i-Hobo

  • Moin,


    angeregt durch den Threat Benzin oder Petroleum und dem darin enthaltenen Hinweis auf Hobo-Kocher,
    sowie nächtelanger Recherche zu diesen Kochern, habe ich heute mal ein wenig geflext, geschraubt und
    geschliffen. Heraus kam als Ergebnis der i-Hobo. :wiegeil:
    Als Ausgangsbasis diente ein (China-Edelstahl?)-Besteckständer eines bekannten schwedischen Möbelhauses(IK...A)
    im Gegenwert einer 1/2 Packung Zigaretten. Als Füße fanden 4 Schlossschrauben 8 x 60mm, fixiert von
    acht Muttern M8 und vier 20mm-Karosseriescheiben, Verwendung. Die gesamten Materialkosten entsprechen in etwa 1 Schachtel Zigaretten. Billiger und sicher auch weniger stylisch ist dann wahrscheinlich nur noch der selbstgeschnitze Dosen-Hobo.


    Die Feuerungsöffnung habe ich mühsam mittels Proxxon und Minitrennscheiben ausgeschnitten. Hierfür mussten insgesamt vier der tapferen Trennscheibchen ihr Leben lassen. Bei einer Materialstärke von durchschnittlich nur 0,35 mm erwies sich der China-Stahl als realtiv hart und schwer zu bearbeiten. Standart-Schlüsselfeilen :happa: jedenfalls waren zum versäubern der Schnittkanten kaum zu gebrauchen. Bessere Ergebnisse brachte erst der Einsatz von Schleifpapier mit 120er-Körnung.


    Ein erster "Feuer"-Test findet dann voraussichtlich morgen statt.

  • Die Teile aus dem bekannten Einrichtungshaus sind auch scheinbar für einfach zu bauende "Anzündkamine" für den Holzkohlengrill recht beliebt :applaudit:


    Ich bin auf den Test mit richtigem Holzfeuer gespannt :)

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Hallo Old Firehand


    Hast in der Survival Szene geguckt ............. :applaudit::applaudit:


    Da ist das Teil schon seit Jahren im Einsatz.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Ich bin auf den Test mit richtigem Holzfeuer gespannt :)

    Bitteschön...


    Nach einer kurzen Runde Brennstoffsammeln in der Umgebung (Stadtrand, erstaunlich wieviel Kleinholz hier so rumliegt auf die Schnelle...) konnte der Hobo schon in Betrieb gehen. Als Anzünder diente ein wachsgetränkter 5cm breiter Streifen Küchenrollen-Papier.
    Erstbestückung war eine Handvoll 5mm starker Ästchen. Schon damit entwickelte sich schnell eine eindrucksvolle Flamme. Als nächstes kamen dann finger- bis daumendicke Äste zum Einsatz. Damit ging der Ofen das Öfchen sprichwörtlich ab wie Schmidt´s Katze. Gesamtbrenndauer mit dieser kleinen Holzladung etwa 10min. Flammenhöhe geschätzt 50cm plus X. Zeit bis zum auskühlen bzw. zum verlöschen der letzten Glutreste, so dass der Hobo gefahrlos und vor allem ohne Brandblasen an den Fingern, transportiert werden kann...geschätzt ca. 10 - 15 min. (Hab nicht ständig auf die Uhr gesehen)

  • Wofür is eigentlich die Feuerungsöffnung gut? man kann die Äste doch einfach von oben reinpacken oder hat die Öffnung Vorteile die sich mir auf den ersten Blick nicht erschließen? :D

  • Geiles Teil, geht das in Serie? :prost:

    Im Prinzip ja, aber...


    Auch wenn es einfach aussieht, habe ich ca. 1/2 - 3/4 Stunde an dem Hobo gearbeitet. Dazu noch die Materialkosten und Verschleissmaterial (Schleifpapier, Mini-Trennscheiben). Hm...
    Also den Gegenwert von 2 1/2 Schachtel Zigaretten müsste ich schon haben, plus Versand als Päckchen (incl. noch zu beschaffendem Verpackungsmaterial) nochmal 1 Schachtel Zigaretten. Und dann erstmal nur Kleinstserie.


    Kleine Werkspuren an der Feueröffnung lassen sich wegen des harten Materials nicht ganz vermeiden, reine Handarbeit eben...


    Als "Bausatz"( Korpus, "Füße" samt Befestigungsmaterial, Feueröffnung zum selberausschneiden mit Edding markiert) wär das Ganze natürlich einiges günstiger....

  • Wofür is eigentlich die Feuerungsöffnung gut? man kann die Äste doch einfach von oben reinpacken oder hat die Öffnung Vorteile die sich mir auf den ersten Blick nicht erschließen? :D

    Wenn der Hobo wie ursprünglich vorgesehen zum kochen genutzt wird und oben ein Topf o.ä. draufsteht,
    muss er durch diese Öffnung "gefüttert" werden. Alles klar??

  • Edelstahl neigt zur Kaltverfestigung und ist schwieriger zu bearbeiten als Baustahl. Kein Wunder, daß der Verschleiß am Werkzeug so groß war.

    Das erklärt natürlich einiges. Wenn das Zeug nicht so dünn wäre könnte man wahrscheinlich Messerklingen draus machen. Ich schätze die Härte irgendwo im Bereich von 50 HRC.

  • mal versuchen
    bei uns gibts dosen in fast jeder größe
    denen ich lampen zusannte hatte ich das glas in dosen verpackt
    jetzt wissen die was sie damit bauen können:D

  • Das erklärt natürlich einiges. Wenn das Zeug nicht so dünn wäre könnte man wahrscheinlich Messerklingen draus machen. Ich schätze die Härte irgendwo im Bereich von 50 HRC.


    Edelstahl ist meist gar nicht wirklich hart, die schlechte Bearbeitbarkeit mit HSS-Schneidstoffen hängt eher mit der Zähigkeit und hohen Bruchdehnung( bis 40%)zusammen und den Legierungsbestandteilen wie Chrom und Nickel(Wer schon mal auf eine "harte Stelle" z.B. beim bohren gestoßen ist, weiß was ich meine). 50 HRC ist schlichtweg Quatsch, das entspräche einer Zugefestigkeit von ca. 1500N/mm2.

  • Bingo!


    Survival interessiert mich schon seit meiner frühen Jugend. Einstieg war ein Paperpack-Buch von Rainer Höh.
    Dann natürlich die Bücher von "Sir Vival" und der U.S. Army. Einen kleine "Kit" (Schweizer Taschenmesser,
    Schnur, Rettungsdecke, Feuerzeug, Streichhölzer, Comet-Notsignalgerät [führen in Deutschland nur mit kleinem Waffenschein, dieser vorhanden], Trillerpfeife, Mini-Verbandszeug, Mora-Messer [mehrere vorhanden, für jeden Wochentag eins.. :thumbsup: ] ist immer in meinem City-Rucksack.

  • Edelstahl ist meist gar nicht wirklich hart, die schlechte Bearbeitbarkeit mit HSS-Schneidstoffen hängt eher mit der Zähigkeit und hohen Bruchdehnung( bis 40%)zusammen und den Legierungsbestandteilen wie Chrom und Nickel(Wer schon mal auf eine "harte Stelle" z.B. beim bohren gestoßen ist, weiß was ich meine). 50 HRC ist schlichtweg Quatsch, das entspräche einer Zugefestigkeit von ca. 1500N/mm2.

    Bin leider kein Metaller, trotzdem danke für die Aufklärung. :merci:

  • ich habe noch so ein grillkohle anzünder
    der müßte auch gegen