Ja, liebes Forum, ich habe es tatsächlich gemacht.
Beim ersten wirklich akzeptablen Angebot habe ich erbarmungslos zugeschlagen und die englische Lampe ging ratzfatz in meinen Besitz über.
Was mich zu dieser Hauruckaktion bewogen hat, will ich hier an dieser Stelle noch einmal in aller Gänze darlegen.
Im Grundprinzip ist sie aufgebaut wie eine Petromax:
Tank, Vergaser, Brenner, Glühstrumpf. Eine Pumpe, mit der man Druck im Tank macht, eine Einfüllöffnung mit Luftablassschraube (ha! mit 3 s) und ein Handrad, mit der man den Vergaser auf und zu macht. Oder besser gesagt, die Vergaseröffnung, auch Düse genannt. Ja, es gibt auch eine Düsennadel. Traggestell und Haube auch.
Das waren denn auch so ziemlich die Gemeinsamkeiten.
• Diese Lampe verzichtet auf ein Manometer (die eh selten exakt anzeigen)
• Diese Lampe hat keinen störrischen Rapid (vorgeheizt wird mit Spiritus, das
hektische Nachpumpen in der Vorwärmphase entfällt)
• Diese Lampe hat keinen Tonbrenner (der undicht werden könnte), Brenner ist aus Metall
• Diese Lampe hat keine Düse (die man vor jeder Inbetriebnahme kontrollieren sollte)
• Diese Lampe hat kein unzuverlässiges Vergaserfußventil (Vergaser wird nur mit der
Düsennadel dicht gemacht)
• Es gibt keinen Mischrohrabstand zu justieren und kein Paddel, was sich verstellen könnte
• Es ist kein Spezialwerkzeug vonnöten, nicht mal ein Maulschlüssel. Schraubenzieher und
Kombizange, das war's
Insgesamt kann man sagen, dass diese Lampe deutlich einfacher -oder wenn man so will- primitiver aufgebaut ist. Man könnte behaupten, dass das eine oder andere (fehlende) Feature ein klarer Nachteil ist. Zum Beispiel fehlt die Druckkontrolle mittels Manometer. Man sieht es im laufenden Betrieb an der nachlassenden Leuchtkraft, im Ruhezustand bleibt nur der Eimertest.
Besonders der einteilige, nicht zerlegbare Vergaser ist oft der Kritikpunkt Nr. 1
Jedoch ist festzuhalten, dass die Ausfallhäufigkeit eines Gerätes direkt proportional ist zur Anzahl seiner Teile. Das heißt auf gut deutsch: je mehr dran ist, desto mehr kann kaputt gehen und desto eher wird das Gerät ausfallen. Und nach Murphys Gesetzt geht kaputt, was kaputt gehen kann.
Zu den Ersatzteilpreisen ist zu sagen, dass die im Schnitt etwas höher liegen als bei deutschen Drucklampen. Der Vergaser aber ist nach etwas Suchen zu einem Preis neu zu bekommen, zu dem man nicht mal das Vergaseroberteil einer Petromax bekommt.
To make a long story short: It’s a VAPALUX. Modell M1, interne Bezeichnung 21C und weitgehend baugleich mit der Bialaddin 300. Dieser Lampentyp wurde speziell für die Army hergestellt und ist deshalb in allen Farben erhältlich, wenn es denn nur natogrün einfach ist. Der Hut ist aus emailliertem Stahl und tonmäßig eher in jagdgrün gehalten. Material ist emailliertes Stahlblech. Ich werde mir überlegen, den schlammgrünen Tank zu entfärben, die Lackierung ist ziemlich lausig. Der warme Messington und das grüne Hütchen, das sieht bestimmt lustig aus.
ff
…