US-Kocher M-1942 Modell PW-1-45

Hallo liebe Freunde der brüllenden Suppenerhitzer!

Seit heute beherberge ich nun auch so einen US-Kocher,
der wohl mal in Diensten unserer ehemaligen Beschützer stand.
Lt. Markierung ist es ein US-Benzinkocher M 1942 Modell PW-1-45,
Hersteller unbekannt / "Preway" "Prentiss & Wabers" (lt. Spiritburner.com).

Mechanisch ist soweit gut beinander, optisch nicht mehr ganz so frisch.
Unter anderem fehlt die aufgepappte Bedienungsanleitung.

Macht aber nix - zuvor muß ich dem Burschen erst noch ordentlich zu Leibe rücken,
was seine inneren Werte betrifft, denn er spuckt zwar vor sich hin
- ein richtiges Brüllen ist das aber noch nicht.
Eher so wie das jungfräuliche Krächzen des kleinen Nepumuk aus der Augsburger Pupenkiste ...
Mit anderen Worten: die Flamme startet, ohne Inferno, aber zu schwach und reißt laufend ab,
sieht aus wie wenn eine Lampe an Leidenfraost leidet.
Derweil ist auch immer ein metallisches Klacken zu hören.

Wie es sich eh gehört, werde ich den Kocher wohl in seine Einzelteile zerlegen müssen,
fein säuberlich den Spritweg reinigen und dann wird er sicherlich fauchen,
wie zu seinen besseren Zeiten.

Die Düse sieht gut aus, die Nadel ist noch vorhanden und funktioert auch,
die Pumpe baut Druck auf.
Also wird wohl das Steigrohr dicht sein.
Oder kann es sein, daß sich da irgendwo noch ein Ventil befindet,
dessen Feder spinnt oder so?
Quasi ein Ventil, das als Flammenrückschlagsicherung dient
(reine Spekulation von mir, wg. dem metall. Klackern)?

Merci für die Blumen, Carsten.

Wo packe ich den Brenner / Aufbau am besten, damit ich nichts verknöre, ist die Frage?

Zwecks der Hersteller-Identifikation
werde ich mich wohl auf Spiritburner mal gründlich umsehen müssen.
Muss auch mal schauen, wo ich noch so eine Dose finde,
kann auch was ähnliches sein, Hauptsache "kompakt verpackt"

Nachtrag:
Hab's gefunden - auf spiritburner.com - er kommt von "Preway".

Hallo Jürgen,

Danke für die Korrektur.
Habe mich mal tiefer eingelesen, stimmt ...

Hier isser nochmal >> Klick <<

@ Carsten ...
Na ich will's hoffen, daß ich ihn dabei nicht "zerlege"!

Inzwischen habe ich mir den Kocher noch einmal vorgenommen.
Zuerst spuckte er ja nur jämmerlich vor sich hin und wollte einfach nicht auf Touren kommen.

Also habe ich den Vergaser zerlegt und aus dem Geheimfach die noch funkelneue Düse verbaut und die ebenfalls noch ungebrauchte Gazerolle hineingestopft. Die neue Düsennadel habe ich allerdings verhunzt, indem ich dachte, die muß weiter eingeschraubt werden und dabei abgerissen habe. Mal sehen wo ich einen Ersatz herbekomme ...
Das Pumpenbodenventil erhielt einen neuen Gummi, der Brenner wurde, wie der komplette Kocher asowieso, einer groben Reinigung und einfachen Politur mit feiner Stahlwolle unterzogen.

Diese erste Kur hat dem Kocher wohl gut gefallen, denn nach dem Vorwärmen startete er sofort und bedankte sich für die Zuwendung mit einem ordentlichen Fauchen und einer sauberen Flamme.
Damit qualifizierte er sich selbstredend für's Bleiben.

"Schwache" Leistung (?)

Alleine sattes Fauchen, eine saubere Flamme und Hitze sagen mir ja noch wenig über die Qualitäten des Kochers.
Ergo mußte er auch was arbeiten - und so wollte ich wissen, wie lange er braucht, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen.
Dafür setzte ich ihm vier verschiedene Kochgefäße auf - drei Wasserkessel und einen Topf.
Die Gefäße waren kalt, hinein kam kaltes Wasser direkt aus der Leitung ...

Um es gleich vorweg zu nehmen:
Ich hatte mir deutlich bessere Ergebnisse erwartet,
da der Kofferkocher 9060 D von Enders das in knappen fünf Minuten schaffte.
Keine Ahnung warum das so ausging und ob der US-Kocher das besser könnte?

Die Ergebnisse vom Vergleichskochen wie folgt:
Platz vier belegt der Enders Wasserkessel mit Pfeife, aus Edelstahl - 11 min. 15 sek.,
auf Platz drei landete die Kupferkanne mit genau elf Minuten,
Platz zwei erreichte der Stahltopf mit Wabenboden mit 10 min. 45 sek.,
der Sieger war der gelb emaillierte Stahlkessel mit sagenhaften neun einhalb Minuten!

Vom Edelstahlkessel (Enders) hätte ich mir allerdings ebenfalls ein besseres Ergebnis erwartet. Ist Edelstahl wirklich so ein schlechter Wärmeleiter?

Kann es vielleicht daran liegen, daß bei dem Brenner der Flammenkranz relativ schmal ist?
Auf dem folgenden Bild zeigen die Pfeile auf den äußeren Rand, wo die Flammen in etwa auf den Kesselboden treffen.
Werde mir diesbezüglich den Flammenkranz des Enders-Kochers zum Vergleich noch einmal ansehen ...