Öluhr - Lampen

  • Ein schönes, wenn auch kostspieliges Sammelgebiet sind die alten Öluhr - Lampen, die vom 17. Jahrhundert an bis Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt wurden.
    Bei diesen "Uhren" wurden die zinnernen Haltebänder der gläsernen Ölbehälter mit Stundenmarkierungen versehen, sodaß man über den sinkenden Ölspiegel die Zeit ablesen konnte. Da die Genauigkeit vom "Gangregler" Docht abhing und von der Größe der Flamme, waren die abgelesenen Uhrzeiten nach unseren heutigen Maßstäben eher sehr ungenau. Das tat der Beliebtheit aber keinen Abbruch, denn ein Lichtspender der gleichzeitig die Zeit angab war nach den damaligen Maßstäben Hightech, wie man heute sagen würde.
    Wer zuerst auf die Idee kam an die Haltebänder Ziffern anzubringen ist nicht überliefert.


    Zwei Exemplare aus meiner Vitrine.
    Die Linke ist eine Reproduktion einer Öluhr aus dem 18. Jahrhundert in Süddeutschland hergestellt.
    Die Rechte ist ein Original von ca. 1830. Man sieht am Lampenfuß das sie so einiges mitgemacht hat.




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Moin Rolf,


    tolle Lampen


    und noch viel tollere Fotos auf deiner Seite :respekt:



    Gruß
    Karsten

    Wir wussten es. Die Amis wussten, dass wir es wussten. Aber wir taten immer so, als ob wir es nicht wüssten und die Amis taten immer so, als ob sie glaubten, dass wir es nicht wussten. Aber sie wussten, dass wir es wussten. Also wussten es alle. :po:

  • Pö, danke für dein Lob, aber Motive habe ich ohne Ende.
    Danke für´s Angebot, grins, aber für ne Palette ist kein Platz mehr. Durch Trödelmarktbesuche über Jahrzehnte ist jedes Quadratzentimeterchen mit alter Technik vollgestellt.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Danke Bernd, ich sammel ja nicht in speziellen Gebieten, sondern nur Teile die mir besonders ins Auge fallen. Und wenn ich aus einer Kategorie ein oder zwei Exemplare habe reicht mir das. Das bezieht sich nicht nur auf Lampen sondern auf all das unterschiedlich Interessante aus vielen Bereichen der Feinmechanik.
    Dabei bereitet es mir Freude zu sehen wie zu allen Zeiten für besondere Entwicklungen Hirnschmalz eingesetzt wurde, wie das z.B. bei der zerlegbaren Feuerwehrlaterne der Fall war.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Heute beim Kramen in Kartons habe ich ein Bassin für eine kleine Öluhr wiedergefunden die ich mal von einem Trödelmarkt mitnahm, weil man sowas natürlich nicht liegenlassen kann.

    Wie der Fuß aussieht ist bekannt, allerdings geht die Chance gegen null den separat zu finden.

    Mir kam vorhin die Idee das Teil auf eine offene Öllampe zu setzen.

    Also im Prinzip ein Deckel mit diesem Bassin, natürlich aus Zinn.


    Kurzerhand ein Arbeitsaufbau mittels Kunststoff gebastelt um die Wirkung sehen zu können, und ich finde es sieht garnicht so schlecht aus.

    Der Dochthalter müßte etwas vorne verlängert werden.




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,


    das ist ja wirklich eine interessante Facette der Zeitmessung. Wasser und Kerzen“uhren“ hatte ich schon mal gesehen. Das hier von Dir so herrlich ins Bild gesetzte „Lichtgeschwindigkeitmessgerät“ könnte man wirklich aufleben lassen.

    Meine Frage: durch die höhere Bevorratung ... läuft das Petroleum nicht durch die Fallhöhe sozusagen ständig aus („dröppelminna“) oder ist der Docht in dem Fall dann auch Ausfließverhinderer und lässt nur heraus was er im Betrieb saugt?


    Gruß Heri

    "Wem das Wasser bis zum Halse steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!"

  • Heri, diese Öluhren wurden zu Zeiten genutzt in denen es noch kein Petroleum gab, was erst Mitte des 19. Jahrhunderts zur Verfügung stand.

    Brennmittel war Walöl und Rüböl.

    Ich nutze Rapsöl.

    Die Öffnung des Bassins ist unterhalb des Randes der Dochtkammer angeordnet.

    Das Öl fließt aus der Bassinöffnung in die Dochtkammer, steigt da bis zur Bassinöffnung und verschließt diese.

    Erst wenn der Spiegel durch die Verbrennung des Öls sinkt läuft wieder Öl nach.

    Der sinkende Spiegel im Bassin zeigt dann mittels der Ziffern am Zinnband die Zeit an.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...