Hallo zusammen,
mein Name ist Mathias und bin neu hier 
Ich habe letztes Wochenende folgendes Stück auf dem Flohmarkt erstanden und überlege gerade, ob es Sinn macht das gute Stück zu restaurieren:
Ich habe herausgefunden, dass dies wohl eine Feuerhand 405 ist und man dem Rost mit Zitronensäure bekämpfen kann. Ich habe aber Angst, dass ich damit Schaden anrichte und am Ende keine Lampe mehr habe, sondern Schweizer Käse. Was sagt Ihr dazu? Lohnt sich ein Zitronenbad?
Hallo Matthias,
erst einmal 
hier im Forum.
Also, die Lampe ist aus Stahl. Der wird durch Zitronensäure auch in höheren
Konzentrationen nicht angegriffen. Auch Aluminium hat mit der Säure kein
Problem, wohl aber mit Natronlauge. Das Zitronenbad sollte heiß sein, die Hitze
ist zwar kein Muss, die Umsetzungsrate erhöht sich dadurch aber stark.
Unser Julian (d5506fahrer) ist vor einiger Zeit auf die Idee gekommen, die
Lampen nach dem Säurebad mit Stahlwolle zu bearbeiten. Das funktioniert gut,
der restliche Rost wird heruntergeschrubbt. Wichtig: Nach der Säure sollte die Lampe
zur Neutralisierung in eine schwache Lauge (Wasser mit Spülmittel) getaucht werden.
Sollten danach tatsächlich Löcher zutage treten, kannst Du sicher sein, die waren
auch vorher schon da und wurden durch den Rost nur verdeckt. Spätestens beim
Betanken hättest Du eine Schweinerei gehabt. Nach der Entrostungskur sollte die
Lampe möglichst schnell weiter bearbeitet werden (Lackierung, rosthemmendes Öl)
um erneuten Rostansatz zu vermeiden. Vorher natürlich gut trocknen (mit einem Haar- oder
Indutrieföhn). Viel Spaß bei der Restaurierung. 
Grüße
Marcus
Moin Mathias,
herzlich Willkommen im Forum bei den Petroleumverseuchten! Sei gewart, dieser Virus ist höchstgradig ansteckend! Flohmärkte wirst du absofort mit einem anderen Auge betrachten. Die Jagdinstinkt auf Lampen ist dort sehr ausgeprägt!
Eine sehr schöne Fh 405 hast du da, sie ist komplett und der Zustand ist doch top! Also macht das schon Sinn die Lampe wieder herzurichten.
Ich würde zunächst so verfahren:
- Lampe komplett demontieren, d.h. Tankdeckel, Brennerhut, Brenner, Glas und Glasschutzgitter ab
- Tank der Lampe und vor allem die Luftrohre mit Druckluft auspusten, beim Brenner kann das auch nicht schaden, hier die alten Docht raus
- Lampe grob abbürsten im Spüliwasser
- Anschließen die Lampe für 1 bis 3 Tage in Zitronensäure baden lasse 
- Danach mit Spüliwasser abbürsten, danach nochmal abspülen
- Ich behandel die Lampen anschließend mit Akopads, die gibt es z.B. bei Rossmann, bei so einer Lampe verbraucht man schon mal 2 oder gar 3.
- wenn das geschehen die Lampe trocknen mit einem Föhn, aber Achtung wenn es der von der besseren Hälfte ist, vorsichtig 
, ansonsten den für den Grill oder einen Industrieföhn
- Danach muss du recht flott sein, ich behandel die Lampen dann immer mit Owatrol Öl, Klarlack, oder schwarzer Hitzelack geht auch
- Lange genug austrocknen lassen auch 1 bis 3 Tage
- Dann noch einen neuen Docht zurechtschneiden, falls sich der alte nicht mehr durch ein retten lässt, Lampe befüllen, eine halbe bis 1 Stunde den Docht sich vollsaugen lassen und anzünden
Hier ein paar Beispiele von meinen Ergebnissen:
- Feuerhand Nr. 305
- Sturmlaterne mit Zitronensäure behandeln
Gruß
Julian
Moin Mathias,
Ja das Owatrol Öl hält auf dem Metal. Pass auf es ist wirklich sehr sehr sehr ergiebig. Wenn du es übertreibst, dann glänzt deine Lampe wie eine Speckschwarte, das habe ich auch schon geschafft 
In die Hohlräume habe ich es nicht eingebracht, überall dort wo ich es mit einem Pinsel auftragen kann kommt es hin.
Klarlack stellt eine Alternative dar. Wobei man wohl Owatrol Öl auch als Grundierung ansehen kann, sprich es überlackierbar, dies habe ich aber noch nie gemacht.
Achso und nicht die Lampe im Zitronenbad vergessen, ist mir jetzt passiert (bzw. ich hatte einfach keinen Zeit mehr sie fertigzustellten) mit einer FH 175, da ist nun wirklich gar kein Rost mehr drann, nur die Lampe ist jetzt defekt oben am Kamin. Also übertreiben sollte man es auch nicht.
Gruß und viel Erfolg
Julian
Hallo zusammen,
ich wollte nur einen kleinen Statusbericht geben. Die Lampe habe ich entrostet, mit Owatrol eingepinselt und nun leuchtet sie wieder Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich noch ein paar Bilder hochladen. Momentan bin ich aber am Umziehen und habe daher weniger Zeit hierfür.
Eine Frage habe ich aber noch: Wie bekomme ich die Lampe am geschicktesten aus? Gerade weil das Metall oben doch sehr heiß wird. Hiermit lässt sich auch das Glas anheben. Dabei verbrenne ich mir aber die Finger. Also doch den Docht zurück drehen bis die Lampe aus ist?
Moin Mathias,
also man pustet eigentlich immer die Flamme aus! Das mache ich bei all meinen laternen so. Nehme dazu den Tragegriff hoch mit der Hand und dann ziehe ich mit dem Zeigefinger den Glasheber hoch am Ring. Also so heiß das ich mich verbrenne ist es bei keiner meiner Lampen. Klar warm ist es schon aber das ist ein Vorgang von ein paar Sekunden.
Die Lampe durch runterdrehen des Dochtes zu löschen sollte man aus mehreren Gründen nicht machen:
- Docht könnte bei zu weitem drehen in den Tank fallen
- Lampe ist garnicht aus und glimmt/brennt weiter
- durch das ständige rumdrehen am Docht verschleißt dieser unnötig, leihert aus und kann nicht mehr verstellt werden und muss daher frühzeitig ersetzt werden
- Supergau man schafft es den Tank zu endzünden
Bin gespannt auf die Bilder von der fertigen Lampe!
Gruß
Julian
Moin!
- Supergau man schafft es den Tank zu endzünden
Wie schafft man denn das?
Gruß
T:)m
Naja man kann das Glas schon anheben, aber kalt ist der Ring oben nicht. Dann nützt das nichts. Dann muss ich halt meinen Mann stehen 
Wie versprochen kommen hier noch zwei Bilder
Vielen Dank noch einmal an alle die mir geholfen haben 
Zitat von »d5506fahrer«
- Supergau man schafft es den Tank zu endzünden
Wie schafft man denn das?
Gut, wäre theoretisch möglich, wenn der Tankinhalt sich über den Flammpunkt hinaus
erwärmen würde. habe ich aber auch noch bei keiner Atom75 gesehen. Bei einer
405'er erst recht nicht. Was ich mal gesehen habe, bei einer Chinesin hat es unterhalb
des Brenners kurzfristig weitergebrannt, war aber nach ein paar Sekunden vorbei.
Ich drehe die Dochte normalerweise immer runter. Naja, der Docht verschleißt dann
schneller, ich habe die gängigen Größen aber immer auf Lager.
Grüße
Marcus
Siehste Matthias,
"früher" durften deswegen ja auch nur Männer an solche Laternen ran.
Zumal diese Laternen ja selten bei Ärzten, Bankern, Beamten, Schreiberlingen oder sonstigen zart befingerten Menschen in der guten Stube standen und für Licht sorgten, sondern eher bei Leuten, die mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot verdienten.
Die hatten da wenig Probleme, den Ring nach oben zu ziehen, wenn er bisi warm war.
Wo Du ja einfach nur die Backen dick machen mußt und dann kräftig pusten kannst.
Geht schon ...
Ach ja, haste übrigens schön hinbekommen, die Laterne.
@ Tom ...
Ich glaube fast, der Julian ist noch dabei,
zu formulieren, wie er das meinte ...
Edit:
@ Marcus
Beim Löschen von Sturmlampen drehe ich den Docht auch meistens runter, aber nicht soweit, daß Lampi dann von alleine ausgeht, sondern nur soweit, daß ich sie bequem über den Kamin ausblasen kann. Bei den Lampen mit StK klappt das aber nicht wirklich, da hebe ich dazu das Glas an.
-- So erspare ich mir den Dochtverschleiß.
