Elektrochemisches Entrosten

  • Hi, ich habe heute mal provisorisch einen Aufbau für die Elektrolyse Entrostung und Lackentfernung zusammengestellt.
    Nach diversen Anleitungen im Internet u.a von Restauratoren für Uhren und Sammlern alter Werkzeuge habe ich nun angefangen die entsprechenden Sachen zusammen zu tragen. Die FH blubbert jetzt seit 2 Stunden im Bad. Mal schauen wie es in ein paar Stunden ausschaut. Sollte das vielversprechend sein werde ich morgen ein entsprechendes Behältnis besorgen und den Aufbau professioneller gestalten. Eine der zwei Opferanoden aus Edelstahl ist schon fertig.
    Ich werde ein längliches Behältnis nehmen und zwei gegenständige Anoden einbauen. Die Anode besteht aus je 4 V2A Scheiben die um die Fläche zu vergrössern mit etwas Abstand montiert sind.
    CU Bernd

  • Hab ja nicht behauptet das das was sensationell neues wäre :D
    Aber evt. interessant zu wissen das das Ganze ohne chemische Sauereien geht. Der Elektrolyt
    ist in dem Fall Backpulver, Kaisernatron geht auch. Die Suppe ist nicht ätzend und es gibt kein Entsorgeproblem.
    CU Bernd

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  • Jaaaaa ... mehr Infos bitte!!! :applaudit::wiegeil::applaudit:


    Habe derzeit nicht die Möglichkeiten, mich intensiv damit zu befassen, daher suche ich in der Tat nach nachbaufähigen "Kochrezepten".


    Bin gespannt auf Deine Erfahrungen.


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Moin,


    seitdem ich das mal ausprobiert habe ist das meine favorisierte Methode...! :done: Ist auch wesentlich schonender zum Material als diverse Säuren.


    MfG Carsten

  • Ich verwende dafür einen Kübel, in dem steht als Anode ein Edelstahlspagettitopf, darüber das obere Teil von einem kleinen Kübel als Isolierung, darauf Edelstahldraht, woran ich mit Klemmen die rostigen Teile reinhänge, funktioniert schon Jahrelang, nur der Edelstahltopf ist schon verbraucht, hat schon einige Löcher.

  • Also ich bin überzeugt. So sieht die Lampe nach 1 Nacht aus. Der Rost ist komplett weg. Die entsprechenden Stellen sind nun metallisch blank aber etwas dunkler. Die Farbe ist zum grossen Teil ab. Liess sich unter fliesendem Wasser mit einer alten Spülbürste einfach abreiben. In Engstellen und am Brenner sitzt noch etwas Farbe. Packe die Lampe gleich einfach noch was ins Bad. Die Methode ist jedenfalls echt zu empfehlen. Kein Riesen technischer Aufwand, keine Stinkerei, keine Chemikalien. Der Provisorische Aufbau besteht lediglich aus einem 12 l Putzeimer, einem 5 A Ladegerät mit Amperemeter und als Anode einem Stück Edelstahl Flachstahl. In den 12 L sind 3 Päckchen Backpulver gelöst. Thats it! Es flossen knapp 2 A. Die Brühe kann immer wieder benutzt werden. Um die Schmutzpartikel und Farbflocken zu entfernen kann man ja ab und an über ein altes Stück Stoff/Handtuch oder ein altes feinmaschiges
    Küchen Sieb in einen anderen Eimer umgiessen und dabei filtern. Über Verdunstung verlorenes Wasser einfach wieder auffüllen. Werde das jetzt etwas handlicher und schöner bauen.
    CU Bernd

  • Ich habe den zweiten Durchgang mit der neuen Anode gemacht. Wow, das war ein Unterschied. Die erste war ja nur ein Stück Flacheisen 1 x 3 cm. Die neue hat ja durch die gefächerten Scheiben viel mehr Oberfläche. Jedenfalls fing es fast an zu blubbern so viele Blasen stiegen auf und es floss nun fast 4 Ampere Strom. Die Lampe ist nun sauber und wartet auf die Neulackierung. Entsprechende Box ist besorgt und nun baue ich das Bad endgültig fertig.
    CU Bernd

  • Und schon fertig! Beim örtlichen Discounter für 4 Steine eine "Design“ Box aus Kunststoff erstanden. Der Rest ist aus den „Vorräten" in der Werkstatt. Die Box hat ein Volumen von 18 l mit 1 cm Luft am oberen Rand. Eine FH 175 passt locker stehend rein eine 275/276 muss man legen. Die passen aber in der Breite locker quer rein. Was grösseres kann man längs legen. Braucht man mehr Platz kann eine der beiden Anoden herausgenommen werden. Um das Kabelgebamsel zu minimieren habe ich die Anoden mit einer festen Brücke (6mm V2A Gewindestange) verbunden. Kann durch lösen einer Flügelschraube getrennt werden. Auf der Box sitzt eine verschiebbare Brücke aus Holz an der zwei Leimklemmen aufgeschraubt sind. Die Anoden können so stufenlos in der Höhe verstellt werden. Da mit der verbesserten Anode schon 4 Ampere flossen könnte es mit 2 Anoden etwas knapp werden mit dem 5 Ampere Ladegerät. Ich habe aber noch ein regelbares Labornetzteil mit max 15 A Ausgang hier stehen. Dann sollte es kein Problem geben. Jetzt brauch ich was neues rostiges... :D
    CU Bernd

  • Hallo Leute.


    Jetzt habe ich aber mal eine Frage zu der Entrostung.
    Kann es sein das ihr nicht entrostet sondern einfach nur material über denn Rost aufbringt.
    Ist das Verfahren nicht gleich wie beim vernickeln und verchromen.
    Es ist doch einfach nur galversirt oder? Würde gerne wissen ob unter denn dunklen Flecken an deiner Lampe noch Rost ist und sich einfach nur deine Anode aus Stahl drüber gelegt hat.


    MfG Sebastian

  • Moin Bernd,


    was ich bei der Beschreibung nicht verstanden habe, ist die Tatsache, dass so auch Farbe (Lack) runter kommt?


    Was passiert eigentlich mit der Verzinnung (so im Tank, falls noch in Takt)?


    CU


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • So wie ich das verstanden habe und es auch sehe holt das nur durch umwandeln den Rost runter. Die Verzinkung/Verzinnung der FH ist intakt. Nur wo der Rost sass ist es bis auf das blanke Metall frei.
    Habe gerade nach 3 Stunden den Innenmatel rausgeholt, die Brücke wo die Klemmung für das Mischrohr sitzt
    war incl. des Klemmsteins und der Schraube und Halbschale ziemlich zusammengerostet. Ist jetzt alles nach abbürsten des schwarzen Schlamms zu dem der Rost wird, metallisch wieder frei. Der Rest des Mantels bzw. die Schutzschicht ist ohne Beschädigung. Der Rost ist weg! Warum die Farbe nach längerer Einwirkzeit runterkommt habe ich auch nicht wirklich begriffen. Hat bei der gelben FH aber gut funktioniert. Nur wo die Farbe so in Ritzen sitzt oder eingebrannt war wie an der Brennerkappe sassen noch ein paar Reste. Die Farbe an sich liess sich ohne Mühe mit einer festen Bürste unter fliessendem Wasser abbürsten.
    CU Bernd

  • Tach zusammen,
    die Farbe wird abgelöst, wenn sie rissig ist und unterrostet. Da kann dann die Reaktion stattfinden. Mischbauteile aus Stahl und NE Metallen sollte man regelmäßig überwachen, damit am Ende nicht nur die Hälfte dranhängt.
    Da sich das Ganze auf der blanken Metalloberfläche abspielt werden auch Brünierungen abglöst.


    Grüße


    Thomas

    Grüße


    Thomas

  • Hier schonmal ein Link, daran habe ich mich jetzt orientiert. Elektrolyse leicht gemacht
    Werde nat. von meiner Erfahrung berichten und den fertigen Aufbau vorstellen.
    CU Bernd


    Hallo Bernd,


    in der Anleitung steht, dass diese Methode für Messing ungeeignet ist. Du behandelst aber trotzdem den Innenmantel der 350ziger und der ist doch aus Messing. Ich wollte mir jetzt auch so etwas aufbauen, aber wenn das für Messing ungeeignet ist, scheiden doch die Maxen aus, oder?


    Gruß,
    Götz

  • Hi Götz, die Innenmäntel sind nicht aus Messing. Die sind aus verchromtem? Stahlblech. Und der meiner 350ziger auch nicht. Der war besonders im Bereich der Brücke wo die thermische Belastung am grössten ist doch arg verrostet. Nach 4 Stunden im „Sprudelbad" ist alles nun porentief entrostet. Der restlichen Beschichtung ist nix passiert. Und es war sogar noch das Mischrohr mit eingebaut weil ich es nicht rausbekommen habe weil die Klemmschraube auch völlig verrostet war. Nach 3 Stunden war am Messing noch nix zu sehen. In der Anleitung steht auch nur das man aufpassen muss weil es ähnlich wie bei Messing in Zitronensäure im Uschallbad es zu dem austreten von Kupfer kommen kann das sich dann als rötlicher Niederschlag auf dem Messing findet. Im Normalfall also kein Messing mit reinpacken, wenn doch dann öfters checken.


    Lustigerweise gibt es eine Stelle am Tank, zwischen Füllstutzen und Pumpenschacht an der ein Magnet haftet.
    Da der Tank ja nun aus Messing ist muss da von innen was Eisenhaltiges anliegen. Gibt es da eine Verstärkung oder so was?



    CU Bernd

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