Fehlendes Teil - Feuerhand Nr. 305

  • Hallihallo,


    ich bin euer neustes Mitglied, wenn man der Anzeige auf der linken Seite trauen kann. Ich hab' hier schon öfter Mäuschen gespielt und etwas Wissen absorbiert, aber zu meinem aktuellen Problem, leider nichts finden können.


    Im Keller habe ich vor längerem eine Feuerhand Nr. 305 gefunden, die wohl meinem Opa gehört haben muss. Weil kein passender Docht für den 7-linigen Brenner daheim war, musste einer aus meiner 276er herhalten. Natürlich brannte die Lampe damit nicht wirklich zufriedenstellend, weswegen ich kürzlich den richtigen, 15mm breiten Docht bestellt habe.


    Alten raus, Neuen rein und trotzdem verbrennt der Docht und die Flamme ist sehr unruhig. Nach kurzer Suche musste ich leider feststellen, dass tatsächlich ein Teil der Lampe zu fehlen scheint. Irgendjemand muss das wohl (gewaltsam) entfernt haben. Warum auch immer.


    In den Bildern seht ihr, dass oben am "Kamin" der Verschluss fehlt, der an anderen Mischluftlaternen vorhanden ist. Muss er ja auch - meiner Logik nach zumindest - denn sonst werden ja die "Abgase" nicht wieder dem Brenner zugeführt, sondern fliegen davon.




    Meine Frage also:
    Wie heißt dieses Teil? Kann man dazu Ersatzteile finden?
    Wenn ich mir selber einen Stöpsel baue, welches Material ist zu bevorzugen und muss ein Loch in die Mitte oder sollte das komplett verschlossen sein?


    Vielen herzlichen Dank schon mal


    Liebe Grüße
    Lukas :)

  • Hallo, da besorgste Dir vom Schrottplatz,Schlosser,Blechner,ein Stück verzinktes Blech und passt das mit dem Dremel oder Flex an.Sodann an die Stelle dran löten.Auch geht hitzebeständiger 2Komponenttenkleber.Beim Dremeln ein Gefäß mit Wasser bereit halten.Zum kühl halten des Bleches. Und natürlich auch Schutzbrille und Spitzzange sind zum Eigenschutz wichtig. Ansonsten, natürlich, herzlich willkommen. :thumbup:
    Grüße,Ralf

    Es werde Licht!

  • Hallo Lukas,
    erst einmal :welcome: im Forum. Schön mal wieder
    einen neuen Dochtlampenfan dabei zu haben.


    Das fehlende Teil heißt "Kamindeckel". Ich vermute mal,
    daß Deine Lampe schon einmal als Ersatzteilspender
    herhalten musste. Der Ralf hat die den Reparaturweg schon
    gut beschrieben, beim Kleben hätte ich aber Magenschmerzen.
    Löten halte ich da doch für die Methode der Wahl. Zu ergänzen wäre noch,
    daß am originalen Kamindeckel sich zwei Ösen zur Führung des
    Glashebers befinden. Die kann man gegebenfalls aus zwei kleinen
    Stücken Schweißdraht zurechtbiegen und dann ebenfalls anlöten.
    Im Übrigen sollte der Kamindeckel möglichst gasdicht sein, sollte
    eine gerinfügige Undichtigkeit da sein, ist das aber kein Malheur.


    Viel Spaß bei der Instandsetzung


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Alles klar, das klingt dann ja gar nicht so wild. Ob ich die Ösen anbaue, wird sich zeigen. Für die Funktion ist es ja nicht unbedingt notwendig und so oft wird das Glas ja auch wieder nicht gehoben.


    Ich nehme mal an, dass Weichlöten dafür nicht ausreicht, oder? Die beiden Löcher rechts und links verschließe ich dann einfach separat.

  • Moin,


    also das Glas wird schon häufig angehoben. Bei jedem Benutzen zwei mal. Einmal zum anzünden und dann zum auspusten.


    Wenn ich das Wochenende zu Hause bin, dann kann ich mal ein Bild machen von dem Teil an meiner FH.


    Gruß


    Julian

  • Hallo Lukas!


    Zum Testen, ob der fehlende Kamindeckel wirklich Schuld hat am erhöhten Dochtverschleiß, kann man ja zur Not auch mal etwas improvisieren ...
    zum Bleistift mit einem Stück fester Alufolie z.B. von einer gebrauchten Fertigfutter- oder Grillschale oder ähnlichem.


    Das flackerige Flammbild steht auf jeden Fall damit in Zusammenhang wg. der Falschluft- aber der Dochtverschleiß?


    Ein Docht "verbrennt" doch eigentlich nur, wenn oben zu wenig Sprit ankommt, der vergasen kann - durch zu viskosem Brennstoff oder fehlender Saugfähigkeit des Dochtes.


    Hast Du den Docht vor Verwendung "behandelt" durch Auswaschen, etc.?
    Welchen Brennstoff verwendest Du?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ein Docht "verbrennt" doch eigentlich nur, wenn oben zu wenig Sprit ankommt, der vergasen kann - durch zu viskosem Brennstoff oder fehlender Saugfähigkeit des Dochtes.

    Da hat der Rüdiger absolut Recht. Da der Docht lt. Deiner Aussage
    neu ist, bleibt die Frage nach dem Brennstoff. Auch einige Sorten, die
    ausdrücklich "für Dochtlampen geeignet" auf dem Etikett stehen haben,
    haben sich in der Praxis als problematisch erwiesen. Bio- und Duftpetroleum
    sind nicht nur problematisch, sondern schlicht ungeeignet für
    unsere Lampen, da sie den Kapillareffekt im Docht unterbinden. Biobrennstoffe
    sind zudem auch recht aggressiv zu Materialien, mit denen sie in
    Berührung kommen. Ich würde zunächst an diesem Punkt ansetzen.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo,
    Hab noch eine Schrottlampe liegen, ich glaube, eine Rehwum St 2, da ist noch ein Deckel und auch die Führung dran,
    Wenn der Durchmesser paßt, kannst du die Restlampe haben.
    Gruß
    Lothar

  • Oh, vielen Dank für die vielen Antworten. Die Tatsache, dass der Docht abbrent, liegt sicher auch daran, dass ich ihn letztendlich einfach zu weit aus dem Brenner gedreht habe. Welcher Brennstoff genau drin ist, weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass er in meiner 276er wunderbar funktioniert. Daher habe ich angenommen, dass es daran nicht liegen dürfte.


    Die Schrottlampe nähme ich natürlich gerne als Ersatzteilspender. Vorausgesetzt der Kamindeckel passt auch auf meine Lampe.


    Den Docht habe ich nicht ausgewaschen. Ich war zu ungeduldig und war guter Dinge, dass es klappen würde. Bisher habe ich's dann eben auf den fehlenden Deckel geschoben und -- auch aufgrund der Tatsache, dass die Lampe nicht am Studienort steht -- keine weiteren Experimente mehr machen können.

  • Vielen Dank Julian! Ich war bis vor einigen Tagen im Urlaub und kann mich erst jetzt wieder mit dem Lämpchen befassen. Sobald ich es in der Nähe günstig auftreiben kann, werde ich mal vernünftigen Brennstoff einfüllen und eine neuen, ausgewaschenen Docht einsetzen.


    Den Deckel werde ich dann - wie empfohlen - erst mal mit Alufolie improvisieren. Dann werde ich schon sehen, ob es was gebracht hat.


    Eine Frage bleibt trotzdem noch offen: Reicht es den neuen Kamindeckel mit Weichlot anzubringen, also mit dem Stinknormalen Lötkolben oder muss es dafür Hartlot sein?


    Herzlichen Dank und einen schönen Sonntag
    Lukas :)

  • Servus Lukas.


    Da mußte nicht hartlöten, so heiß wird es da oben nicht.
    Sonst wäre denen damals ja das Zinn auch wieder weg gelaufen ...


    Den richtigen Brennstoff bekommst Du im Kaufland.
    Dort steht flüssiger Grillanzünder, der Liter für knappe 2 Euro oder so.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo,
    Bei einer 176er ist mir schon mal von der Fertigung zuviel aufgebrachte Verzinnung am Deckel flüssg geworden, das sind aber andere Abstände. Hab ich bein 276ern sonst auch nie gehabt.
    Fallls greifbar könnte man auch bleifreies Lot verwenden das hat einen etwas höheren Schmelzpunkt als das SNPb Lot aus dem Elektronikbereich. Oder eben reines Zinn, so man hat., das dürfte am ehesten mit evtl . noch in der Deckelumgebung vorhandenen Verzinnungsresten halten.
    Gruß in die Runde
    Andy

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo Lukas,
    solange Du keine Wismuthaltigen Lote mit extrem tiefem
    Schmelzpunkt benutzt, bist Du auf jeden Fall auf der sicheren
    Seite. Sn100 würde ich dennoch nicht nehmen, da die Fließeigenschaften,
    auch mit einem guten Flussmittel, gelinde gesagt mäßig sind.
    Für Deine Zwecke sollte Sn5Pb95 am besten geeignet sein, ist
    aber schwierig zu bekommen. Am ehesten im Industriehandel
    mit einer großen Schweiß- und Lötfachabteilung.
    Alternativ machst Du aber auch mit einem handelsüblichen
    Elektroniklot nichts falsch.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak