel und dadurch der Durchfluss beim Erwärmen größer wird.
    Andererseits hätte man so nicht das Problem, dass die Gewindebohrung perfekt zentisch zum Dichtkonus laufen muss.


    Was meint Ihr zu der Idee?


    Gruß, Stefan

    ************************************************************
    Ein Leben ohne Petroleum ist möglich aber sinnlos!
    ************************************************************

    Einmal editiert, zuletzt von froschkoenig ()

  • Gestattet?


    :baby:
    Rein zufällig habe ich auch so ein ähnliches Problemchen.
    Allerdings ist an meiner Brumberg-Karbidlampe nicht die Spindel selbst zerbrochen, sondern die Wasserdüse hat es zerbröselt.
    Wahrscheinlich durch die festen Schläge beim Trennen von Ober- und Untereteil ist mir die Wasserdüse zerfallen.


    Jetzt denke ich darüber nach, eine Mutter von außen aufzusetzen und die Spindelstange mit einem Gewinde zu versehen, da ich denke, wie von Erich angeführt, daß das ein endloses Gefrickel wird, da Ersatz für das innenliegende Teil zu schaffen.


    (Nur blöd, daß ich damit überfordert sein werde, weil ich weder über entsprechendes Werkzeug, noch über die notwendigen Fertigkeiten verfüge. Das heißt, ich muß mir jemanden suchen und finden, der mir da helfen kann.)
    :traurig:
    Siehe dazu auch meinen Beitrag im Nachbar-Fred (hier klicken).


    Ich hoffe, es stört nicht zu sehr, daß ich hier reingeplatzt bin?
    :hail:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Für solche Regler sollte immer ein Feingewinde verwendet werden, weil sonst die Regelbarkeit massiv leidet.
    Für Verbrennermotoren im Modelbau (vor allem Flugmodelle) gibts im Netz viele Anleitungen wie die Vergaserregelung repariert wird.
    Das Prinzip ist das selbe wie bei den Karbidlampen, nur dass das Gewinde üblicherweise am hinteren Ende der Stange sitzt, statt vorne, wie bei Karbid.


    Gruss,
    Oliver

  • Hallo Erich,
    das sehe ich eigentlich auch so.
    "Reingeplatzt" beziehe ich darauf, daß mein Problem eben "nur" ähnlich ist ...
    Und vordergründig soll ja das des Threaderstellers gelöst werden.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Erich,


    über diese Ventilfunktion hatte ich ja noch gar nicht nachgedacht. Danke für den Tipp!
    Wie funktioniert das denn überhaupt? Bei einem cm Wasserstandshöhe müsste doch schon ein Millibar Überdruck im Entwicklungsbehälter reichen, um Gas in den Wassertank gelangen zu lassen.


    Warum passiert das denn nicht?


    Gruß, Stefan

    ************************************************************
    Ein Leben ohne Petroleum ist möglich aber sinnlos!
    ************************************************************