Pulverlack chemisch entfernen

  • Hallo liebe Hobbykollegen,
    ich habe letztens von einem Bekannten eine der ersten "Eternities" bekommen.
    Die Pulverlackierung dieser Charge hatte damals keine ausreichende
    Temperaturbeständigkeit. Bei längerem Betrieb schmilzt der Lack im Kaminbereich
    und verklebt nach Abkühlung die Kaminmechanik. In dem Thread von Lupo76 über
    undichte Luftrohre hatte ich bereits mal gefragt, wie man Pulverlack am besten
    entfernen kann, Grischa meinte da, Natronlauge würde funktionieren.
    Ich habe das Gerät jetzt seit zwei Tagen in der Lauge liegen, null Reaktion des
    Pulverlackes. Ich habe auch schon mal an abbrennen mit der Lötlampe gedacht,
    nur wie heiß muss das dann sein? Nicht, daß die Kaminfeder erlahmt.
    Hat jemand Kenne über Pulverlack und weiß, wie man das Zeug am besten
    herunterholt?


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hab ich? Ok, also, Pulverlacke sind zimlich beständig. Probier doch mal an einem der Luftrohre mit der Heißluftpistole. Der Kamindeckel einer Feuerhand wird meines Wissens rund 300 Grad warm. Irgendwo gab es doch mal eine Messreihe dazu.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Hallo Grischa,
    die Idee mit dem Heißluftföhn ist ja an sich nicht verkehrt,
    der bei uns im Betrieb schafft 650°C. Ich hoffe, daß der
    Pulverlack dann nicht nur schmilzt, sondern auch verbrennt.
    Sollte das Zeug nur schmelzen, könnte ich mir vorstellen,
    daß man es nur verteilt und nicht abwischen kann. Ich werde
    es jedenfalls mit dem Föhn versuchen.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • hallo Marcus,
    versuch es mal mit einem Entlacker, meine Ex Firma brachte da immer ihre misslungenden gepulverten Sachen hin, kamen roh zurück.
    Findest du in den -Gelben Seiten.
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    ich nehme mal an, die strahlen das. Ist natürlich die Frage,
    ob man mit strahlen an die kritischen Stellen zwischen Außen-
    und Innenkamin herankommt. Den Rest könnte man sonst auch
    notfalls mit Dremel und Drahtbürste beseitigen. Trotzdem danke
    für den Tip.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Also Sandstrahlen geht nicht. Wollte mal einen alten Sonnenschirmständer neu lackieren, der war gepulvert. Das Strahlgut prallt ab wie an einem Gummiball. Erst abbrennen mit Löla und dann strahlen hat geholfen.

    Schönen Gruß von Sven "Lemmy"

  • Ich werde es, wie gesagt, zunächst mit dem Heißluftföhn versuchen.
    Der bringt immerhin auch 650°C und ist vielleicht nicht ganz so brutal
    zur Feder. Aber man muss wirklich sagen, etwas temperaturfester wäre
    Pulverlack wirklich ideal. Was der so alles aushält, Respekt. Die Eternities
    aus aktueller Produktion sollen da auch keine Probleme mehr mit haben.
    Wenn ich das Zeug herunterhabe, werde ich die Luftrohre schön nachlöten
    und dann das ganze mit Ofenrohrlack neu spritzen.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Über die Feder brauchste Dir keine Sorgen zu machen, die müsste schon rotglühend sein um ihre Spannkraft zu verlieren, das schaffste mit einem Fön eher nicht.

    Schönen Gruß von Sven "Lemmy"

  • Das mit der Natronlauge bei einer Zinkbeschichtung war meines Erachtens nicht die beste Idee. Zink löst sich in Natronlauge. Die Chancen sind recht gut, das sich der Zink auf der nicht pulverbeschichteten Seite aufgelöst hat und die Lampe von innen jetzt ungeschützt ist. Schlimmstenfalls rostet die jetzt von innen nach außen durch.

    Gruß, Markus.

  • Schlimmstenfalls rostet die jetzt von innen nach außen durch.

    Sei´s drum, da es ja nun kein wertvolles Sammlerstück ist, habe ich dann
    halt Pech gehabt. Dann weiß ich zumindest für die Zukunft, wie man
    es nicht machen sollte. Jetzt habe ich zumindest ein Exemplar, an dem
    ich herumexperimentieren kann. Sollte es mit Föhn und Löla nicht klappen,
    wäre Aceton der nächste Versuch.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo Markus,
    nein, die Sandstrahlen nicht, die tauchen das in irgendein Bad, die Oberfläche ist dann matt, so wie beschlagen. Darauf kann man wieder normal pulvern. Schmelztemperatur des Pulvers liegt so bei 180 Grad.
    Lothar

  • Schmelztemperatur des Pulvers liegt so bei 180 Grad.

    Hallo Lothar,
    das ist ja das grundsätzliche Problem bei thermoplastischen Lacken.
    Vielleicht würde es noch funktionieren, wenn nicht ausgerechnet an
    einer der heißesten Stellen noch die Kaminmechanik wäre. Den Bereich,
    wo sich der Innenkamin verschiebt, wurde zwar ab Werk weitestgehend
    blank gelassen, doch tropft der Pulverlack im Betrieb von weiter oben
    bis auf die Kaminfeder. Daher muss ich das Zeug irgendwie restlos beseitigen.
    Die Glaspassung am Innenkamin hatte ich zuvor bereits mit Schleifpapier
    behandelt, kleinste Reste haben nach dem Aufschmelzen das Glas erneut
    festgeklebt, so daß es nicht mehr zerstörungsfrei entnommen werden konnte.
    Zum Glück war es nur ein Chinaglas, das Originale hatte ich in weiser
    Voraussicht bereits ausgetauscht. Ich hoffe, wie ich bereits oben geschrieben
    hatte, daß beim erhitzen mit dem Föhn der Pulverlack nicht nur schmilzt, sondern
    verbrennt, so daß er nicht nur mit dem Lappen verteilt, sondern entfernt
    werden kann.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • So, kleiner Zwischenstand. Die Hitze vom Industrieföhn reicht nicht,
    das Zeug schmilzt zwar, verbrennt aber nicht. Bevor man es mit einem
    Lappen wegwischen kann, hat es schon wieder die Konsistenz von
    Sirup. Meistens klebt dann der Lappen an der Lampe fest. Mit einer
    Lötlampe hingegen klappt es super, stinkt allerdings bestialisch. Das
    werde ich bei besserem Wetter im Garten machen. An den kleinen,
    verwinkelten Stellen kann man gut mit einer "Microtorch" arbeiten.
    Jedenfalls habe ich jetzt eine brauchbare Methode gefunden. :D


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Immer drauf da... Mach doch gleich rundumschlag, dabei kann man auch gleich den Tankfalz, Einfüllstutzen und Luftrohre mit Weichlot zerstörungssicher befestigen.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Immer drauf da... Mach doch gleich rundumschlag, dabei kann man auch gleich den Tankfalz, Einfüllstutzen und Luftrohre mit Weichlot zerstörungssicher befestigen.


    Genau so habe ich es vor. :done: Der Einfüllstutzen ist ja weniger das Problem, aber die Luftrohre....... :thumbdown:
    Gerade die Exemplare aus der ersten "Eternity"-Serie waren da so etwas von labberig.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak