welchen Stübgen-Brenner habe ich hier?

  • Hallo,
    ich habe diesen Brenner schon länger hier rumliegen, kann ihn aber noch nicht einordnen, daher jetzt hier die Frage an die Dochtlampenexperten. Die einzigen Brenner, denen er halbwegs ähnelt, sind der Stubs- und der Pan-Brenner im Goldberg.
    Die Brandscheibe fehlt, was brauche ich da für eine?
    Ist es normal, dass ich den Dochtheber mit der Zahnstange nicht einfach komplett rausdrehen kann? Kann man ihn entriegeln?


    Der Brenner ist anscheinend NOS, allerdings trotzdem stark mit Grünspan befallen. Die Lötstellen des Schirmringträger sind fast alle durch, aber ich möchte den Ring ohnehin demontieren, da mir ein Schirm dieser Größe zu teuer und vor allem zu sperrig ist, des weiteren soll man ja den schönen Brenner sehen.


    Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    tja, gute Frage, was das für einer ist. Den gleichen habe ich hier schonmal vorgestellt: Stübgen


    Letzte Vermutung ging in Richtung Patent-Fledermausbrenner Mod 1911, 15-linig. Bisher ist er in keiner Quelle dokumentiert.


    Als Brandscheibe sollte eine mit recht flachem Teller passen, die vom Matador 15 passt ebenfalls.
    Dass du die Dochthülse nicht komplett rausdrehen kannst, ist richtig so, ist bei anderen Brennern oft auch nicht anders. Die Dochthülse geht nur soweit raus, dass die 3 Messingklammern unterhalb des Brandrohres sitzen und die Zacken nach innen einfahren. Dann kannst du den Docht einlegen. Beim Hochdrehen der Dochthülse werden die Klammern automatisch ausgefahren und halten den Docht fest.


    Zum Reinigen lötest du die Dochthülse unten an der Zahnstange ab. Dann kannst du sie nach unten rausziehen und die Zahnstange dann nach oben rausdrehen.


    Die 3 Streben kannst du ablöten. Da bei diesem Brenner der Haltering dafür außen sitzt, gibt es auch keine Probleme mit Fremdluft.


    Grüße
    Max

    2 Mal editiert, zuletzt von Max Pedro ()

  • Also wieder kein Weißlichtbrenner... Mist.
    Aber danke fürs Zuordnen und den Tip mit dem Reinigen! :merci:
    Du hast nicht zufälligerweise noch eine passende Flammscheibe rumliegen?


    Stefan

  • hm, leider nicht. Und mein überzähliger Pan-Weißlichtbrenner hat auch bereits einen neuen Besitzer im Forum gefunden. Tut mir leid. :knuddel:


    Grüße
    Max

  • Ok, kannst du mir dann zumindest präzise Maße geben von deiner? Zylinder ist dann wohl ein ganz normaler Matador?
    Zur Falschluft: Selbst wenn, ich werde die Löcher aus optischen Gründen ohnehin verschließen und das Zinn planpolieren. Everntuell muss ich mit Messinggaze oder einem Röllchen Kupfergaze unterfüttern, damit das Zinn nicht abläuft.
    Die Dochthülse ist etwas angerostet, daher möchte ich sie ausbauen und reinigen. Eventuell werde ich sie einbrennlackieren, dazu muss ich vorher aber noch einen Beständigkeitstest durchführen.
    Hätte ich den Brenner früher als identisch zu deinem identifiziert, hätte ich dir mit Maßen aushelfen können bei der Rekonstruktion.


    Stefan

  • Löcher zulöten?
    Welche?
    Ob das gut ist?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ja, die kann ich ausmessen. Rohrdurchmesser hast du ja, muss ja ins Dochtrohr passen.
    Zylinder ist ein normaler Matador, wie du richtig erkannt hast.
    Das alte Lötzinn an den Strebenlöchern würde ich auch wegpolieren, dann aber die 3 Löcher ruhig offen lassen. Aber das ist Geschmackssache. Stübgen hat nunmal diese etwas komische Befestigungsart gewählt (auch bei den Fledermausbrennern waren die Streben seitlich im doppelten Pressring verlötet), das ist also durchaus original so.


    Maße für meinen habe ich ja eigentlich nicht benötigt, es waren bis auf die BS ja alle Teile zumindest vorhanden, wenn auch teils arg ramponiert. Von daher, mach dir keinen Kopf. :knuddel: Blöd, dass Stübgen ausgerechnet die Dochthülsen aus Eisenblech gefertigt hat. Die sind meistens in schlechtem Zustand.


    Der Brenner ist aber ein kleines Schmuckstück und hat im Vergleich zu anderen Brandscheibenbrennern mal eine ungewöhnliche Form. Der Anfang deiner Raritätenkiste? ;)


    Grüße
    Max

  • @ Max:
    Miss bitte auch nochmal das Steckmaß ind häng mir ein Foto dran. :merci: schonmal dafür!
    Eine seltsame Form hat er, und es hat was, dass es erst der zweite ist, der hier auftaucht.
    Ob ich die Löcher so lasse oder schließe, mache ich mal davon abhängig, wie die Löcher bzw. deren Ränder nach dem Ablöten aussehen.
    Das alte Zinn muss eh runter. (Draußen, mit Maske, Bleistaub in der Lunge ist :grenade: )
    Der Anfang der Raritätenkiste ist gemacht, wird aber, sobald eine passende Scheibe da ist, wieder aus selbiger Kiste verschwinden, da er leuchten soll.
    Die Teile waren wohl aus dem selben Grund aus Eisen, aus dem heute Dinge aus Plastik sind, die früher aus Metall waren. Damit sich der Käufer irgendwann mal wieder blicken lässt und was neues kauft. Oder es war eben einfach billiger.


    @Burger:
    Nur die Löcher, in denen momentan noch die Streben vom Schirmreif drin sind. Bei anderen Brennern sind diese nicht an einem Außenring befestigt sondern in Löchern, die in luftleitende Teile der Galerie gebohrt wurden. Verschließt man diese nicht, kann die Flamme danach schlecht/unruhig brennen, muss aber nicht, die an meinem Hasag Polarsternbrenner habe ich auch nicht zugemacht, werde ich aber wohl noch, weil es komisch aussieht.


    Stefan

  • Danke Stefan - das beruhigt mich.
    Dachte schon an die anderen Löcher, aus den der Brenner ja atmet ...
    ;)

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • So, weiter gehts.
    Nachdem der Schirmreif ab war, fand ich den Brenner schon schöner. Die klaffenden Löcher allerdings nicht, daher mussten sie zu. Um das zu erreichen, habe ich den Wulst hinter dem Loch mit einem kleinen Röllchen Kupfergaze gefüllt (Nur hinter dem Loch, nicht umlaufend) und habe das Loch zugelötet. Jetzt hat der Brenner zwar 3 silberne Hubbel, aber besser als scharfkantige Löcher.
    Von der Gaze sieht man nur etwas, wenn man direkt von unten schaut, was nicht mehr möglich ist, sobald er auf einem Tank sitzt.
    Für die ganzen Arbeiten habe ich mir eine Halteplatte gebastelt, um den Brenner beschädigungsfrei in den Schraubstock spannen zu können.
    Die Dochthülse und die Zahnstange habe ich an der von Max genannten Stelle sehr gut trennen können.


    Stefan

  • Dann war da ja noch das Problem mit der Brandscheibe, ich hatte von Max Bilder und Abmessungen von der Schsibe erhalten, die er benutzt und den Rat, eine flache Hutbrandscheibe zu verwenden. ich fand noch eine aus dem braunen Shop, die für die ersten Versuche herhalten muss, später setze ich wahrscheinlich eine 15''' Royal oder Olgabrenner Scheibe ein.
    Zuerst wollte ich einfach einen Streifen 0,1mm Messingblech rumwickeln, bis es passt. der Streifen war aber zu kurz und beim Verlängern wäre die Scheibe durch die einseitige Lötstelle schief geworden. Als ich dann planlos in der Werkstatt stand, viel mir die kleine Kiste Kupferrohrfittinge wieder ein, darin fand sich eine Reduziermuffe, die vom Außendurchmesser einige Zehntel mm zu klein war. Also habe ich die passende Seite abgesägt, auf einem Rundeisen etwas rundum breitgeklopft und die fehlenden Zehntel herausgeholt.
    Dann musste ich den Ring nur noch innen ausschleifen, um die Scheibe einsetzen zu können.
    Zum Abschluss habe ich dann noch die Lötspuren und den ganzen Grünspan wegpoliert und den Brenner abgewaschen (das hat allerdings die weiße Farbe im Fledermaus-Logo nicht überlebt, die ist einige Sekunden nach dem eintauchen ins Wasser verschwunden, aber das bekomme ich irgendwie wieder hin), natürlich musste auch die Hülse wieder dran, das ging aber schnell.
    Jetzt muss ich mir nur noch einen Docht organisieren, dann darf er leuchten.


    Stefan

  • Da hast du ja ganz schön gebastelt in der Zwischenzeit. :thumbup:


    Um die Farbe wieder in die Vertiefungen des DSR zu bringen, pinselst du vorsichtig weißen Lack (ich nehme dafür die kleinen Döschen Email-Modellbaufarbe von Revell oder Humbrol) dünn auf die Mittelfläche ohne dabei Farbe zwischen Glasstein und dessen Messinghülse laufen zu lassen (gibt nen unschönen Rand).


    Nach einer Antrockenzeit (es darf noch leicht kleben) wischst du vorsichtig mit in Waschbenzin getauchten Wattestäbchen (nach und nach mehrere verwenden, sie dürfen nur "feucht" sein, nicht zu viel Benzin verwenden) nach und nach den Überschuss wieder ab. Zurück bleibt die Farbe in den Vertiefungen. Nach dem Durchtrocknen nochmal mit Spiritus drüberpolieren, fertig.


    Grüße
    Max

  • Danke für die Tipps mit der Farbe,
    ich denke, ich besorge mir erstmal was wasserlösliches, damit ich im Zweifel mehrere Versuche habe.


    Stefan