Teerähnlicher Belag im Brenner von Optimus Hiker Plus

  • Hallo Kocherfreunde,
    ich war lange nicht mehr hier, aber ich hab da mal 'ne Frage...


    Ich habe zwei Kocher Optimus Hiker Plus, also die aktuellen Modelle mit dem grünen Tank und dem Nova-Brenner drin. Einen davon habe ich gänzlich unbenutzt ins Regal gestellt, den zweiten ganz regulär beim Campen genutzt. Als Brennstoff habe ich auschließlich Aspen 4 verwendet. Anfangs tat der Kocher auch sehr gut, doch nach einer Woche Nutzung ließ die Leistung nach, und schließlich versagte er den Dienst komplett. Die Demontage brachte einen schwarzen sehr festen teerähnlichen Belag an der Düsennadel, in der Kammer unter der Düse und an der Regulierspindel. Der Belag war klebrig, klebte die Düsennadel fest, und ließ sich nur mit großem Krafteinsatz abschaben. Danach lief der Brenner wieder, nach zwei mal Teekochen (großer Topf) war aber wieder Feierabend. Diesmal war sogar das Löchlein, welches der Sitz der Regulierspindel ist, so zugesetzt, dass ich mit einem Draht Mühe hatte, es wieder zu öffnen.


    Ich hatte vor dem Hiker einige andere Kocher, unter anderem mehrere Juwel 72 und einen MSR Whisperlite. Letzteren habe ich 15 Jahre lang auf Touren genutzt, immer mit Tankstellensprit, oft mehrere Wochen am Stück ohne ihn zwischendurch zu reinigen.


    Da ich mit dem Aspen 4 keine Erfahrungen hatte (und dieses nun im Verdacht, doch nicht so geeignet zu sein), habe ich meinen zweiten, bisher unbenutzten Hiker genommen, mit Tankstellensprit gefüllt und einige Töpfe Wasser gekocht. Es zeigte sich exakt dasselbe Fehlerbild.


    Nun die Frage: was kann diese heftigen Ablagerungen verursachen? Der Brenner ist ein Nova-Brenner, ein generelles Problem dieses Brenners konnte ich im Internet bisher nicht finden. Kann es sein, dass der Tank eine Innenbeschichtung aufweist, die sich auflöst? So weit ich sehen kann, ist der Tank trotz der unsäglichen grünen Lackierung aus Messing. (Welcher Marketing-Typ denkt sich eine froschgrüne Lackierung für einen Messing-Tank aus?)


    Ich finde den Kocher aufgrund seiner Robustheit gut, das Gewicht stört mich nicht, da ich meist mit dem Kanu unterwegs bin. Aber zuverlässig brennen sollte er schon...

  • moin zusammen,
    die feststellung "teerähnliche rückstände" passt irgendwie nicht
    mit der aussage "Ich finde den Kocher aufgrund seiner Robustheit gut"
    zusammen.


    der kocher ist ja ein allesverbrenner. deshalb kann testweise petroleum
    oder grillanzünder als brennstoff eingesetzt werden. dadurch kann
    getestet werden, ob ein generelles problem vorliegt.



    gruß
    thomas

  • @ Eugen: Bist Du ernsthaft der Meinung, dass man einen (zuvor unbenutzten) Tank zunächst mit Aceton ausspülen sollte, um solche Ablagerungen zu vermeiden? Das kann doch eigentlich nicht sein... :S


    Ich persönlich habe keinerlei Erfahrung mit Aspen 4. Ist das identisch mit normalem Waschbenzin?


    Grüße,
    Jürgen


  • Ich persönlich habe keinerlei Erfahrung mit Aspen 4. Ist das identisch mit normalem Waschbenzin?

    Die Firma Aspen wirbt damit, daß ihr Benzin besonders gut gereinigt ist und
    damit sehr wenig Rückstände hinterlässt. Wenn man den Aussagen im Katalog
    glaubt, sollte es sauberer verbrennen, als normales Waschbenzin.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Spülen mit Aceton werde ich versuchen (muß ich erst besorgen).


    Petromac:
    Die Spülung würde möglicherweise helfen, wenn der Tank ab Werk mit irgendwas innen beschichtet worden wäre. Ich hörte von solchen Dingen im Zusammenhang mit Colemann Kochern. Da gab es das Problem mal, deshalb meine Vermutung.


    Auf der Seite www.optimus-stoves.com gibt es eine Tabelle, wie verschiedene Brennstoffe in den jeweiligen Ländern genannt werden. Da steht Aspen 4 als Alternative für "White Gas" in Skandinavien. Mittlerweile ist das Aspen hier auch gut erhältlich, da es viele Auftraggeber für Rasenmäher und Motorsägen vorschreiben. Der Schadstoffgehalt der Abgase soll extrem gering sein, was vor allem den Bediener der Motor-Geräte betrifft.


    In verschiedenen Outdoor-Foren wurde auch für Kocher nur Gutes davon berichtet, deshalb habe ich es benutzt. Ich glaube eigentlich auch nach wie vor nicht, dass die Ablagerungen vom Brennstoff kommen. Den Test mit dem zweiten noch unbenutzten Kocher habe ich ja nur gemacht, um das ausschließen zu können.


    Wüstenfuchs:
    "Robust" meine ich hier zunächst rein mechanisch. Alles ist Metall, keine Kunststoffpumpe, die Box schützt den Kocher beim Transport. Für das Brennverhalten gilt das bisher eben leider nicht...

  • aspen 4 ist als alkylat gerätebenzin und deshalb reiner, als der sprit von der tanke, weil keine additive drin sind.


    trotzdem verdunstet es sehr leicht, was bei einem undichten (zb nicht ganz geschlossener einfüllöffnung) tank dazu führen kann, dass der treibstoff wegdunstet und ein "geschmier" zurückbleibt.
    genau wie bei der petromax, die seit 1980 mit vollem tank im keller stand und jetzt hervorgeholt wird.
    da ist dann auch nur noch günlich-schwarzer teer drin.