Meine Neue ... aber noch reparaturbedürftig - Gips oder Epoxy?

  • Hallo,


    ich konnte mal wieder nicht nein sagen und habe eine Lampe ergattert.
    14''' Reformbrenner von Bünte und Remmler (Soweit ich das im Forum verstanden habe handelt es sich um einen Reformbrenner und nicht um einen Kosmosbrenner. Bünte und Remmler könnte natürlich auch der Lampenhersteller sein und der Brenner dann von einem Zulieferer. Kennt sich da jemand aus?)
    Großer Glastank mit Messingfuß
    Der Schirm scheint noch original zu sein. Das Glas ist durchgehend weiß und der obere Rand umgebördelt.
    Den Kosmoszylinder musste ich ersetzen, der war unten zerbrochen.


    Weiß jemand, wie alt das Ding schätzungsweise ist?


    Leider war auch der Gewindezapfen am Glastank nicht mehr richtig fest und muss schonmal nachgeklebt worden sein. Den Kleber und das Füllmaterial habe ich mit dem Dremel und viel Mühe schon entfernt, hat etwas gedauert. Jetzt ist die Frage angipsen (das scheint wohl das klassische Verfahren) oder kleben mit Epoxidharz (das scheint mir die dauerhaftere aber auch ziemlich endgültige Variante). Wie lautet Eure Empfehlung? (Was ich entfernt habe, könnte ein total versiffter Gips gewesen sein.)
    Wenn ich gipse, werde ich auf jeden Fall den kleinen Riss am Gewindezapfen vorher löten, bei Epoxy wäre das überflüssig.


    Gruß,
    Andreas
    Und hier ein paar Bilder von der geputzen aber noch nicht polierten Lampe.

  • Moin Andreas,


    Ich würde nur gipsen, das ist original und reversibel, wenn es sein muss.


    Über Epoxy, Silikon oder andere moderne Klebereien hab ich mich schon oft genug aufregen müssen.
    Lass das. :thumbup:

    Grüße
    Markus

    Einmal editiert, zuletzt von markes ()

  • Hallo Andreas,
    die Firma Bünte & Remmler gibt es noch und es werden auch
    nach wie vor dort Lampen produziert. Was man darüber in der Literatur
    so findet, deutet auf eigene Produktion hin. Nirgendwo wird erwähnt,
    daß Brenner von anderen Herstellern zugekauft wurden.

    Ich würde nur gipsen, das ist original und reversibel, wenn es sein muss.

    Genau so und nicht anders. :done:


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo


    Ich würde es auf jeden Fall mit Gips machen


    Ist authentisch und wurde immer schon so gemacht
    Mit Epoxy bist du am Ende, wenn dann was schief lauft oder kaputt geht, musst du mehr kaputt machen als zu reparieren um das wieder hin zu bekommen


    Eugen J.

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Du kannst den Gips mit etwas brauner Lebensmittelfarbe anrühren, dann wirkt er nicht so neu und weiß. Passt besser zur alten Lampe.


    Grüße
    Max

  • Auch wenn mir als Segelflieger Epoxy vertraut ist, Ihr habt mich überzeugt: Ich nehme Gips. Und alt aussehen muss er nicht, man sieht ohnehin fast nichts davon. Ein wenig am Stoß und durch das Glas, beides vernachlässigbar. Und original war der Gips auch mal neu... (Übrigens: Auch Epoxy lässt sich mit Kaffepulver braun einfärben :whistling:. Habe ich schon zur Reparatur eines antiken Stuhls so verwendet.)


    Hat jemand eine Ahnung, wie alt das Ding sein könnte? Bis wann hat Bünte und Remmlinger noch Petroleumlampen gebaut? Beim Polieren des Messingfußes musste ich lagnsam tun, sonst wäre neben der matten Oberfläche auch die Patina schnell verschwunden. Der ist entweder gut gelagert oder nicht übermäßig alt. (?) (Vermute ich mal. Habe einen anderen Messingtank, da ist das Polieren richtig mühsam.)


    Dann begebe ich mich erst ans Löten, dann ans Gipsen...


    :prost:

  • Hallo Andreas,
    das Produktionsende ist leider nirgendwo vermerkt. Da B&R vorgibt,
    vor dem 1.WK der größte Hersteller von Elektroleuchten gewesen zu sein,
    kann man davon ausgehen, daß die Produktion relativ früh endete.
    Der Brenner macht rein optisch einen sehr hochwertigen Eindruck.
    Solch hohe Qualität wurde eigentlich nur vor dem 1. WK produziert,
    da dies danach aufgrund von Material- und Geldmangel zunächst
    nicht mehr möglich war und sich spätestens ab Mitte der 20'er Jahre
    wegen der rapide nachlassenden Bedeutung von Indoor-Petroleumlampen
    nicht mehr lohnte. Grobe Schätzung: 1895 bis 1.WK.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Gute Entscheidung die Lampe systemgerecht zu renovieren - und das einfärben ist eigentlich ne gute Idee, daran sieht man dann , dass eine Reparatur stattgefunden hat und das so nicht original war - das ist arbeiten unter Denkmalschtzgesichtspunkten auf hohem Niveau

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Nachdem ich nun dazu gekommen bin, den kleinen Riss am Rand des Gewindezapfens zu löten (auf den Detailbildern zu sehen), ist dieser nun auch wieder befestigt. "Ordnugsgemäß" habe ich ihn angegipst, auf die Braunfärbung habe ich jedoch verzichtet.
    Ich würde mal sagen ist ganz gut geworden, ordentlich zentriert ist der Zapfen. und poliert ist die Lampe nun auch.


    Was den Hersteller bzw. den Brennerhersteller angeht: In der Bucht wurde letztens ein Brenner verkauft mit der Angabe "Brenner Hugo und Schneider, Lampe Bünte & Remmler". Ich gehe auch in meinem Fall davon aus, dass ein anderer Brennerhersteller den Brenner für Bünte und Remmler geliefert hat.
    @ Max Pedro, du scheinst in solchen Fragen ein ziemlicher Auskenner zu sein. Vielleicht kannst Du mal Deine Meinung abgeben zu Brenner und möglichem Alter.


    Grüße,
    Andreas

  • Schön ist die Lampe geworden, komplett und stimmig. :done:
    Produktionszeitraum ca. ab 1910 - spätestens 1935. Vermutlich 20er Jahre.


    Der Brenner ist ein Reform-Rundbrenner der Fa. Wolff aus Neheim. (vgl. Goldberg 1911, Seite 113). Empfehlenswert dafür ist ein Reform-Zylinder.


    Grüße
    Max

  • Hallo Max,


    dachte ich mir doch, dass die Frage bei Dir richtig plaziert ist. Vielen Dank.


    Jetzt muss mir nur noch jemand verraten, wo ich einen 14''' Reformzylinder herbekomme.
    Vorläufig funktioniert aber auch der Kosmoszylinder ganz gut. Ein solcher war auch dabei, leider zerbrochen.


    Gruß,
    Andreas

  • Hallo Max,


    ich habe zufällig in der Bucht eine Lampe mit dem gleichem Brenner gesehen. Da dieser nicht für Bünte & Remler produziert war, konnte ich den Hersteller am Dochttriebrad identifizieren. Der Brenner ist von Brökelmann,Jaeger & Busse Neheim.
    Hänge Mal das Bild an, wobei das Dochttriebrad nur noch schwach zu erkennen ist. in mir aber ziemlich sicher. Außerden ein Bild des Vergleichsrades.


    Vom Alter dürfte das ziemlich aufs selbe rauskommen schätze ich. Und ja, die Lampe ist meine Lieblingslampe.


    Gruß,
    Andreas

  • Sorry Leute, aber das muss ich jetzt rausschreien:


    :megaphon: Ich bekomme für die Lampe einen original Reformzylinder mit Markung Bünte und Remmler!


    Damit ist die Lampe dann (bis auf den Gips und das Stück Pappe, die ich ersetzt habe) vollständig im Originalzustand! Wahnsinn! :prost: :bounce:


    Anbei schon mal eine "Vorschau" auf den Zylinder. Wenn ich das Teil habe, werde ich ein Gesamtbild schicken...


    Gruß,
    Andreas

  • Na, wenn das nix ist. :thumbsup:
    Glückwunsch zu dem Glas. Und immer daran denken,
    piano auf Temperatur bringen, sonst kann es sehr schnell
    "krack" machen, ist mir letztlich noch mit einem gemarkten
    Kosmoszylinder passiert. Kann ich mich heute noch drüber
    ärgern. :wallbash:


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Was den Brenner angeht, bin ich inzwischen folgender Meinung, die auf der Zuordnung von Dochttriebrädern zu Brennern und Firmen auf der Seite http://www.petroleumbrenner.de/dtr.htm basiert:


    Reformbrenner vermutlich von Hugo Schneider für Bünte und Remmler


    Begründung:

    • Auf der Seite findet sich ein identisches DTR mit dem Hinweis "Superio-Rundbrenner; Hugo Schneider Leipzig; Bünte & Remmler Frankfurt a.M.; Logo verschiedene Brenner dieser Firma."
    • Auf der Seite finden sich außerden 2 weitere Runddochtbrenner der Firma Hugo und Schneider mit identischer Lochung in der Galerie wie mein Brenner.

    max,
    für Deine Einschätzung hattest Du schlechte Voraussetzungen. 1. ist auf meinen Bildern die Lochung der Galerie nicht optimal erkennbar. Und 2. sind die Abbildungen in der mir geläufigen Version des Goldberg auch nur zu erahnen.
    Trotzdem Danke!
    Meine aktuelle Einschätzung halte ich auch nur für begrenzt gesichert:
    1. Verlasse ich mich dabei auf die Angaben einer anderen Internetseite.
    2. Scheinen verschiedene Hersteller teilweise sehr ähnliche oder sogar identische Galerien als auch Dochttriebräder verbaut zu haben!
    :nacht:


    Andreas

  • Kann ich mich heute noch drüber
    ärgern. :wallbash:

    Tu das Marcus,
    wirst nicht der erste und bestimmt auch nicht der letzte sein, dem sowas passiert.


    Dem Andreaz ebenfalls meinen Glückwunsch!


    Zeigt sich mal wieder:
    "Mit Geduld und Spucke, fangt man eine Mucke."
    oder
    "A-W-G" alles wird gut ...


    :applaudit::done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Tach zusammen,


    ...wenn erhältlich, würde ich zum Leuchten immer ein ersetzbares, ungemarktes Glas benutzen. Ich hasse es, mich über ein zerstörtes, nicht so einfach ersetzbares Glas zu ärgern.


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Hallo Marcus,


    darf ich fragen, was Du da so an Literatur gefunden hast?


    Gruß,
    Andreas