Neuling mit 826 - Baujahrbestimmung

  • Hallo Lampenprofis.


    Ich habe mir vor kurzem eine Petromax gekauft und wurde von der Technik infiziert. Auf meinen Stöbereien bei Ebay bin ich dann über eine sehr alt wirkende Lampe gestoßen, die ich auch gleich zum restaurieren gekauft habe. Es handelt sich dabei um eine 826 mit Knickvergaser, zweifarbigem Handrad, Flügelschraube auf dem Tank, einteiligem Pumpenknauf, anscheinend fest verbautem Mischrohr im Innenmantel, gepresstem Deckel auf der Haube, keinem Typenschild am Tragegestell und leider keinem Glas mehr. Eine Nummer auf dem Tankboden konnte ich bisher nicht entdecken, ich werde sie am Wochenende wohl mal vom "Schmodder" befreien und schauen, ob darunter nicht doch noch etwas zu finden ist.


    Hätte jemand einen Tipp, aus welchem Jahr die Lampe sein könnte?


    Ist das Mischrohr tatsächlich fest verbaut, oder stelle ich mich zu blöd an?


    Ich bekomme den Exzenter, bzw den Exzenternippel nicht aus dem Vergaser. Ich habe es bisher mit Ballistol probiert, aber keine Chance. Soll ich das Stück mal mit ner Lötlampe warm machen, oder riskiere ich damit das Aufweichen etwaiger Lötverbindungen im Vergaser?


    Vielen Dank schon einmal, viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Timm

  • Hi
    denke das die Lampe aus den 30ern ist reinige mal den Tankboden ordentlich und schaue nach Rissen. Das Mischrohr bekommst du raus Mischkammer abschrauben danach die Mutter abschrauben und dan solltest du das Mischrohr nach oben raus bekommen aber Vorsicht bei mir ist letztens ein Mischrohr zerbröselt.
    Wen du die Exenterwelle nicht ab bekommst lass Sie drin.


    Zur Reinigung würde ich nicht zuviel auf dem Tank rumpollieren oder zu lange in Z-säure Baden sonst hast du nur noch Messing Optik.


    Gruß Malte

  • Hätte jemand einen Tipp, aus welchem Jahr die Lampe sein könnte?


    Hallo Timm,


    Ich habe eine baugleiche Lampe.Und die ist von 1936.
    Falls sich die Muttern am Innenmantel nicht so ohne weiteres lösen lassen kannst du Kriechöl oder Caramba nehmen und einwirken lassen.Dann mit einer Ratsche und Nuß,ich glaub 22er lösen.


    Gruß,Reinhard

  • Hallo und Willkommen im Forum
    und Glückwunsch zur Laterne sowie mein Beleid zur Infizierung.
    Was den Virus angeht, brauchst Du Dich nicht weiter bemühen, der bleibt
    und kein Quacksalber oder Pillendreher dieser Welt wird Dich befreien können.
    Allenfalls Deine :frau: wird es ab und versuchen, aber letztendlich erfolglos bleiben.


    So, nun zum Wesentlichen:
    Wenn ich als (nicht mehr so ganz grüner) Lampenfreak einen Tipp geben darf, dann würde ich das so formulieren:
    Keep cool and take time for ...
    Oder getreu dem alten Werbespruch von ARAL:
    Nimm Dir Zeit und nicht das (Lampen-) Leben!


    Im groben und ganzen wurde ja schon soweit alles gesagt.
    Ergänzend ... Kriechöl braucht seine Zeit, schließlich hat es ja auch lange gedauert, in den jetzigen Zustand zu kommen.
    Gewalt, Ungeduld oder andere brachiale Machenschaften sind schlechte Berater.
    Am besten wäre, Du studierst mal hier im Forum, bis kurz bevor der Arzt oder die Morgensonne kommt. Viele Fragen lösen sich dann schon, bevor was unrettbar kaputt ist und das Kriechöl z.B. hatte Zeit einzuwirken.


    Ich spreche da aus Erfahrung und darf jetzt z.B. einen neuen Excenter plus Nadelstange kaufen.


    Wobei es manchmal auch daneben gehen kann, wenn es solche Teile, die man vor Ungeduld geschrottet hat, auch nicht für viel Geld und/oder gute Worte mehr bekommen kann und sich am Ende sowas nachbauen lassen muss.
    Glück gehabt, wenn es sich um Teile handelt, die vom Baujahr oder Modell unabhängig mit anderen kompatibel sind.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo und vielen Dank für die Tipps. 30er bis 40er war bisher auch meine Laien-Vermutung, schön dass sich das bestätigt hat.
    Das Problem mit dem Messing habe ich aktuell auch bei einer etwas älteren (Pumpenkolben mit Gummiringen) 829, die ich gerade wieder fit mache, da lag das Tragegestell wohl etwas zu lange in der Zitronensäure und schimmert nun ganz leicht rötlich durch die Verchromung. Grundsätzlich würde ich ja diese leichte Patina bei der 826 gerne behalten, die erzählt schließlich eine Geschichte, aber wie bekomme ich den schwarzen Schlonz am besten ab, ohne das angelaufene Messing und abgenutze Chrom zu beschädigen?


    Beim Mischrohr ist zwischen dem aufsteigenden und dem absteigenden Teil ein Stück Metall. Da es aber nur die zwei Mischrohranteile gegeneinander verklemmt und garnicht mit dem Innenmantel in Kontakt ist, ist mir die Funktion nicht klar.


    Nochmals Danke und eine schöne Nacht noch
    Timm

  • Diesen schwarzen "Schlonz" halte ich für alten Ruß und angesetzten Schmutz ... dem kann man mit Backofen u. Grill-Reiniger ganz gut zu Leibe rücken (besonders empfehlenswert von denen mit dem K mit 2 R, gibts als Spray und als Gel).


    Dieses Blech, in dem das MiRo steckt, sollte das nicht ursprünglich mit dem Innenmantel verbunden gewesen sein?
    Vlt. kannst Du mal ein Detailfoto einstellen, um zu sehen, was Du genau meinst?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Hallo Timm,


    auch von mir :welcome: .



    Folge mal den Mischrohr, welches in der Mitte vom Innenmantel nach unten geht. Sieht du da die flache 6-kt Mutter? ;)
    Die gibts auch noch mal auf der anderen Seite vom Stegblech im Innenmantel und kontert das Mischrohr.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Upps ...
    So eine Ausführung habe ich bisher noch nicht gesehen.
    Habe da eine 250er PX ("2728") stehen, aus grob gesehen der gleichen Epoche, aber der fehlt dieses Stück Blech.
    Eine jüngere 250er ("827") hat einen ganz anders aufgebauten Innenmantel, da gibt es so ein Blech gar nicht.


    Also wie das aussieht, ist es m.E. überflüssig ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Moin!


    @ TE: Glückwunsch zur Infektion! 8o
    Mit dem Baujahr liegen die Kollegen schon ganz richtig.
    Du wirst sicher im Tankboden eine Ritzung finden.
    Der Innenmantel ist genau original so.
    Ich habe da auch zwei Stück von.
    Das Blech erschließt sich mir auch nicht, ich denke, es war noch eine Art Hitzeschild.
    Apropos Hitzeschild.
    Der Innenmantel ist zerlegbar.
    Wenn Du Brenner und Mischkammer abhast, siehst Du eine Mutter in dem unteren Hitzeschild sitzen.
    Wie schon geschrieben, geht die am besten mit einer großen Stecknuss ab.


    Wie gesagt, ich habe ein Pärchen diesen Alters.
    Beide leuchten wieder absolut einwandfrei.


    Gruß Ulf



    .

    403 vorbidden

  • Nur mal zur Ergänzung...
    Wenn Du nicht alles bis auf Hochglanz reinigen musst,
    kannst Du die Teile auch zusammen lassen.
    Ich habe auch nur einen der beiden Innenmäntel zerlegt.
    Weil es leicht ging.
    Der Andere wollte aber partout nicht.
    Aber bevor ich was kaputt mache, lass´ich das lieber so.
    Ordentlich gereinigt und gut!


    Gruß Ulf

    403 vorbidden

  • Hallo.


    Den Exzenter und das Mischrohr lasse ich erstmal zusammengebaut. Ich frage mich, ob der Exzenter "nur" die Düsennadel bedient, oder auch einen Ventilmechanismus bedient. Egal in welcher Stellung, ich kann jederzeit duch das Vergaserunterteil durch pusten. Geht mit der Lampe nur der "Softstart" mit drucklosem Tank?


    Viele Grüße
    Timm

  • Nabend Timm,


    der Excender bedient nur die Nadel.


    [...] Geht mit der Lampe nur der "Softstart" mit drucklosem Tank? [...]

    Ja.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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  • Ah, super, wieder etwas gelernt. Kein Starten unter Druck mit Knickvergaser. Die Funktionsteile sind nun nahezu fertig und halbwegs gut gereinigt. Neben dem Reinigen des Tanks, des Tragegestells und der Haube muss ich jetzt nur noch das Pumpenbodenventil Fit bekommen. Habt ihr einen Tipp, wie ich das raus bekomme? Das hat leider nicht den Schlitz wie bei den anderen Laternen sondern sieht nach einer Art länglicher Mutter aus.

  • Nambd!


    Für das Pumpenbodenventil brauchst nen extra schlüssel....


    Ich hatte zufällig einen im Heinze Kocher

    Es grüsst Kai!


    Geht der Strom dir einmal aus,
    Petromax bringt Licht ins Haus!

  • Für meine Lampe mit Stegventil habe ich mir aus einer Schraube M8
    dieses recht dilettantische fachmännische Spezialwerkzeug konstruiert.
    Erstklassiger Präzisionsstahl ... funktionert ..
    ;):thumbsup:


    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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  • Hallo, ich bins wieder.
    Ich bin wieder günstig an eine 826 gekommen und bräuchte einen Tipp zur Herstellungsdatumsbestimmung.


    Auf dem Tank ist diesmal keine Typenbezeichnung und keine Bodenmarkierung, nur "Original Petromax REGD made in germany" Die Füllschraube ist eine Alte mit Flügeln, der Pumpenknauf ebenfalls der Alte aus einem Stück. Der Vergaser ist kein Knickvergaser sondern der moderne, seitlich montierte, das Handrad ist aus einem Stück schwarzen Kunststoff mit Nase (evtl. ausgetauscht?). Auf dem Tragegestell ist eine Plakette mit Typenbezeichnung. Das Glas hat ein altes Logo. Der Innenmantel ist der Alte mit Hitzeschild und zwei Muttern, das Mischrohr hat ein Paddel. Die Haube hat das "Guckloch" für die Paddelschraube.


    Ich denke nicht, dass die Lampe noch aus den 30ern sein wird, aber ist das schon eine Nachkriegslampe, oder könnte sie noch aus den jungen 40ern sein?


    Danke schonmal
    Timm