• Hallo,


    ich habe hier eine recht schöne Bahnlampe.



    Vermutlich wurden die doch mit Petroleum betrieben? Oder irre ich da?


    Leider fängt sie sehr schnell an zu rußen.
    Dabei wird die Flamme regelrecht nach oben gesogen.
    Nur wenn ich die Flamme ganz klein lasse brennt sie ohne Ruß.


    Noch eine Frage die damit nichts zu tun hat.
    Ich suche für so eine Lampe noch einen Glaszylinder.
    Hat noch jemand sowas oder weis jemand wo ich da was passendes bekomme?


    Danke schon mal


    Gruß
    Jürgen

  • Ja, die Laterne tankt Petroleum.


    Klar, wenn sie zu hoch gedreht wird, rußt sie.
    Das passiert umso schneller, je wärmer die Laterne wird,
    weil das ausgesprochene Outdoorlampen sind - draußen zieht die Wärme, die sich im Gehäuse aufstaut, schneller ab.


    Da gehören kürzere Zylinder drauf, als auf Tisch- bzw. Küchenlampen.
    Emm, wo ich gerade drüber nachdenke ...
    Du hast die Lampe ohne Zylinder leuchten lassen, weil Dir der Zylinder fehlt?
    Dann ist es sowieso kein Wunder, daß sie rußt!


    Aber auch mit Zylinder sollte sie nicht zu hoch gedreht werden,
    vor allem unter dem Betireb immer wieder kontrollieren (weil siehe oben).


    Du benötigst für Deine "Bahnlampe SH2" (auch "Stocklaterne" genannt)
    einen Kosmoszylinder für 6''' - 34 x 110 mm oder - 34 x 140 mm
    ... die "Standard"-Kosmoszylinder fangen bei 170 mm Länge an, das ist zuviel für die HS2


    Im Bild:
    Die beiden linken Zylinder sind die passenden für die Bahnlampe SH2,
    der rechte ist ein "normaler" Kosmoszylinder für 6'''.
    Nicht wundern, bei der Bahn wurden auch Zylinder ohne den typischen Kosmoskniff im Glas verwendet (wohl aus Kostengründen, zumal diese geraden Gläser stabiler sind).


    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo und danke für die ausführlichen Informationen.


    Nein, ich habe die Lampe komplett und eine ohne Zylinder.
    Der verbaute Zylinder ist der mittlere von Deinem Bild.
    Ob der da rein gehört weis ich nicht aber denk ich schon da die Lampe in recht guten Zustand ist.


    Woher bekomme ich nun noch so einen Glaszylinder?


    Gruß
    Jürgen

  • hallo,
    es bieten sich zwei möglichkeiten an:


    einen passenden kosmos zylinder im pelam shop oder
    in der hytte kaufen u. beim glaser auf passende länge
    kürzen.


    oder


    unter google nach "eisenbahnraritaeten" suchen. es gibt
    dafür einen spezialisierten handel.


    die kurzen zylinder wurden meist in den zugschlusslaternen
    verwendet. damit sollte der kamineffekt der durch den luftzug
    bei zugfahrt entsteht reduziert werden. leider "stinken" die lampen
    wenn ein kurzer zylinder verwendet wird.



    gruß
    thomas

  • Zitat

    Ob der da rein gehört weis ich nicht

    Habe ich Dir doch geschrieben, daß so einer dort rein gehört.
    Ich gehöre nicht zu den Gebrüdern Grimm ...


    Zitat

    Das heißt wenn ich den Zylinder nicht kürze rußt sie weniger?

    Das kann man persé so nicht sagen.
    Ein längerer Kamin erzeugt mehr Zug, zieht die Flamme also nach oben, kann im Extremfall dazu führen, daß eine Flamme rußt, bevor sie ihre optimale Helligkeit erreicht hat. Je kräftiger der Zug, umso eher wird die Flamme rußen.
    Ergo: Nicht zu kurz und nicht zu lang muß ein Zylinder sein.


    Ein 170 mm langer Zylinder müßte aber gerade noch so in die Lampe passen. Ist dann etwas frickelig, geht aber und kannst den Brenner damit auch laufen lassen.
    Aber wie schon gesagt, achte darauf, daß Du immer wieder die Lampe kontrollierst, sonst brennt sie Dir hoch.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • hallo jürgen,
    in der regel ist ein längerer zylinder von vorteil. zumindest
    verringert er nach meinen erfahrungen die geruchsentwicklung bei
    diesen lampen. du kannst die länge verwenden, welche du noch
    problemlos einbauen kannst. 170 mm wird wohl noch passen.


    mit "kurzer zylinder" meine ich die durchgehenden 110 mm zylinder
    ohne durchmesserreduzierung. diese wurden auch verbaut.


    das rußen deiner lampe muss jedoch einen anderen grund haben.
    ich habe mir aus dem innenteil einer alten zugschlusslampe eine
    tischlampe gebaut. dabei habe ich einen 170 u. einen 210 mm
    kosmoszylinder getestet. das flammbild war gleich, jedoch verringerte
    sich die geruchsbelästigung bei längerem zylinder. ein hochbrennen
    der flamme war ebenfalls nicht feststellbar.


    bei der bahn hingen zugschlusslampen bei 100 km/h im fahrtwind. dabei
    wird durch den luftsog am kamin eine lampe schnell zum hochbrennen
    gebracht. durch die verkürzung der zylinderlänge von 140 auf 110 mm wurde
    dieses hochbrennen teilweise vermindert. zudem muss das gesamte system
    mit dem zusätzlichen kamin am gehäuse betrachtet werden.
    dies gilt aber nur für betrieb im fahrtwind!


    gruß
    thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von Wüstenfuchs () aus folgendem Grund: -längenangaben korrigiert

  • ... nicht daß da Mißverständnisse entstehen:


    Das Hochbrennen passierte mir in meinen beiden Bahnlampen
    (Zugschluß und Stocklaterne) - weil es in den Gehäusen einfach zu warm wurde.
    Behoben habe ich das dann durch sehr knapper Dochteinstellung
    und das Schaffen von Durchzug, indem ich die Türen an den Laternen
    einen Spalt offen stehen lasse und die Kamindeckel etwas anlüfte.
    Draußen auf dem Balkon gabs keine Probleme.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • Zunächst muss man konstatieren, dass durch das geschlossene Gehäuse der Lampe die Umgebungstemperatur des Brenners deutlich höher ist als bei Hänge- oder Tischlampen für den Hausgebrauch. Es vergast somit mehr Petroleum, die Lampe brennt fetter und fängt leichter an zu rußen. Ein langer Zylinder erhöht durch die Sogwirkung (Kamineffekt) den Luftdurchsatz, die Flamme wird länger.


    Diese Art Laternen sind keine Zugschlusslaternen wie etwa die bekannte Owala, sondern Signallaternen. Sie hingen nicht an Waggons, sondern ortsfest an Schranken, Baken oder Stangen oder schlicht in der Hand eines Bahnbediensteten. Höchstens also im Fahrtwind eines vorbeifahrenden Zuges. ;)


    Da der Zylinder, der in deiner Lampe verbaut ist, durchaus für diese Art Lampen passt, würde ich einen magereren Brennstoff empfehlen. Bei der Bahn wurde auch kein hochgereinigtes Lampenöl oder Grillanzünder verwendet, es waren schlichte Gebrauchslampen und es kam auch nicht drauf an, ob sie gemüffelt haben, schließlich wurden sie im Freien benutzt. :D Die meisten dieser Laternen, die ich bisher gesehen habe, hatten aber den geraden Zylinder. Die eingeschnürte Version war eher in den viereckigen Owala-Laternen zu finden.


    Grüße
    Max

  • hallo,
    diese lampen wurden bis in die 70er jahre auch als rangierlaterne auf
    güterbahnhöfen verwendet. dazu gab es auf den rangierplatten u. loks
    sogar extra halterungen für diese lampen.


    deshalb sind diese lampen auch zugluftsicher konstruiert.
    seltsamerweise wurden seinerzeit solche lampen mit den langen
    zylindern ausgerüstet.



    gruß
    thomas

  • einen passenden kosmos zylinder im pelam shop oder
    in der hytte kaufen u. beim glaser auf passende länge
    kürzen.


    In der hytte kann man den 6"' in 140er Länge kaufen, zumindest ist mir das sie extra Zylinder für die Bahn Lampen führten.




    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

  • Also meine Lampe hat den 140 er Zylinder mit Beckengürtel.
    Außerdem sind noch eine rote und eine gelbe Scheibe vorhanden - und
    sie hat Halterungen auf beiden Seiten, da gehe ich mal davon aus das die nicht für den Bahnwärter waren :rofl:


    Grillanzünder könnte ich mal testen.
    Was vielleicht auch für das Rußen verantwortlich sein könnte ist der Docht.
    Der ist zwar unbenutzt gewesen aber nicht neu.


    Wenn ich einen 170er Zylinder nehme kann ich den nicht mehr beim Anzünden aus der Lampe nehmen.
    Hochschieben sollte aber gehen.


    Gruß
    Jürgen

  • Diese Laternen waren sehr wohl Beleuchtungsgeräte, die vom "Bodenpersonal" der Bahn verwendet wurden, sprich Schrankenwärter, Bahnhofswärter, Stellwerkpersonal, Rottenarbeiter, usw. - wie oben schon angeführt, standen die sogar im regionalen Rangierverkehr auf den Fahrzeugen - nur "für auf Fahrt" waren sie nicht vorgesehen.


    So dienten sie zum einfachen Beleuchten von Schildern, dann ohne Verwendung einer Vorsteckscheibe, wenn nur weißes Licht erforderlich war. Außerdem setzte man sie als "Notsignal" ein, wenn z.B. die Seilzüge der Signale defekt waren oder ein Schienenfahrzeug an einem außerordentlichen Punkt angehalten werden mußte o.ä., dann nahm man eine rote oder grüne Vorsteckscheibe. Damit die immer zur Hand waren, befinden sich entsprechende Halterungen an der Laterne.
    Dies Lampis wurden von diversen Herstellern gefertigt, aber es war eine Standard-Lampe, bezeichnet mit HS2 bzw. auch Stocklampe genannt.
    Schau nach auf Bahnseiten bzw. auf der oben gen. Seite, wo es Teile dafür zu kaufen gibt.


    Warum denkst Du, daß ein "alter" Docht rußt und ein neuer nicht?
    Sowas passiert nur, wenn olle Plörre vorhanden war oder Pech dran pappte (Kohlenteer),
    mit einem "neuen" Docht kannst die Funzel auch zum Rußen bringen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • ... paßt schon.
    ;)



    Die hier war aber garantiert nicht im Bahneinsatz.
    Es ist eine Replika, Hersteller unbekannt, keinerlei Markung dran.
    Sauber bis ins Detail nachgebildet
    und handwerklich recht gut verarbeitet, finde ich.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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    Einmal editiert, zuletzt von ABurger ()

  • Eine Replik in Messing? 8|
    Bisher kannte ich nur die Nachbauten in schwarz. Eisenbahn-Dumjahn online: Das Antiquariat


    Die Originale waren entweder verzinkt oder schwarz lackiert/teilemailliert. Hergestellt u.a. bei Sartorius Wuppertal oder auch im Schiffslaternenwerk Ueckermünde (DDR).


    Zunächst würde ich mal den Docht auswaschen, um alte Rückstände zu entfernen. Danach anderen Brennstoff probieren, vorher Tank reinigen, wer weiß, was sich in dem Tank befindet, von Terpentin bis Diesel ist alles möglich.


    In den Laternen waren meist 8-linige Brenner verbaut (36 mm Zylinderdurchmesser). Stelle sicher, dass der Zylinder entsprechend passend und im Durchmesser nicht etwa zu klein für den Brenner ist. Galerie genau ausmessen und mit der Dochtbreite abgleichen (42 mm?). Tipps zu Bahnseiten hat dir Rüdiger ja schon gegeben.
    Hier noch ein interessanter Link zum Nachlesen: Stellwerk und Sicherungstechnik


    Übrigens, dass die Laternen nicht für lange Zugfahrten gemacht waren, sieht man schon daran, dass das DSR nicht über eine Feststellvorrichtung verfügt. Daher waren die Sh2 allenfalls für kurze Rangierfahrten und stationär zu verwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von Max Pedro ()