Warum werden Kerzen im Laufe der Jahre besser???

Eigentlich werden die Kerzen eher schlechter.
Sie tropfen dann doller.
Frag aber jetzt bitte nicht warum.

glauben heist nicht wissen, ich glaube nicht das kerzen durch die lagerung besser werden sondern von jahr zu jahr die zutaten billiger und minderwertiger werden. daher ist eine kerze die vor 10 jahren produtiert wurde noch hochwertiger von den zutaten wie der heutige krempel der nur noch auf gewinn,masse und billig will ich zusammengekloppt wird, naturstoffe sind teuer und dann wird ebend das eine oder andere zutat durch billig chemie ersetzt. meine vermutung zu mindest.

Ich würde sagen es kommt darauf an. Die heute handelsüblichen Paraffinkerzen verändern sich gar nicht, nur wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind werden sie extrem bröselig. Bei dunkler Lagerung bleiben sie extrem lange frisch.
Anders bei Stearinkerzen bzw Talgkerzen, die enthalten oxidierbare Fettsäuren, die im laufe der Zeit mit Sauerstoff an der Oberfläche reagieren und aushärten. Deshalb bekommen solche Kerzen im Laufe der Zeit eine Art Hülle, die hemmt dann das tropfen und verbessert das Brennverhalten.
Gruß Tobias

Sehr schöne Erklärung!!

Kann ich so durch eigene Beobachtung alter schweizer Armeekerzen (Stearin) bestätigen

Allerdings lässt der Dochtabbrand bei diesen zu Wünschen übrig, es sammeln sich Rußplacken am oberen Brandende und vergrößern die Flamme erheblich, man muss häufiger den Docht putzen währenddes abbrands, da sonst die erhöhte Temperatur die Kerze dann doch schneller schmelzen lässt.

(Gut, meine Kerzen sind aus den 1940igern und 1950igern... )

Ich hätte da noch eine von 1905....

Hallo Karsten,

ich habe auch mal sowas von mir gegeben weil ich dachte Kerzen würden mit der Zeit quasi austrocknen und daher speziell zum Verleuchten in Laternen geigneter seien.

Stichprobenartige Leuchtversuche mit Kerzen von 1979, 1974, 1953 und 1950 die ich im letzten halben Jahr durchgeführt habe ergaben aber bei mir keine signifikanten Unterschiede. Neue Kerzen können astrein brennen und auch bei den ganz alten ist mal ein "Flackerer" dabei.

Entscheidender als das Alter ist das Material (kann auch bei einer 100 Jahre alten Kerze minderwertig sein) und, ganz wichtig, das Verhältnis von Durchmesser zur Dochtstärke.
Wenn alles auf den Verwendungszweck abgestimmt ist leuchtet auch eine neue Kerze vernünfig.

Kurz und gut: Kerzen werden im Lauf der Jahre älter(!!!), ob sie besser werden (???)

fiesie: wie kommst du an eine Kerze von 1905 und woher weißt du so genu wie alt sie ist?

Grüße

Die war in einer Schweizer Zug-Innenraumlampe aus der Zeit drin und ist seitlich passend geprägt.

erstaunlich!

Darum ist die ja auch noch ungebrannt

Zeig mal her das gute Stück . . .

Die Aussage, dass Kerzen durch die Lagerung besser würden (weniger tropfen), kenne ich aus alten Haushaltsratgeber-Büchern (über 50 Jahre alte).
Das Problem bei dieser Aussage ist ihre völlige Unbestimmtheit zum Material. Kerzen wurden aus vielen Materialien gemacht:

• Bienenwachs (sehr teuer, von der Kirche für kultische Zwecke lange vorgeschrieben),
• Stearin (teuer aber gut, ein Stoff aus Pflanzenölen, vor bald 200 Jahren erfunden),
• Unschlitt (tierischer Talg, deshalb theoretisch essbar in der Hungersnot) die stinkenden Kerzen der einfachen Haushalte,
• Paraffine (der moderne Stoff des Erdölzeitalters) waren die wichtigsten.

Dazu kamen verschiedenste Mischungen aus diesen Materialien und verschiedene Herstellungsverfahren. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Aussage, dass Kerzen durch das Lagern besser würden stimmt. Wir wissen nur nicht, für welche Kerzen dies zutrifft und für welche nicht.

Bienenwachs trocknet mit der Zeit aus und wird spröder. Hier könnte ich mir den Effekt gut vorstellen den Spezialwidde genannt hat. Einlegen in Salzlake war übrigens auch ein Mittel, das in alten Haushaltsbüchern empfohlen wurde, um Kerzen zu verbessern.

Gruss: Teekoch

Gibt hier: Identifizierung Kerzenlampen

Hallo zusammen,

den Vergleich der alten Originalkerzen für meine Schweizer Falterlaterne mit den neuen IKEA-Stearinkerzen haben die Kerzen aus dem schwedischen Möbelhaus jedenfalls klar gewonnen.
Der Altersunterschied der Kerzen dürfte vermutlich mindestens 40 Jahre sein.
Ich werde jedenfalls definitiv nicht zu denjenigen gehören, die in der Bucht die mittlerweile völlig überteuerten Altkerzen in den blauen Schachteln kaufen, sondern greife lieber zu den schwedischen, die nur einen kleinen Bruchteil davon kosten.

Grüße,
Jürgen

...da schließe ich mich Jürgen voll an. "teilen und leuchten" ist auch bei mir das Motto (aber dazu gibt es ja unter dieser Rubrik noch ein anderes Thema)

In den unteren Fächern meiner Kisten habe ich aber dennoch aus Sammlergründen einen ordenlichen Bestand aus alten Steck- und Faltschachteln gebunkert. Ich war sogar schon mal in einem Anfall von akutem Wahnsinn drauf und dran mir einen Satz Schachteln mit dieser schönen altmodischen dunkelblauen Banderole, da wo ein Löwe eine Kerze in der Tatze hält zu ersteigern. Der Anfall ging aber schnell vorüber - ich hab mir dann doch ne Drucklampe von dem Geld gekauft...

Noch mal zum Kerzenalter bei den originalen Faltlaternenkerzen (um die geht es hier auch wohl). Die neueren Faltschachteln, ich sag mal von Anfang der 70er aufwärts, sind eigentlich immer einheitlich mit hellweißen Kerzen gefüllt. Bei den alten, (die ich habe sind von Anfang bis Ende der 50er Jahre) Steckschachteln gibt es aber welche die mit antik braun aussehenden Kerzen oder welche die mit elfenbeinfarbenen Kerzen befüllt sind. Etliche dieser augenscheinlich alten Kerzen haben auch so kleine Fehlstellen. Daneben habe ich aber einige Steckschachteln von 1952 die wiederum mit makellosen schneeweißen Kerzen befüllt sind wie sie auch in den späteren Faltschachteln sind.

Woarauf ich hinaus will: ich denke dass die alten Steckschachteln bei der Armee auch als "Retourgebinde" dienten und auch schon mal neu befüllt wurden. Eine exakte Altersbestimmung anhand der auf der Packung aufgedruckten Jahreszahlen ist m.E. daher nicht immer möglich...

...ich habe allerdings auch schon lose verkaufte Faltlaternenkerzen gesehen die eine Jahreszahl eingeprägt hatten so wie bei Fiesies prähistorischem Stück...

karsten: so eine alte Ruine hatte ich auch mal.

Ach, da fällt mir noch was auf: ist es nicht schön, dass man sich so ausdauernd sogar über Kerzen unterhalten kann? Wahrscheinlich werden uns nie die Themen ausgehen!

Grüße

Tach Zusammen,

also ich kann Eure Euphorie bezüglich den Kerzen nicht nachvollziehen. Für mich sind das ekelige Stinkedinger. Die Kerzen aus den Steckschachteln musste ich im brennenden Kamin entsorgen. Die hatten wohl mal Feuchtigkeit abbekommen und hatten sich grünlich und bläulich verfärbt und vertrömten einen penetranten Schimmelgeruch. Irgendwer hatte hier mal behauptet dass man die sogar Essen könnte - als Schimmelkäseersatz?

Tschüss Peter

Hallo Peter,

so wie ich es verstanden habe ist der Grundtenor des Themas in Bezug auf die Uraltkerzen eher nicht "euphorisch"...

Grüße

Zitat von Peter Bendel

Die hatten wohl mal Feuchtigkeit abbekommen und hatten sich grünlich und bläulich verfärbt und vertrömten einen penetranten Schimmelgeruch.

Hört sich so an als hättest du orginale Talgkerzen erwischt, die wurden aus echtem Schlachttierfett gemacht, das wird nun mal mit der Zeit ranzig und stinkt wie die Pest